Yes, No, or Maybe?

Yes, No, or Maybe?

Originaltitel: Yes ka No ka Hanbun ka
Genre: Boys Love • Slice of Life • Comedy
Regie: Masahiro Takata
Laufzeit: DVD (53 Min) • BD (53 Min)
Label: Crunchyroll
FSK 16

Yes, No, or Maybe?   30.12.2022 von MarS

Noch bevor die Light Novel Reihe Yes, No, or Maybe? ihren Weg in die deutschen Händlerregale gefunden hat, veröffentlicht Crunchyroll den gleichnamigen Animefilm. Wir haben uns die Boys-Love Geschichte für Euch angesehen...

 

Inhalt

 

Kei Kunieda ist einer der bekanntesten Nachrichtensprecher des Landes, und bekannt für seine hervorragenden Manieren und sein stets perfektes Äußeres. Doch eigentlich wahrt Kunieda damit nur den Schein, denn viel lieber würde er allen seine wahre Meinung offen ins Gesicht schreien. Aus diesem Grund versteckt er sich außerhalb des Fernsehstudios und meidet so gut es geht die Öffentlichkeit, in der er sich nur verkleidet bewegt, um seinen tatsächlichen Charakter nicht verstecken zu müssen. Kuniedas Doppelleben gerät allerdings in Gefahr, als er eines Abends einen Unfall verschuldet, bei dem sich der Animator Ushio Tsuzuki die Hand verletzt. Ausgerechnet der soll nämlich für Kuniedas Sender ein neues Intro für die Nachrichten erstellen, und deshalb von keinem geringerem als ihm selbst interviewt werden, verlangt aber als Wiedergutmachung, dass Kunieda ihm bei der Erledigung seines Auftrags hilft. Während Kunieda fortan versucht, seine beiden Identitäten vor Tsuzuki geheim zu halten, wird ihm plötzlich bewusst, dass er in der Nähe des etwas zu aufdringlichen Animators ganz er selbst sein kann...

 

Yes, No, or Maybe? beschäftigt sich mit der gesellschaftlichen Problematik, sein wahres Gesicht zugunsten der öffentlichen Meinung oder des persönlichen Ansehens hinter einer Maske zu verstecken, und dadurch eine Art von Doppelleben zu führen. Diese Grundlage nutzt die Light Novel Adaption für eine sehr gefühlvoll und durchaus romantisch erzählte Liebesgeschichte, die sich langsam und dabei stets ansprechend entwickelt, während die Erzählung ein harmonisches Gleichgewicht aus Romantik, Humor und ernsten Untertönen präsentiert. Obwohl Yes, No, or Maybe? lediglich etwa 50 Minuten Laufzeit vorzuweisen hat, entsteht dadurch niemals der Eindruck, die Inszenierung wäre gehetzt oder würde wichtige Details überspringen, auch wenn das Geschehen zweifellos so angenehm und unterhaltsam abläuft, dass man am Ende gerne noch etwas mehr davon gesehen hätte. Die Harmonie zwischen den beiden völlig unterschiedlichen Hauptfiguren ist einfach hervorragend dargestellt, wodurch die langsame Annährung stets glaubwürdig wirkt, und man sich als Zuschauer immer wieder dabei ertappt, den beiden ein gemeinsames Happy End zu wünschen. Dieses ist natürlich von Anfang an unausweichlich, und gipfelt in einer für das Boys-Love Genre typischen gemeinsamen Nacht, wurde hier aber durchaus ansprechend in Szene gesetzt, ohne albern oder unpassend zu erscheinen. Überhaupt ist Yes, No, or Maybe? erzählerisch absolut gelungen, und setzt im Verlauf gleich mehrere sehr schöne Highlights, wobei hier vor allem das große Finale hervorzuheben ist, das man in dieser Form zwar bereits vorhersehen kann, welches dadurch aber dennoch nicht seinen wundervollen Charme verliert. 

