Humankind

Humankind

Publisher: Sega
Entwicklerstudio: AMPLITUDE Studios
Genre: Rundenbasierte Strategie
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 17.08.2021
USK 12

Humankind   17.08.2021 von Dante

Von vereinzelten Nomaden, über die ersten Siedlungen durch das Mittelalter bis hin zur Eroberung des Mars, in Humankind bestimmen wir den Verlauf der Geschichte. Ob friedliebende Kelten oder kriegsbringende Hunnen - jedes Zeitalter ist geprägt von seinen einzigartigen Kulturen. Dante hat sich für euch Humankind genauer angesehen, doch wird er es schaffen, sein Volk zum Sieg zu führen? Das erfahrt ihr im Artikel…

 

Vor dem Spiel

 

Humankind hat viele interessante Features bereits vor dem eigentlichen Spiel zu bieten. Dazu gehören zum Beispiel ein sehr detailreicher Avatargenerator. In diesem könnt ihr nicht nur das Aussehen verändern, sondern auch seine Eigenschaften als AI verwalten. Diese müsst ihr allerdings zuvor erst freigespielt haben. Euren Avatar könnt ihr dann mittels Games2Connect Account anderen Spielern zur Verfügung stellen. Besonders eindrucksvoll finde ich war ein Event vorab der Veröffentlichung bei dem bekannten Streamer als Avatar erschaffen wurden. Ebenfalls sind zahlreiche Auswahlmöglichkeiten beim Erstellen der jeweiligen Karte vorhanden, wie von anderen Spielen gewohnt kann man die so erstellten Seeds auch teilen.

 

Cinematics, Sound und Grafik

 

Beim Starten, dem Wechsel einer Ära und somit der Wahl einer Kultur werden sehr stimmige Einspieler gezeigt. Diese sind im Zeichenstil und stimmen den Spieler wunderbar in das neue Zeitalter ein - das Ganze ist untermalt von epischer Musik und einem Narrator mit fesselnder Stimme. Generell finde ich ist die Musik sehr ansprechend und auch nach Stunden des Spielens fällt sie nicht störend auf. Wer allerdings keinen Wert darauf legt, der kann sie wie gewohnt einfach im Menü ausschalten. Die Grafik hingegen ist ein Stil, den man mögen muss. Ich bin hier sehr schmerzfrei - für mich reicht es, wenn man die Liebe zum Detail erkennt und dies ist hier alle Male gegeben.

 

Kämpfen

 

Erfrischend für mich war der neue Stil der Kämpfe. Man kann verschiedene Einheiten zu einer Armee zusammenstellen, je nach Forschungsstufe bis zu acht Stück. Diese bekommen dann beim Kampf ein Gebiet zugeteilt, auf dem diese aufgestellt werden können. Wichtig: Es ist vom Gelände abhängig. Die verteidigenden Einheiten bekommen ein Lager, welches nicht eingenommen werden darf, da sonst nach einigen Runden der Kampf verloren ist. Generell ziehen sich Kämpfe über mehrere Runden, dabei werden bei kleinen kämpfen pro Spielzug bis zu drei Runden gespielt. Gelingt es dem Angreifer nicht alle Einheiten zu eliminieren, in die Flucht zu schlagen oder das Lager einzunehmen und zu halten, verliert dieser. Dies hat Auswirkungen auf die Kriegsmoral der Einheiten. Belagerungen können sich sogar über mehrere Spielrunden ziehen, es können Verstärkungen gerufen werden, Mauern eingerissen und Belagerungsmaschinen erstellt werden.

 

Was macht Humankind besonders?

 

Neben dem schon bereits erwähnten Kampfsystem zeichnet sich Humankind durch sein grundsätzliches Spielprinzip aus. So wählt man nicht zu Beginn des Spiels ein Volk und führt es dann bis zum Ende, sondern adaptiert in verschiedenen Ären unterschiedliche Kulturen. Dies ermöglicht es seinen Schwerpunkt den Gegebenheiten anzupassen. Ebenfalls ist das Gründen von Städten erfrischend anders, es gibt vorgegebene Gebiete, welche zuerst mit einem Außenposten erschlossen und dann annektiert oder zur Stadt umgewandelt werden können. Die Kosten für jedes weitere Gebiet steigen dabei sehr stark. Auch wurde das Problem, welches viele 4X Strategiespiele mit den spammen von Städten haben, sehr interessant gelöst. So kann je nach Forschungsstufe nur eine bestimmte Anzahl an Städten gebaut werden. Überschreitet man den Wert, dann werden starke Mali auferlegt. Daher sollte man die Anzahl seiner Städte immer gut im Auge behalten. Unerwartet kommen einzelne Events bei denen dann Entscheidungen getroffen werden können, welche das weitere Spielgeschehen beeinflusst. Ebenfalls besonders ist die Möglichkeit der Gesellschaftsentwicklung, Religion und Diplomatie, dies allerdings im Detail zu erläutern würde hier den Rahmen sprengen. Zuletzt möchte ich noch auf die ungewöhnlichen, aber spanenden Siegbedingungen hinweisen, welche Humankind aus meiner sich sehr besonders machen.

