Elves - Blutiges Fest

Elves - Blutiges Fest

Originaltitel: Elves
Genre: Horror
Regie: Jeffrey Mandel
Hauptdarsteller: Dan Haggerty • Julie Austin
Laufzeit: DVD (88 Min)
Label: SchröderMedia Handels GmbH
FSK 18

Elves - Blutiges Fest   06.01.2021 von MarS

Keine Lust mehr auf die 100. Wiederholung der immer gleichen Weihnachtsfilme? Dann hat Schröder Media mit der Veröffentlichung der Trashgranate Elves - Blutiges Fest die Lösung für Euch...

 

Inhalt

 

Kirsten und ihre Freundinnen hassen Weihnachten. Den Warnungen ihres Großvaters zum Trotz schnappt sie sich deshalb ein altes Buch aus seiner Bibliothek, um mit ihren Freundinnen im Wald ein dunkles Experiment gegen die Heilige Nacht durchzuziehen, wobei sie aus Versehen eine fiese kleine Kreatur erwecken. Bei dem Wesen handelt es sich um einen Elf, der allerdings nicht dem Nordpol, sondern einem Naziexperiment entsprungen ist, und als Grundstein für eine neue Herrenrasse herhalten sollte. Dafür braucht der Elf allerdings eine Jungfrau, und so heftet er sich an die Brüste - ähm, Fersen - von Kirsten. Die hat allerdings Glück, denn ihr Großvater kennt sich anscheinend prima mit Elfen aus. Und außerdem steht ihr auch noch der Kaufhausweihnachtsmann Mike (Dan Haggerty) zur Seite, ehemaliger Polizist, Kaufhaussicherheitsmann und trockener Alkoholiker, der kein Problem damit hat, einen Elf zu jagen...

 

Eigentlich dürfte man Elves - Blutiges Fest gar nicht als "Trash" bezeichnen, denn normalerweise sind sich die Filme aus diesem Bereich ihrer miserablen Qualität bewusst und nutzen eben dieses Wissen für den Unterhaltungswert. Ganz anders dieser etwas andere Weihnachtsfilm, der sich selbst wirklich todernst nimmt. Genau das sorgt aber ganz unfreiwillig für dermaßen gute Laune beim Zuschauer, dass man aus dem Lachen beinahe nicht mehr rauskommt. Dabei überschlägt sich Elves - Blutiges Fest regelrecht mit seinen immer sinnloseren und absurderen Einfällen, verwurstet ohne Rücksicht auf Sinn und Verstand diverse völlig unterschiedliche Handlungselemente und unterlegt das Ganze mit den übelsten Dialogen, die man sich nur vorstellen kann. Alleine letztere sorgen bereits für Bauchschmerzen vor Lachen, werden aber von der Handlung und dem Monsterdesign sogar noch mühelos getoppt. Der Elf erweist sich beispielsweise als durchaus ansehnliche Maske, die jedoch auf jegliche Mimik, nein, auf jegliche Bewegung verzichten muss, während er die meiste Zeit über nur seine Gummihände oder Gummifüße ins Bild halten darf. Das ist übrigens nicht metaphorisch gemeint, denn die Maske lässt sich wirklich nicht bewegen, was dafür sorgt, dass das Vieh durchgehend aussieht als hätte es Maulsperre. Dabei handelt es nicht aus besonderen Beweggründen, sondern im Auftrag einer Nazi-Sekte, bestehend aus nicht einmal einer Handvoll Anhängern, während natürlich auch der Großvater seine düsteren Geheimnisse zu verbergen hat. Dazu gesellt sich eine Mutter, die sich fieser benimmt als alle Stiefmütter der Gebrüder Grimm zusammen, sowie Der Mann aus den Bergen Dan "Grizzly Adams" Haggerty, der ohne eine Miene zu verziehen und ketterauchend den Held des Tages spielen darf. Warum? Weil er es kann! Ein paar etwas blutigere Ableben hier, ein paar nackte Brüste da, fertig ist Elves - Blutiges Fest. Dass einige Wendungen und Hintergründe dabei absolut bizarr, ja sogar geschmackslos ausgefallen sind, dürfte dabei die Freigabe ab 18 Jahren wohl eher rechtfertigen, als die eigentlichen "Horrormomente". 

 

Bildergalerie von Elves - Blutiges Fest (2 Bilder)

Details der DVD

 

Ok, der Film hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel und wurde bislang nur auf VHS veröffentlicht. Etwas mehr Arbeit hätte man allerdings schon in die Veröffentlichung auf DVD stecken können, denn die Bildqualität ist so schlecht, dass es auf Dauer wirklich anstrengend für die Augen wird. Dass das Bild nicht wirklich scharf und oftmals verschwommen ist, damit könnte man noch leben. Allerdings ist das Ganze in dunklen Szenen - und davon gibt es viele! - nicht nur durchzogen von starkem Korn, sondern auch von heftiger Klötzchenbildung, was es beinahe unmöglich macht, irgendetwas zu erkennen. Noch schlimmer sind die Szenen aus der Ich-Perspektive des Elfs, die als Stilmittel noch zusätzlich verschwommen dargestellt werden. Ein wenig besser wirkt der Ton. Zwar gibt es in der ersten halben Stunde immer wieder leichte Lautstärkeschwankungen (ganz schlimm: die erste Duschszene von Kirsten), dies bessert sich aber im weiteren Verlauf. Anfangs etwas dumpf ist der Ton später gut verständlich und recht klar. Effekte, Dynamik oder gar Raumklang erwartet hier sowieso niemand. Übrigens ist die DVD limitiert auf 1.000 Exemplare und im Gegensatz zu den bisherigen VHS Auflagen ungekürzt.



Cover & Bilder © Schröder Media Handels GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Ein Elf kommt selten allein. Im Fall von Elves - Blutiges Fest bringt er noch eine Nazi-Sekte, eine fiese Mutter, einen abartigen Großvater, ein ketterauchendes Zugpferd, eine Menge hirnloser Dialoge und eine bewegungsunfähige Gummimaske mit sich. Das wenn mal für ein weihnachtliches Trashfest nicht ausreicht. Elves - Blutiges Fest sorgt jedenfalls für jede Menge Lacher, und das Schmunzeln hält sogar noch über den Film hinaus eine ganze Weile lang an. Kompletter Schwachsinn, aber Schwachsinn, der Spaß macht. Trotzdem muss leider auf Grund der schlechten Qualität der DVD ein Punkt abgezogen werden.


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