Pokémon Ranger und der Tempel des Meeres

Pokémon Ranger und der Tempel des Meeres

Originaltitel: Pokémon Ranger to Umi no Ōji Manaphy
Genre: Anime • Abenteuer
Regie: Kunihiko Yuyama • Armen Mazlumian
Laufzeit: DVD (105 Min) • BD (105 Min)
Label: Polyband
FSK 6

Pokémon Ranger und der Tempel des Meeres   07.01.2020 von LorD Avenger

Im neunten Film der Pokémon-Reihe bekommen Ash und seine Freunde es mit dem seltenen Pokémon Manaphy zu tun, das ihnen den Weg zu einem legendären Unterseetempel weisen soll...

 

Inhalt

 

Der skrupellose Pirat Phantom durchstreift die Meere auf der Suche nach einem speziellen Ei, welches das sagenumwobene Pokémon Manaphy beinhalten soll. Kaum fündig geworden schaltet sich aber der mutige Ranger Jack Walker ein, der es ihm zum Wohle des ungeborenen Pokémon wieder entreißt. Auf der Flucht vor dem Verbrecher und seiner Crew kommt der Umweltschützer bei einer Gruppe fahrender Künstler unter, wo er auch auf Ash und seine Freunde trifft, die sogleich mit ins Abenteuer hineingezogen werden als Manaphy schlüpft und Maike als seine Mutter annimmt.

 

Nach Lucario und das Geheimnis von Mew sowie zwei weiteren Filmen schließt dieser neunte Ableger mit der sogenannten Advanced Generation ab - der zweiten Serie innerhalb des Animes, die sich um die Spiele Rubin, Saphir sowie Smaragd dreht. Mir ist das nur recht, da ich nie ein sonderlich großer Fan von Ashs Begleitern Max und Maike war. Ersterer ist ein recht unausstehlicher Klugscheißer und Maike ist nichts weiter als eine ziemlich uninspirierte Kopie von Misty. Immerhin Rocko ist vom Beginn des Anime noch, bzw. wieder dabei und der hat seinen Charme nicht verloren - auch, wenn dieser nach wie vor auf keine Frau zu wirken scheint, vor der er auf die Knie fällt. Eigentlich hatte ich aber allein beim Titel gehofft, dass wir endlich mal einen Pokémon-Film ohne Ash und Pikachu serviert bekommen, da auch das Nintendo DS-Spiel Pokémon Ranger unabhängig von der Hauptserie läuft. Und an dieses ist der Film zweifelsohne angelehnt, da man darin ein blaues Ei finden kann, das bei der Übertragung auf eines der Hauptspiele das legendäre Pokémon Manaphy schlüpfen lässt. Das Besondere an Rangern in der Pokémon-Welt ist, dass sie die Taschenmonster nicht fangen, sondern lediglich mit einem technischen Wunderwerk zähmen und somit zum Wohle einer ausgeglichenen Natur einsetzen können (grundsätzlich also eigentlich eine Basis für einen eigenständigen Film, aber mit meinen Nörgeleien über die fehlende Abwechslung im gesamten Pokémon-Franchise kämpfe ich ohnehin gegen Windmühlen).

 

Die Pokémon-Filme bieten ihren Zuschauern stets ein legendäres Pokémon an, das man in der normalen Serie für gewöhnlich nie zu Gesicht bekommt. Manaphy ist in diesem Fall für ein sogenanntes Legendary allerdings ziemlich armselig und erinnert an eine blaue Version von Celebi (Pokémon #251) - allerdings mit noch weniger Details gezeichnet. Seine Geschichte, ebenso wie seine Kräfte sind fast so langweilig wie sein Design und obwohl es um die Schatzsuche nach einem legendären Wassertempel geht - eine Abenteuergeschichte, für die ich immer sehr empfänglich bin - kommt keine wirkliche Spannung auf. Der Antagonist, Pirat Phantom, hätte unter Umständen tatsächlich Potential für einen bedrohlichen Gegenspieler gehabt und ist sicherlich auch markanter als die Witzfigur aus Die Macht des Einzelnen, verliert sich aber teilweise in denselben Slapstick-artigen Humor, der es auch schwer macht Team Rocket ernst zu nehmen.

 

Bildergalerie von Pokémon Ranger und der Tempel des Meeres (7 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Der rund 105-minütige Film kommt mit gutem, klarem Ton daher sowie mit stimmigen deutschen Synchronstimmen. Optisch hingegen erschauert man schon öfter, da die Produzenten hier einige bequeme Abkürzungen eingeschlagen haben anstatt den Film optisch ansprechend zu gestalten. Gefühlt ist ein größerer Teil des Films computeranimiert als gezeichnet und wie es für die frühen 2000er nicht unüblich war auch noch in einer fürchterlichen Qualität, die an Videospiel-Zwischensequenzen von 1995 erinnern. Nicht nur erleichterte man sich hier die Arbeit mit Fahrzeugen und Gebäuden, die sich in Form eines 3D-Modells einfacher darstellen lassen, auch das im Film sehr präsente Meerwasser sieht fürchterlich künstlich aus und selbst einige Personen scheinen aus unerfindlichen Gründen am Computer entstanden zu sein.



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Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Der neunte Pokémon-Film spiegelt leider sehr gut wider, warum ich selbst in meiner Kindheit nach den ersten drei Streifen mit der Serie aufgehört habe. Die gefühlt ewig gleiche Geschichte rundum Ash, ein äußerst lieblos gestaltetes und langweiliges Legendary und auch eine Gesamtgeschichte, die sich bedauerlicherweise eher ziemlich zieht als zu fesseln. Das Potential um die beiden vielversprechendsten Elemente des Films, den Pokémon Ranger sowie den Schurken Phantom, lässt man weitestgehend ungenutzt verstreichen und am Ende wünscht man sich glatt, dass man stattdessen vielleicht doch lieber einfach nur ein paar Episoden des Anime geschaut hätte. Glücklicherweise zeigen die neueren Filme, z.B. Die Macht in Uns, dass die Reihe irgendwann auch wieder die Kurve kriegt. Chronologisch betrachtet hoffentlich bald.


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