Unit 42 - Staffel 1
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BEWERTUNG |
13.08.2019 von MarS
Cyberkriminalität ist in der heutigen Zeit immer stärker auf dem Vormarsch. Kein Wunder also, dass diese Thematik auch ihren Weg in die Film- und Serienlandschaft findet. Die belgische Crimeserie Unit 42 beschäftigt sich nun in insgesamt 10 Episoden mit eben dieser anonymen Welt des Verbrechens...
Inhalt
Die Unit 42 im Untergeschoss der Brüsseler Polizeistation ist zuständig für landesweite Fälle von Cyberkriminalität. Das eingeschworene Team um die ehemalige Hackerin Billie bekommt durch Sam eine neue Leitung, doch der erst kürzlich vom Morddezernat versetzte Ermittler ist noch ein absoluter Neuling auf diesem Gebiet. Auch wenn dadurch zwei Welten aufeinanderprallen, müssen alle Mitglieder der Unit 42 an einem Strang ziehen und voneinander lernen, um die anonymen Täter erfolgreich verfolgen zu können. Das gestaltet sich jedoch schwierig, denn Sam hat auch zuhause alle Hände voll zu tun und Billie verfolgt aus dem Hintergrund ganz eigene Ziele...
Phishing, Hackerangriffe, Cybermobbing, das Darknet...Cyberkriminalität ist ein riesiges Themengebiet und eignet sich auf Grund seiner Aktualität selbstverständlich hervorragend für eine Crimeserie. Allerdings muss man gestehen, dass Unit 42 zwar auf moderne Grundlagen aufbaut, dabei aber nur wenig modern inszeniert wurde. Hier dient die Cyberkriminalität vor allem dazu, eine eigentlich standardmäßig erzählte Krimiserie ein wenig aufzupeppen. Das sorgt zwar grundsätzlich dafür, dass man sich als Zuschauer immer wieder Gedanken über seinen eigenen digitalen Fußabdruck macht, bei genauer Betrachtung wird das volle Potential dieses Themenkomplexes jedoch nie wirklich ausgereizt. Dies liegt vor allem daran, dass auftauchende Probleme viel zu schnell gelöst werden können, und auch die Fälle teilweise recht flott abgehandelt und aufgeklärt werden. Die meisten der behandelten Fälle haben durchaus das Potential, einen kompletten Film oder gar mehrere Folgen zu füllen, werden aber dennoch innerhalb einer einzelnen Episode beendet, was die Inszenierung streckenweise etwas zu hektisch gestaltet und dabei wichtige Punkte der Ermittlungen außer Acht gelassen werden. Unterdessen versucht Unit 42 durch diverse Nebenhandlungen und Verstrickungen mit den beteiligten Charakteren, den Figuren mehr Tiefe zu verleihen. Dies funktioniert auch recht gut, wirkt letztendlich aber etwas zu bemüht und aufgesetzt. Wenn beispielsweise der Einheitsleiter Sam im Privatleben mit seinen Kindern überfordert ist, die Hackerin Billie jedes Problem im Handumdrehen lösen kann, eigentlich persönliche Ziele verfolgt und damit wie eine Sparversion von Lisbeth Salander aus der Millenium-Reihe wirkt oder ein zunächst unscheinbarer Ermittler plötzlich von seiner Vergangenheit eingeholt wird, dann ist das zwar unterhaltsam, letztendlich aber nichts wirklich Neues. Spannend und faszinierend ist das Ganze am Ende aber trotzdem, und die Verbindung zwischen modernster Technik und klassischer Polizeiarbeit weiß durchaus zu gefallen, weshalb sich Unit 42 dann doch vom üblichen Genrebrei abhebt.
Details der Blu-ray
Insgesamt präsentiert sich das Bild der Blu-ray auf ordentlichem HD-Niveau, hat aber auch noch Luft nach oben. Während die entsättigte und kühle Farbgebung gut zur Atmosphäre passt und das Bild grundsätzlich sehr scharf und detailreich ausfällt, gibt es auch immer wieder unscharfe Einstellungen zu beobachten. Auf den Gesichtern zeichnet sich in Closeups häufig Banding ab, dunkle Bildbereiche wirken stellenweise etwas unruhig. Die Tonspur liegt lediglich in einer Dolby Digital 2.0 Abmischung vor und lässt dadurch Dynamik und Räumlichkeit vermissen. Eine klare und saubere Abmischung im vorderen Boxenbereich sorgt aber dennoch für eine gute Dialogverständlichkeit und angenehme Soundkulisse, da ohnehin nur wenig Potential für weitläufige Effekte gegeben ist.
Episodenguide
Cover & Bilder © justbridge entertainment GmbH Das Fazit von: MarS
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