Sinav - Die Gangsterprüfung
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BEWERTUNG |
20.08.2016 von MarSAlt-Actionstar Jean-Claude van Damme, der sich in der Filmwelt inzwischen ziemlich rar gemacht hat, ziert das actionlastige Cover einer türkischen Komödie? Unser Interesse ist geweckt, doch was uns letztendlich erwartet hat erfahrt Ihr in der folgenden Kritik zu Sinav - Die Gangsterprüfung:
Für die fünf Freunde Sinan, Mert, Gamze, Kaan und Uluc stehen die Abschlussprüfungen an, doch wirklich ans Lernen will keiner von ihnen denken. Sinan hat Prüfungsangst, Mert geht lieber arbeiten und Geld verdienen als zu büffeln und die anderen haben einfach grundsätzlich keine Lust, noch dazu wo allen zusätzlich zum Stress in der Schule auch die Eltern im Genick sitzen. Eine schnellere und einfachere Lösung muss her, also entscheiden sie sich kurzerhand dazu, die Prüfungsfragen bereits im Vorfeld zu beschaffen. Alles läuft zunächst glatt, doch die Freude über das durch beherztes Schummeln bestandene Abitur währt nicht lange. Die nächste Prüfung steht nämlich bereits an: Der Aufnahmetest für die Uni. Also erneut ans Werk, doch an diese Fragen zu kommen gestaltet sich etwas schwieriger als erhofft. Gut dass Uluc einen Profi kennt, der ihm sogar noch einen Gefallen schuldet...
Gleich vorneweg: Das Cover der DVD mit dem wild um sich schießenden Jean-Claude van Damme bietet schon deutlich mehr Action und nahezu die gleiche Screentime, die der Belgier im Film selbst zeigen darf. Dieser hat nämlich nur eine winzige Nebenrolle am Ende des Streifens, in der er sich selbst ein klein wenig aufs Korn nehmen darf - und damit den wohl witzigsten Moment innerhalb des zweistündigen Films für sich verbuchen kann. Der Film selbst ist nämlich gänzlich unlustig und extrem langatmig bzw. gähnend langweilig, was zum einen an den sich wiederholenden Unterhaltungen und uninteressanten Ereignissen zwischen den Hauptcharakteren liegt, zum anderen an der Inszenierung, die auf Spannung, Action, Sinn und Charakterentwicklung absolut keinen Wert legt. Dabei bewegen sich alle Darsteller durchwegs auf einem extrem dünnen Grat mit Hang zum Overacting, was wohl so etwas wie Slapstick andeuten soll, jedoch zu keiner Zeit funktioniert. Überhaupt sind die wenigen eingestreuten Humorfetzen, meist auf Dialogwitz aufbauend, völlig spaßbefreit, was eigentlich bereits das Todesurteil für eine Komödie bedeutet. Einige emotional angehauchte Szenen wollen dagegen auch nicht wirklich in den Film passen sondern bewegen sich tendenziell eher in die Drama-Richtung.
Das Bild der DVD ist nicht wirklich berauschend - wobei, rauschen tut es wirklich durchgehend. Dazu gesellen sich noch Unschärfen, schwache Farbgebung und ordentlich Filmkorn, was auf Dauer dafür sorgt, dass das Betrachten der DVD für Augenschmerzen sorgt. Der Ton glänzt durch Abwesenheit von Dynamik oder atmosphärischer Surroundeinbindung und präsentiert sich sehr frontlastig bei aufgesetzt wirkenden Stimmen innerhalb der doch brauchbaren Synchronisation. Türkische Texttafeln und Untertitel werden nicht immer übersetzt und stehen nichtssagend im Raum. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
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