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Ecstasy

Originaltitel: Ecstasy
Genre: Drama
Regie: Lux
Hauptdarsteller: Charlie Bewley • Christy Andersen
Laufzeit: Ca. 93 Minuten
Label: Splendidfilm

Ecstasy   17.10.2011 von Tobi

Drogen sind in unserer heutigen Zeit leider ein Thema, mit dem sich jeder auseinandersetzen sollte. Dabei ist es egal, ob es um chemische, natürliche, legale oder illegale Drogen  geht. Fakt ist, dass mehr und mehr Jugendliche immer wieder dieser Verführung verfallen. Der Film „Ecstasy“ beschäftigt sich mit diesem Thema und zeigt das Leben einiger Studenten, die mit Drogen in Berührung kommen. Das Ganze ist in der House- und Techno-Szene angesiedelt, was auf den ersten Blick vielleicht ein wenig klischeehaft wirkt. Das folgende Review gibt allerdings Aufschluss über den Film...

 

Tagsüber gehen die Freundinnen Alison, Amanda, Dianna und Faye in die Universität zum Studieren. Alle wirken normal auf ihre Außenwelt und scheinen ein geregeltes Leben zu führen. Abends sieht das Ganze aber anders aus. Auf einer Techno-Party kommen sie das erste Mal mit der Party-Droge „Ecstasy“ in Berührung, welche viel Glück versprechen und einen nächtelang durchtanzen lassen. Die bunten Pillen wirken extrem anziehend auf die Mädels und schon nimmt das Unheil seinen Lauf. Eine von ihnen wird auf der Toilette vergewaltigt und die anderen verfallen mehr und mehr dem Wahn. Die alleinerziehende Mutter von zwei der Mädchen versucht das schlimmste zu verhindern, doch auch sie scheint machtlos gegen die Anziehungskraft der Droge zu sein. Hilflos muss sie mit ansehen, wie ihr Leben und das Leben ihrer Töchter vor die Hunde gehen.

 

„Ecstasy“ ist ein Film, der bei mir wirklich einen sehr gespaltenen Eindruck hinterlässt. Die Geschichte ist prinzipiell zwar interessant, hinterlässt aber einen faden Beigeschmack, weil es in der hier gezeigten Welt nur schwarz oder weiß gibt. Entweder die Charaktere nehmen Drogen und haben Sex oder sie sind derart religiös, dass einem nur schlecht werden kann. Dazwischen gibt es nichts, was sich deutlich auf die Dramaturgie auswirkt. Des Weiteren sind fast alle Schauspieler totale Amateure, die nicht in der Lage sind einen vernünftigen Satz über ihre Lippen zu bringen. Da hilft leider auch eine Synchronisation nichts. Nur zwei der Schauspieler geben wirklich alles, was den Film ab der zweiten Hälfte deutlich gut tut. Die Club-Szenen wirken leider auch etwas aufgesetzt, da hier einfach eine Handvoll Statisten engagiert worden sind, die zu recht simpler elektronischer Musik abhotten. Das hätte man besser machen können.

 

Dennoch hat der Film etwas, was mich extrem gefesselt hat und ich kann euch nicht mal sagen, was es genau war. Das Ausschlaggebende für dieses „fesselnde“ Gefühl ist definitiv der hervorragende Soundtrack, der besonders in der zweiten Hälfte richtig gut ist. Die gewählten Songs waren mir allesamt unbekannt, doch sie haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Die tragischen und hoffnungslosen Bilder werden damit perfekt untermalt, sodass man sich nur schwer entziehen kann. Ja, ich kann sogar sagen, dass ich mich nach dem Film richtig schlecht gefühlt habe - so sehr hat mich die Musik bewegt. Ich habe sogar den kompletten Abspann geschaut, um ja nichts von dem Soundtrack zu verpassen. Regisseur Lux, der den Film auch selbst geschnitten hat, beweist hier eindeutig Talent, denn solche Gefühle kann nicht jeder erzeugen.

 

Die deutsche Blu-ray besticht durch ein gutes und stimmiges HD-Bild. Es fehlt zwar ab und an die Schärfe, doch vieles wurde auch als Stilmittel für den „Rausch“ der Charaktere verwendet. Der Ton ist leider nicht so der Knaller. Besonders in den Club-Szenen habe ich etwas mehr erwartet, doch die Atmosphäre und die Musik spielen sich nur im vorderen Bereich ab. Und der Bass kommt auch zu wenig zum Einsatz. Leider wird dem Käufer hier auch kaum Bonusmaterial geboten, denn außer ein paar Trailern ist nichts gewesen. Immerhin gibt es noch ein Wendecover.


Das Fazit von: Tobi

Tobi

Schade, dass Regisseur Lux nicht mehr aus dem Stoff gemacht hat. Mit ein wenig mehr Budget und etwas talentierteren Schauspielern wäre der Film ein echter Knaller geworden. Der Mann hat definitiv Talent und das richtige Gefühl Bild und Ton zu einer Einheit zu formen. Durch die vielen Mängel tue ich mich mit der Bewertung und Empfehlung echt schwer, aber ich finde es nur fair, hier noch sieben Punkte zu vergeben. Der Film hat mich bewegt und trotz seiner vielen Schwächen irgendwie unterhalten. Eine Empfehlung kann ich nur Leuten aussprechen, die ebenfalls anfällig für tragische und melancholische Momente sind. Allen anderen sei hier eher abgeraten, denn an einen „Trainspotting“ oder einen „Go“ kommt dieser Film leider nicht ran.


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