 

Wie gewinnt man ein Spiel?

 

Was braucht man, um seine Kultur zum Sieg zu führen? Es ist Ruhm, welchen man im Laufe der Zeitalter durch verschiedene Aufgabe sammeln kann. Je nach Zivilisationsschwerpunkt kann dies durch Töten von Einheiten, erforschen von Technologien oder erreichen einer bestimmten Bevölkerungszahl sein. Für diese Leistungen erhält man einen bis drei Sterne und eine entsprechende Anzahl an Ruhm. Hat man genügend Sterne gesammelt, dann kann man in ein neues Zeitalter voranschreiten und der Spaß geht von vorne los. Manchmal lohnt es sich allerdings zu verweilen, um mehr Sterne und somit mehr Ruhm zu sammeln. Doch zögert nicht zu lange, denn je mehr Kulturen den Wechsel schaffen, desto weniger Auswahl einer neuen Kultur bleibt euch. Das Spiel endet, wenn entweder ein Spieler alle Technologien erforscht hat, alle anderen Völker erobert, eine bestimmte Anzahl an Runden gespielt, die Welt vernichtet oder jeden Stern eines Zeitalters erhalten hat. Doch dann gewinnt nicht der Spieler, der dies erreicht hat, sondern welcher den meisten Ruhm gesammelt hat.  

 

Was könnte besser sein?

 

Wie so oft bei Spielen, die gerade erst auf den Markt kommen gibt es Verbesserungspotential. Zuallererst möchte ich darauf hinweisen, dass in meinen Sitzungen so gut wie keine Bugs begegnet sind. Ein bis zwei kleine Anzeigefehler, welche sich nach einem Neustart beheben ließen, waren alles - Hut ab! Das Spiel ist sehr komplex und es existieren verschiedenste Tutorialvideos, welche aber nicht alles im Detail behandeln. Leider ist auch die Enzyklopädie noch nicht ganz vollständig. Ich gehe allerdings davon aus, dass sich dies recht schnell ändern wird. Was allerdings extrem aufgefallen ist, ist das schlechte Balancing der einzelnen Kulturen. Der Schneeballeffekt ist hier doch sehr extrem und je nach Startkultur steigt der Schwierigkeitsgrad extrem. Auch der Autokampf ist recht fragwürdig, dieser scheint nur nach den reinen Zahlenwerten zu gehen und den Kampf nicht richtig zu simulieren. Als Beispiel hatte ich vier Kampfhubschrauber, welche gegen acht Bauern mit Mistgabeln gekämpft haben. Der Unterschied ging von null Verlusten im normalen Kampf zu einem Verlust von 75 % im Instantkampf. Auch hier denke ich, dass dieser Fehler zügig behoben werden wird.

 

Bildergalerie von Humankind (7 Bilder)



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Das Fazit von: Dante

Dante

Ich verfolge Humankind jetzt schon seit über einem Jahr aktiv und habe an einigen Betaphasen teilgenommen. Der Wandel des Spiels war von Phase zu Phase deutlich zu sehen und der Input der Community wurde immer berücksichtigt. Umso mehr hat es mich gefreut, dass Spiel vor der offiziellen Veröffentlichung testen zu können und zu sehen, wie viel sich getan hat. Mit dem offiziellen Start darf der Spieler ein gutes und erfrischendes 4X Strategiespiel erwarten welches viel Potential und Wiederspielwert bietet. Vergleiche zu anderen Größen dieses Genres werden natürlich immer wieder gezogen, ich würde allerdings jeden Spieler empfehlen unvoreingenommen heranzugehen und es Stück für Stück zu erkunden und seine Vielfalt zu genießen. Für mich hat das Spiel 9 von 10 Punkte und den Couch Award verdient. Ich glaube es wird uns noch einige Jahre begleiten und zu einem Repräsentanten seines Genres werden.


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positiv negativ
  • Vielseitiges Spiel mit hohen Wiederspielwert
  • Fantastischer Sound
  • Grafik mit viel Liebe zum Detail
  • Interessantes Kampfsystem
  • Noch nicht ausgereiftes Balancing
  • Fragwürdiger Instantkampf





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