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Blazblue: Continuum Shift

Publisher: HeadUp Games
Entwicklerstudio: ARC System Works
Genre: Sportspiel
Sub-Genre: Beat `em Up
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 26.11.2010
USK 12

Blazblue: Continuum Shift   01.01.2011 von DeWerni

In der Vorweihnachtszeit kamen diverse Titel im Bereich Prügelspiele auf den Markt. BlazBlue bietet echten Beat’em Up Fans wieder Nachschub. Der Erfolg des ersten Teils, sorgte jetzt natürlich für die Fortsetzung der Serie. Was das Game zu bieten hat, ob es sich auf dem hartumkämpften Prügelmarkt durchsetzen kann und ob die Erfolge des ersten Teils noch getoppt werden können, erfahrt ihr hier…

 

Der erste Teil der Serie BlazBlue: Calamity Trigger sorgte für Aufsehen unter den Fans des Genres. Das Spiel wurde wider Erwarten zu einem großen Erfolg. Kein Wunder also, dass man – wenn auch mit ein wenig Verzögerung in den europäischen Gefilden – direkt einen Nachfolger entwickelte. Die Entwickler von ARC System Works sind in diesem Bereich auch keine Unbekannten, man sorgte bereits mit dem Vorgänger und der Guilty Gear-Reihe für Furore in unseren Spielhallen. Man konnte also im Vorhinein schon wieder einiges erwarten. Vom Umfang her muss man das Game ein wenig differenzierter betrachten. Es gibt insgesamt zwölf spielbare Charaktere, was sich ja nicht unbedingt viel anhört, vor allem wenn man das mit anderen Prügelspielen wie Tekken oder Street Fighter vergleicht. Allerdings sollte man zwei Sachen nicht aus den Augen verlieren. Zum einen unterscheiden sich die Kämpfer bis ins Detail trotz sehr guter Balance zwischen ihnen, zum anderen gibt es weitere (momentan zwei) Charaktere, die man per Download freischalten kann. Aus meiner Sicht ist das schon legitim, aber leider auch ein wenig Geldmacherei. Wenn man dann den moderaten Einstiegspreis von 40€ betrachtet, erscheint dieses Vorgehen wieder in anderem Licht. Man bekommt für sein Geld ein Spiel mit relativ wenigen Charakteren, möchte man etwas mehr Inhalt, dann legt man zusätzlich Geld auf den Tisch, sogar mehr als für einen normalen Vollpreistitel. Ob man dieses Vorgehen unterstützen möchte, sollte dann aber schließlich jeder selber entscheiden. An Neuigkeiten gibt es sonst gegenüber dem Vorgänger nicht allzu viel zu berichten. OK, es gibt vier neue Modi, die es in sich haben, aber dazu später mehr. Die belanglose Story setzt nahtlos an der des Vorgängers an, ohne irgendwie erwähnenswert zu sein, was aber für ein Prügelspiel auch eher typisch ist. Sie wird dabei nett, aber ohne große Inszenierung erzählt. Jetzt aber erst mal ab ins Kampfgeschehen.

 

Gameplay oder doch eher wildes Gefuchtel?!

