Unit 42 - Staffel 2
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BEWERTUNG |
17.07.2021 von MarSThematisch angesiedelt im Bereich der Cyberkriminalität konnte die erste Staffel der belgischen Crimeserie Unit 42 trotz kleinerer Mängel durchaus überzeugen. Nun öffnet sich ein neues Fenster für Staffel 2...
Was bisher geschah: Inhalt
Zwei Jahre sind vergangen, seit die Hackerin Billie (Constance Gay) die "Unit 42" verlassen musste. Ihr Verrat hat die Sondereinheit für Cyberkriminalität schwer getroffen, die nun versucht, ohne ihre Fähigkeiten zurechtzukommen. Lediglich ihr Kollege Nassim (Roda Fawaz) nimmt immer wieder Billies Talente in Anspruch, jedoch ohne das Wissen des Einheitsleiters Sam (Patrick Ridremont). Doch Billie ist fest entschlossen, wieder Teil der "Unit 42" zu werden, um endlich wieder mit vollem Einsatz für die Sünden ihrer Vergangenheit büßen zu können. Ihre anhaltende Beziehung zum Hacker "Chaos" ist ihr dabei jedoch keine Hilfe, denn er scheint aus seinen Fehlern nur wenig gelernt zu haben. Damit steht Billie erneut vor der Entscheidung, gegenüber welcher Seite des Gesetzes sie sich loyal verhalten soll. Unterdessen stürzt sich Sam, der als alleinerziehender Vater von drei Kindern noch immer seine Schwierigkeiten hat, in eine Affäre mit einer seiner früheren Verhaftungen, die sich bei einem aktuellen Fall von Kindesentführung äußerst hilfsbereit gezeigt hatte...
Krankte die erste Staffel von Unit 42 noch an den etwas zu expliziten thematischen Erklärungen und den arg erzwungen wirkenden inhaltlichen sowie charakterlichen Entwicklungen, stürzt sich die zweite Staffel nun direkt ins Geschehen und zeigt sich insgesamt deutlich runder. Die Grundlagen sind abgesteckt, die wichtigsten Charaktere bekannt, wodurch sich die Inszenierung nun viel konkreter auf die einzelnen Kriminalfälle sowie die episodenübergreifende Haupthandlung, aber auch das Wesen und die persönlichen Hintergründe der Figuren konzentrieren kann. Dies macht Unit 42 auf der einen Seite im Bereich der Fälle deutlich spannungsgeladener und auch rasanter, zum anderen im menschlichen Bereich spürbar emotionaler. Zudem nimmt sich Unit 42 in der zweiten Staffel mehr Zeit, nicht nur für die Ermittlungen in den Einzelfällen, wodurch die gesamte Erzählung weniger gehetzt und damit auch intensiver abläuft. Was bleibt, dass ist die klassische Ausrichtung als Crimeserie, während die technischen Finessen zwar als treibendes Element dienen und fest in die Ermittlungen beziehungsweise die Handlungsfortführung integriert sind, jedoch meist wie gehabt nur an der Oberfläche kratzen, anstatt thematisch tatsächlich in die Tiefe zu gehen. Wer sich wirklich mit Cyberkriminalität auskennt, oder auch nur dem Bereich IT an sich, der wird sich in diesem Ressort gewiss etwas mehr Information und Hintergrundwissen wünschen. Wer jedoch Neuling oder nicht allzu versierter PC-Nutzer ist, der wird trotz allem recht schnell dazu inspiriert, seinen eigenen digitalen Fußabdruck noch einmal drastisch zu überdenken, denn auch an der Oberfläche ist genug Brisanz vorhanden, um die Gefahren des Internets mehr als deutlich zu machen. Dass einige der Konstellationen und Zusammenhänge unterdessen noch immer ein wenig konstruiert und überzogen wirken, darüber kann man dank ansprechender Inszenierung und immer sympathischer werdenden Charakteren ebenso hinwegsehen, wie über so manch deutlich über die Glaubwürdigkeit hinausschießende technische Innovation.
Details der Blu-ray
Bildtechnisch zeigt sich die Blu-ray etwas sauberer als noch bei der Vorgängerstaffel. Unscharfe Einstellungen und deutliches Banding gehören der Vergangenheit an, weiterhin etwas unruhig und gelegentlich verrauscht zeigen sich jedoch dunklere Hintergründe. Die Farbgestaltung ist wie gehabt leicht entsättigt und in kühlerer Nuancierung gehalten, was sehr gut mit der meist in geschlossenen Räumen voranschreitenden Handlung harmoniert. Schwachpunkt ist erneut die Tonspur, die auch dieses Mal lediglich in einer Dolby Digital 2.0 Abmischung vorliegt. Zwar ist die Wiedergabe auch dieses Mal sauber und insgesamt gut ausbalanciert, Räumlichkeit oder Dynamik sucht man aber auch in der zweiten Staffel vergeblich.
Episodenguide
Cover & Bilder © justbridge entertainment GmbH Das Fazit von: MarS
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