Gangster Chronicles

Gangster Chronicles

Originaltitel: Pawn Shop Chronicles
Genre: Action • Komödie
Regie: Wayne Kramer
Hauptdarsteller: Paul Walker
Laufzeit: DVD (108 Min) • BD (112 Min)
Label: Universum Film
FSK 16

Gangster Chronicles   10.10.2014 von Zahnfee

Die Gangster Chronicles waren eines der letzten Filmprojekte, in dem Paul Walker kurz vor seinem Unfalltod im November 2013 noch mitspielte. Doch Pauls Name sollte nicht der einzige Grund sein, um dieses abgedrehte Gangsterstück anzusehen. Warum? Das verraten wir Euch hier …


Irgendwo in Louisiana. Das Pfandleihhaus von Alton (Vincent D’Onofrio) ist Anlaufstelle für im Leben gescheiterte Menschen, die knapp bei Kasse sind, und wird unversehens zum Mittelpunkt dreier parallel laufender Geschichten. Da sind die beiden Neo-Nazi-Kumpels Raw Dog (Paul Walker) und Randy (Kevin Rankin), die eigentlich nur des guten Essens wegen zu den Treffen ihrer Bruderschaft gehen und einen Überfall auf ihren Dealer Stanley (Norman Reedus) planen. Da ist der frisch verheiratete Richard (Matt Dillon), der in Altons Vitrine den Verlobungsring seiner tot geglaubten Frau Cindy entdeckt und auf Spurensuche geht. Und da ist Ricky, ein Möchtegern Elvis-Imitator, der bei seinen Auftritten so schlecht ist, dass es seinem Publikum die Zehennägel aufrollt. Nur ein Pakt mit dem Teufel kann ihm zum nötigen Erfolg verhelfen. Obwohl diese Menschen auf den ersten Blick nichts miteinander verbindet, finden ihre Geschichten in Altons Laden ihren Anfang und ihr Ende ...

 

Gangster Chronicles ist ein abgedrehter Streifen mit einer erstaunlich guten Besetzung, auch wenn einige Schauspieler, wie beispielsweise Norman Reedus oder Thomas Jane, hier kläglich zu kurz kommen, weil sie nicht genug Leinwandzeit haben. Elijah Wood zeigt nach Sin City einmal mehr, dass er nicht mehr nur der kleine, unschuldige Hobbit ist, sondern einiges mehr an schauspielerischer Bandbreite zu bieten hat.


Rein optisch kann sich der Film durchaus sehen lassen, auch wenn die Bildqualität sicher nicht mit High Budget Hollywoodproduktionen vergleichbar ist. Die Farbgebung ist insgesamt etwas ausgebleicht und pastellig mit dennoch guten Kontrasten und einem hohen Detailgrad, der es einem erlaubt, einzelne Bartstoppeln im Gesicht von Brendan Fraser zu zählen. Die Halluzinationen der beiden Junkies sind sehr gut umgesetzt, und auch die Slow Motion Aufnahmen von den wegfliegenden Patronenhülsen begeistern. Beim Ton dominiert die Hintergrundspur leicht, die Dialoge sind allerdings trotzdem noch gut verständlich. Insgesamt ist die deutsche Dialogspur etwas dumpfer als der Originalton, bewegt sich aber durchaus noch im akzeptablen Bereich.



Cover & Bilder © Universum Film GmbH


Das Fazit von: Zahnfee

Zahnfee

Gangster Chronicles hat einige gefühlte Längen und Schwächen in der Handlung, da kann man nichts schön reden. Dafür glänzt der Film mit guten Schauspielern und einigen wirklich sehr krassen Szenen, die ich so definitiv nicht erwartet habe. Die einzelnen Episoden im Comic-Stil zu eröffnen fand ich persönlich gut, auch wenn die Idee an sich schon etwas ausgelutscht ist. Trash meets Grindhouse, gewürzt mit einer Prise Sin City, einem Hauch Tarantino und einem guten Soundtrack. Fans dieses Metiers dürften hier definitiv auf ihre Kosten kommen und einem entspannt-blutigen Kinoabend auf der Couch entgegen sehen. Schade, dass die Extras relativ dürftig ausfallen, zu diesem Film hätte ich nur zu gerne noch einige Outtakes und entfallene / erweiterte Szenen gesehen.


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