 

Sehr gelungen sind auch die Animationen aus dem eher unbekannten Studio Lesprit Inc., die sich nicht nur durch ansprechende Charakterdesigns, sondern auch eine große Detailverliebtheit auszeichnen. Der Stil ist dabei sehr realistisch gehalten, wodurch die im Chibi-Look eingefügten "Gedanken" Kuniedas noch witziger wirken. Die deutsche Synchronisation ist mit Daniel Kirchberger (Boruto Uzumaki aus Boruto: Naruto Next Generations) und Vincent Fallow (Jonathan Joestar aus JoJo´s Bizarre Adventure: Phantom Blood) mal wieder sehr hochwertig ausgefallen. Akustisch bleibt Yes, No, or Maybe? eher zurückhaltend, und bietet lediglich mit dem Ending - eingesungen von den japanischen Sprechern - einen schönen Akzent.

 

Bildergalerie von Yes, No, or Maybe? (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray bietet ein scharfes, durchwegs sauberes Bild. Farben werden harmonisch dargestellt, wobei der ein wenig weiche Look sehr schön zur Atmosphäre passt, und von den kontraststarken und satten Chibi-Einspielern passend kontrastiert wird. Die Tonspur ist sehr ansprechend ausbalanciert und sorgt für eine klare und saubere Dialogwiedergabe, während das übrige Sounddesign sowie der dezente aber stets stimmige Score ein harmonisches Gesamtbild hinterlassen.

 

Bonus-Film


Als zusätzliches Extra hat die Blu-ray den 9-minütigen Kurzfilm Marudase Kintaro mit an Bord, der gemeinsam mit Yes, No, or Maybe? bereits im BL FES!!-Boys Love Festival!! in Japan lief. Dieser basiert auf dem gleichnamigen Manga von Naomi Guren, und handelt vom Schüler Makoto Onodera, der durch den letzten Willen seines Großvaters, seines Zeichens Schulleiter, zum Objekt der Begierde an der Onodera Academy geworden ist. Verteidigt wird Makoto von Kintaro, seinem Lover und Bodyguard. Bei Marudase Kintaro handelt es sich um einen völlig sinnbefreiten Comedy-Kurzfilm, in dem vor allem nackte Tatsachen, Obszönitäten und Unfug im Vordergrund stehen - im Prinzip also ein kompletter Kontrast zum "Hauptfilm", der zudem keinen anderen Anspruch besitzt als zu unterhalten. Allerdings besitzt Marudase Kintaro weder eine nennenswerte Storyline, noch irgendeinen Unterhaltungswert, der über den überdrehten Schweinkram-Overkill hinausgeht. Ein nettes Extra, jedoch nichts Besonderes. Marudase Kintaro wurde übrigens ebenfalls komplett synchronisiert, und liegt damit in deutscher Sprachfassung vor.



Cover & Bilder © YAOI FESTIVAL!! ©MICHI ICHIHO/LALA TAKEMIYA/SHINSHOKAN


Das Fazit von: MarS

MarS

Yes, No, or Maybe? ist ein Wohlfühl-Anime, der mit dem richtigen Mix aus Romantik, Humor und einer harmonisch aufgebauten Geschichte zu überzeugen weiß. Wo viele andere Boys-Love Romanzen einen klaren Fokus auf ein einzelnes erzählerisches Element offenbaren, bewahrt sich Yes, No, or Maybe? stets die richtige Balance, und lässt einem dadurch nicht nur die Charaktere, sondern ganz einfach die gesamte Geschichte sehr schnell ans Herz wachsen. Witzig, romantisch, und durchwegs unterhaltsam.

 

Der Kurzfilm Marudase Kintaro ist dagegen das genaue Gegenteil, und brennt sich eigentlich nur durch reichlich Unsinn, die überdrehte Inszenierung wie auch die vielen obszönen (wenngleich stets witzig in Szene gesetzten) Momente ins Gehirn. Zumindest in den Teil, der nach dem Genuss dieses skurrilen Geschehens noch übrig ist...


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