Das Gameplay biete grundlegend keine Überraschungen. Man steht sich mit zwei Kämpfern in einer Arena gegenüber und kann sich mittels diverser Stick- und/oder Buttonkombinationen ordentlich eine auf die Rübe geben, bis eine der beiden Energieleisten der Kämpfer, die am oberen Bildschirmrand eingeblendet sind, leer ist oder sich die Zeit per Countdown auf 0 zurück gezählt hat. Dazu geht das Ganze typischerweise meist über 2-3 Runden, jedenfalls solange bis einer der beiden Kämpfer zwei Runden gewonnen hat. Jeder der Charaktere verfügt dabei über schwache, mittlere und starke Attacken, die man hoch, niedrig oder im mittleren Bereich des Gegners ausüben kann und die einfach mit dem Druck auf einen der Buttons ausgelöst werden. So richtig reinhauen tun aber erst die Spezialattacken, die bei jedem der Charaktere anders aussehen und anders ausgelöst werden. Nur die grundlegende Spezialattacke, die mittels des vierten verbliebenen Buttons aktiviert wird, ist dabei noch relativ leicht, überschaubar und von jedem Gamer einsetzbar. Die weiteren Special Moves sind teilweise sehr komplex, erfordern andere Attacken um Voraus – sind somit als nur als Serie ausführbar – und benötigen allesamt eine Menge Fingerspitzengefühl und Übung. Allerdings muss man an dieser Stelle auf einen der angesprochenen, neuen Spielmodi – das Tutorial – eingehen. Hier kann man als Anfänger auf der einen Seite die grundlegende Steuerung des Spiels Stück für Stück und Lektion für Lektion erlernen, auf der anderen Seite erfährt man aber auch alles über den Einsatz und die Nutzung der Spezialattacken und die Kombination dieser, sowie alles übe Serienangriffe.  Dieses ist in meinen Augen recht gut gelungen, die einzelnen Abschnitte sind nochmals in Unterabschnitte unterteilt, so dass man beispielsweise bei der Basissteuerung zunächst alles über einfache Bewegungen, dann über die Nutzung der Sprünge und schließlich auch den Angriff in der Luft erlernt. So kann man sich wirklich immer gerade auf die einzelnen, speziellen Moves konzentrieren und diese ausgiebig üben. Was vielleicht für den erfahrenen Gamer etwas langweilig ist, zahlt sich dann aber spätestens für den Einsteiger aus.

Außer den Spezialattacken der Charaktere gibt es übrigens auch noch Drive-Attacke. Auch diese fällt charakterspezifisch aus. Um sie ausführen zu können, müsst ihr allerdings erst eine Leiste am unteren Bildschirmrand ausfüllen, was durch das Austeilen und Einstecken von Schlägen automatisch Stück für Stück geschieht. Aktiviert Ihr den Drive-Angriff bekommt Ihr dann eine spektakuläre Inszenierung geboten, die dem Gegner eine gehörige Portion Energie entlockt. Noch etwas mächtiger sind die analog zu aktivierenden Astral-Angriffe, die Ihr allerdings bei den meisten Charakteren erst freispielen müsst. Ein Aspekt, der bei Prügelspielen oft mit Vernachlässigung betrachtet wird, ist die Verteidigung. Auch dazu habt ihr bei Continuum Shift einen Statusbalken, der sich unterhalb der Lebensenergieleiste befindet. Blockt Ihr einen Angriff, so entleert sich dieser Balken Stück für Stück bis er unter Umstände schließlich den Nullpunkt erreicht, was gleichbedeutend mit der Durchbrechung eurer Abwehr ist – eine gelungene Umsetzung.

 

 

Spielmodi ohne Ende!
Wie schon angesprochen, gibt es bei Blazblue: Continuum Shift eine ganze Menge von Modi, die dem Spieler einiges an Umfang bieten. Im Single-Player-Bereich steht dabei sicherlich der Storymodus im Vordergrund. Dabei kann man sich über den Hintergrund und den Fortgang der Story aus der Sicht jedes einzelnen Charakters informieren. Man bekommt per Bild mit den typischen Sprechblasen eine Story erzählt, die ab und an von einzelnen Kämpfen unterbrochen wird, in der man selber Hand anlegen und die Story so vorantreiben darf. Außerdem bekommt man gegen Ende immer Fragen gestellt, die den Ausgang der Geschichte in unterschiedliche Richtungen lenken, was manchmal in einem guten, schlechten oder lustigen Abschluss mündet. Wendungen und Abwechslung sind so garantiert.  Dabei sind nicht alle Charaktere von Beginn an freigeschaltet, so wird die Motivation jedenfalls hoch gehalten und eine Menge Spielspaß und –dauer ist so gewährleistet. Abgesehen von diesem Modus könnt ihr natürlich auch frei trainieren und euch das bereits erwähnte Tutorial zu Gemüte führen. Neu ist außerdem der Herausforderungsmodus. Bei diesem übt Ihr praktisch nochmal alle Spezialattacken der einzelnen Charaktere, weil die vorliegenden Herausforderungen in der Meisterung diverser Kombinationen von Spezialattacken liegen.

