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Handling the Undead
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BEWERTUNG |
21.03.2025 von MarSWenn die Toten zurückkehren... Seit mehr als 60 Jahren üben Zombies eine ganz eigene Faszination aus, und sind egal ob in Form von Horror, Komödie oder einem anderen Genre fester Bestandteil der Film- und Serienlandschaft. Mit ihrem Spielfilmdebüt Handling the Undead präsentiert uns die Norwegerin Thea Hvistendahl nun ein eher ungewöhnliches Drama, basierend auf dem Roman Hanteringen av odäda des schwedischen Schriftstellers John Ajvide Lindqvist (Border)...
Gerade erst haben David (Anders Danielsen Lie) und seine Kinder realisiert, dass Davids Frau Eva (Bahars Pars) bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, als diese plötzlich wieder erwacht. Ebenso ergeht es Tora (Bente Børsum), die den Tod ihrer Lebensgefährtin Elisabet (Olga Damani) betrauert hat, und diese nun in ihrer Wohnung wiederfindet. Und auch Anna (Renate Reinsve), die nach dem Tod ihres Sohnes Kian (Kian Hansen) von ihrem Vater Mahler (Bjørn Sundquist) an einem Selbstmord gehindert wurde, kann es kaum glauben, als ihr geliebtes Kind wieder bei ihr ist. Doch all diese unerwarteten Wiedersehen inmitten der Trauer um den vorherigen Verlust werden begleitet von gemischten Gefühlen, denn die lebenden Toten scheinen nicht mehr dieselben zu sein, die sie einst waren...
Wenn man dem Begriff "Slow-Burner" einen Film zuweisen müsste, Handling the Undead wäre zweifellos die erste Wahl. Thea Hvistendahl zelebriert in ihrem Spielfilmdebüt wirklich jeden Moment, bleibt auch dann lange in einer Szene, wenn eigentlich überhaupt nichts geschieht, und visualisiert gerade damit auf teilweise beeindruckende Art und Weise die Tristesse und die Schwermütigkeit, die sich wie ein roter Faden durch die Handlung ziehen. Selbst die Untoten sind hier nur stille Beobachter, greifen nicht oder zumindest nur in sehr seltenen, markanten Momenten in die Erzählung ein. Verstärkt wird dieser Eindruck durch stark stilisierte Farben, die das gesamte Geschehen in trübes Grau tauchen, ebenso wie dadurch, dass die gesamte Inszenierung absolut minimalistisch gehalten ist. Nur wenig Dialog und sehr statisch wirkende Szenen werden hier untermalt von einem eindringlichen orchestralen Score, während die Handlung vor allem vom audio-visuellen Erlebnis vorangetrieben wird, wodurch man als Zuschauer dazu gezwungen wird, sich beinahe ebenso intensiv mit Themen wie Tod, Verlust und Trauer auseinanderzusetzen, wie es die Protagonisten in den drei nebeneinander laufenden Handlungssträngen tun. Am Ende ist Handling the Undead deshalb zwar sehr emotional, atmosphärisch dicht und optisch durchaus faszinierend, auch handwerklich wirkt das Alles beeindruckend und kunstvoll arrangiert, wirklich unterhaltsam ist das Ganze aber nicht. Dazu fehlt es Handling the Undead einfach an echten Highlights oder zumindest einem Ausbruch aus der eigenen Behäbigkeit, weshalb die Geschichte letztendlich über weite Strecken zu anstrengend und leer bleibt. Ein paar vereinzelte Momente in Richtung des abschließenden Akts, die sich ein wenig hervorheben und ein äußerst unangenehmes Gefühl beim Publikum hinterlassen, kommen da einfach viel zu spät und können nicht darüber hinwegtrösten, dass die Inszenierung im Übrigen einfach deutlich zu sehr auf Minimalismus und trostlose Monotonie setzt...
Details der Blu-ray
Der starke Stilmitteleinsatz des Films macht es für die Blu-ray etwas schwierig, denn ein schwacher Kontrastumfang sowie eine massiv entsättigte Farbpalette dominieren hier das Bild, während Schärfe und Detailgrad auf einem ordentlichen, aber nicht allzu ausgeprägten Niveau bleiben. Die Tonspur bleibt ebenso wie der Film selbst eher unspektakulär, und konzentriert sich überwiegend auf eine klare, saubere Dialogwiedergabe sowie den kraftvollen und raumfüllenden Einsatz des eindringlichen Scores.
Details des Mediabooks
Das Mediabook ziert ein passenderweise minimalistisch gehaltenes Cover, das die drei zentralen "Rückkehrer" in einem umgedrehten Kreuz in Szene setzt. Auf der Rückseite sind dagegen die üblichen Inhaltsangaben und Details zu finden, ebenso wie die fortlaufende Serialisierungsnummer der Limitierung. Das gesamte Mediabook ist mit einem Hochglanzfinish überzogen, das in starkem Kontrast zur ansonsten tristen schwarz-weiß Optik steht. Der Innendruck beschränkt sich auf einen roten Hintergrund, der lediglich durch zwei umgedrehte Kreuze unterbrochen wird - ein Motiv, welches sich auch auf den beiden Discs wiederfindet. Ein 24-seitiges Booklet bietet neben zahlreichen Szenenbildern interessante Hintergrundinformationen zum Film sowie ein Interview mit Regisseurin Thea Hvistendahl. Abgerundet wird das Mediabook von einem exklusiven Poster im DIN-A3 Format. Cover & Bilder © AlamodeFilm / Produktfotos: www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
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