Anschließend könnt ihr euch dem Legion Modus widmen. Dabei wählt Ihr einen Kämpfer, mit dem Ihr dann die Kampfkarte betretet, die von diversen anderen Kämpfern und Teams belegt ist, gegen die Ihr Stück für Stück antreten könnt. Gewinnt Ihr, könnt Ihr den Besiegten ab sofort selber im Kampf einsetzen, ohne dass sich allerdings die Energie wieder auflädt – eine besondere Herausforderung, die auch nach mehrfachem Durchspielen nicht langweilig wird. Im typischen Arcade-Modus tretet Ihr einfach Kampf für Kampf gegen andere Gegner an, bis Ihr schließlich zehn am Stück besiegt habt. Auch beim Onlinemodus kann man sehr viel Zeit verbringen. Hier besteht natürlich die Hauptaufgabe darin, sich mit anderen menschlichen Spielern zu messen. Gegner findet man übrigens jederzeit genug, aber Ihr solltet auf jeden Fall intensiv trainieren, bevor Ihr online loslegt. Denn sonst werdet Ihr den Controller schnell wieder frustriert in die Ecke legen. Außer den beschriebenen Modi gibt es noch das Versus-Spiel, bei dem Ihr einfach gegen einen menschlichen oder computergesteuerten Gegner antretet, und das Punktspiel, bei dem Ihr möglichst viele Punkte in den Kämpfen holen solltet. Für genügend Umfang ist also gesorgt.

 

Grafik und Sound
Die Technik muss man an dieser Stelle von zwei unterschiedlichen Seiten beleuchten. Auf der einen Seite sind die Zwischensequenzen eher in typischer unspektakulärer 2D-Optik gehalten mit der in Japano-Spielen oft verwendeten Sprechblase mit Lauftext am unteren Bildschirmrand. Auch die Charaktere, die man übernehmen kann, gestalten sich in dieser einfachen, aber auf keinen Fall schlechten Optik. Im Gegenteil, die Charaktere sehen trotz allem sogar richtig gut aus, genau wie auch die Animationen, die nur im Gefecht ein wenig verwischt wirken, da man nicht ganz die notwendige Anzahl an Bildern für eine flüssige Animation hinterlegt hat. Die Hintergründe der Kampfarenen sind zwar auch in 2D gehalten, präsentieren sich aber Dank der integrierten 3D-Engine doch sehr als sehr plastisch. Generell wirkt die Grafik auf jeden Fall scharf, sogar einen Tick besser als noch im Vorgänger. Die musikalische Untermalung ist dann wiederum Geschmackssache, da sie sich im typischen Japano-Rock präsentiert, der doch auf Dauer ein wenig nervt, aber nichtsdestotrotz zum Spielgeschehen passt. Die deutsche Lokalisierung wurde bis auf einige wenige sprachliche Fehler einwandfrei umgesetzt, nur die Sprachausgabe ist im Japanischen verblieben. Insgesamt bietet BlazBlue eine technische Realisierung, an der es nicht viel zu meckern gibt.



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Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Die neue Fortsetzung von BlazBlue bietet für jeden Beat’em Up Fan etwas. Wie nicht anders zu erwarten war, gibt es massig Prügelaction zu spielen. Die Grafik kann dabei überzeugen, auch wenn sie leider noch in der etwas altmodischen 2D-Optik gehalten wurde. Es gibt diverse Charaktere, deren teilweise toll animierten Aktionen und Spezialbewegungen man gerne perfektionieren kann. Die grundlegende Steuerung kann schnell erlernt werden und bietet auch für Tüftler noch genügend Feinheiten zum Austoben. Auch auf einen tiefgehenden Storymodus muss man nicht verzichten, der einem wirklich ausreichend Hintergrund zu den einzelnen Charakteren liefert. In den diversen vorhandenen Spielmodi im On- oder Offlinebereich kann man sich stundenlang austoben und wird durch viele freischaltbare Extras auch auf Dauer an die Konsole gefesselt. So muss ein Kampfspiel aussehen. Wer Beat‘em Ups mag, der bekommt mit BlazBlue – Continuum Shift neues, ausgiebiges Material geliefert. Sehr gute Umsetzung! 


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positiv negativ
  • Liebevolle Manga-Grafik
  • Diverse Spielmodi
  • Überschaubare Steuerung…
  • Schöne Spezial- und Komboattacken
  • Viel Freischaltbares
  • Atmosphärische Kampfaction
  • Etwas altbackene 2D-Optik
  • Wenige richtige Neuerungen
  • …die teilweise ein wenig zu komplex geraten ist





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