Zooloretto

Zooloretto

Genre: Brettspiel • Taktik • Kinderspiel
Autor: Michael Schacht
Spieleverlag: Abacusspiele
Empfohlenes Alter: 8
Spieldauer: 45 Minuten

Zooloretto   28.11.2017 von Born2bewild

Der Zoo ist gerade für Kinder ein besonderes Highlight. Beim Spiel des Jahres 2007 übernehmen die Spieler die Aufgaben des Eigentümers eines Zoos und versuchen geschickt die noch leeren Gehege mit Tieren zu füllen. Ob unser Redakteursduo beim Testen von Zooloretto Freude hatte oder nicht, erfahrt Ihr in unserem Review…

 

Das Material und die Vorbereitung

 

Der Karton von Zooloretto hat ein standardisiertes, quadratisches Format und dürfte mit dem süßen Panda auf der Front vor allem Kinder ansprechen. Im Inneren der Verpackung ist neben der Anleitung eine Menge Kartonmaterial untergebracht. Viele Spielchips sowie auch die Gehege müssen erst herausgedrückt werden. Darunter sind in einem im Tigermuster gehaltenen Papptray, ein Stoffbeutel und ein Tütchen mit Münzen sowie eins mit den Transportwägen aus Holz untergebracht.

 

Zum Spielstart werden je nach Spielerzahl eine gewisse Anzahl an Tier- und Nachwuchsplättchen zurück in die Schachtel gelegt. Die übrigen Tierplättchen werden gemischt. Anschließend wird ein Stapel aus fünfzehn und einer aus dem Rest der Plättchen gebildet. Der mit den fünfzehn Plättchen ist der Stapel fürs Spielende und wird mit der runden, roten Holzscheibe markiert. Nun werden die Nachwuchsplättchen neben die Stapel gelegt und der Spieleranzahl entsprechend Transportwägen in der Mitte bereitgestellt. Im Anschluss erhält jeder Spieler sein Spielmaterial bestehend aus einer Zootafel mit einer verdeckt ausgelegten Ausbautafel und einer Übersichtskarte. Als finanziellen Start erhalten die Spieler obendrein noch jeweils zwei Münzen. Um den Startspieler zu finden soll man sich laut Anleitung einigen, man kann sich aber auch sehr gut darum streiten oder frei nach dem Motto: der jüngste Mitspieler entscheidet.

 

Die Anleitung

 

Die Anleitung von Zooloretto wirkt auf den ersten Blick sehr umfangreich. Allerdings relativiert sich das auf Grund der großzügigen Bebilderung sehr schnell. Sie ist sehr verständlich geschrieben und sie zu lesen ist in knappen fünf Minuten schaffbar. Es gibt zwar einige Regeln, die aber in Summe einfach sind und spätestens nach einmal spielen ins Blut übergehen.

 

Das Spielziel

 

Jeder der Spieler ist Besitzer eines Zoos und versucht durch geschicktes Verteilen von Tierplättchen in seinen Gehegen zum Spielende möglichst viele Punkte zu bekommen. Die Plättchen erhalten die Spieler durch die Transportwagen, die (zufällig) bestückt werden. Dabei gibt es verschiedene Legeregeln zu beachten und nicht benötigte Tiere oder Verkaufsstände landen im Stall, der wiederum Minuspunkte bringt. Sobald der mit der runden Scheibe markierte Stapel angebrochen wird, ist diese Runde die letzte und im Anschluss werden die Punkte ausgewertet. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten oder bei Gleichstand der, der mehr Münzen hat. Führt das wieder zu einem Gleichstand, so gibt es mehrere Gewinner.

 

Der Spielablauf

 

Zooloretto wird in Runden gespielt die aus mehreren Zügen der Spieler bestehen. Beendet wird eine Runde sobald alle Transportwägen aus der Mitte genommen wurden. Je Zug haben die Spieler dabei die Wahl eine der drei folgenden Aktionen durchzuführen:

 

  • Ein Plättchen ziehen und auf einen Transportwagen legen
  • Einen Transportwagen nehmen und aussteigen
  • Eine Geldaktion ausführen

 

Damit die Transportwägen genommen werden können, müssen sie erst einmal mit Plättchen bestückt werden. Dies geschieht mit der ersten Aktion, bei der der Spieler ein Plättchen aufdecken darf (wir haben sie blind aus dem Säckchen gezogen) und es auf einen beliebigen Wagen mit einem freien Fach legen muss. Sind alle Transportwagen belegt, so muss der Spieler eine andere Aktion durchführen, wie zum Beispiel einen Transportwagen nehmen. Dabei darf er nur Transportwägen nehmen, die mit mindestens einem Plättchen belegt sind. Entscheidet der Spieler sich für diese Aktion, so steigt er aus der aktuellen Runde aus. Sobald der Spieler den Transportwagen genommen hat, muss er die darauf befindlichen Plättchen in seinem Zoo unterbringen. Dabei gilt es zu beachten, dass er pro Gehege nur eine Tierart auf den freien Plätzen positionieren darf. Sollten keine freien Gehege oder für die Verkaufsstände die entsprechenden Standplätze mehr vorhanden sein, wird das Plättchen in den Stall gelegt. Ein Sonderfall stellt das Münzplättchen dar, da es als Münze zum Vorrat des Spielers gelegt wird. Alternativ können die Spieler aber auch eine der folgenden Geldaktionen ausführen:

 

  • Umbau für eine Münze
  • Kauf oder Abgabe eines Plättchens für zwei Münzen
  • Den Zoo für drei Münzen ausbauen

 

Beim Umbau darf der Spieler entweder ein einzelnes Tier aus dem Stall in ein Gehege oder einen Verkaufsstand beliebig im eigenen Zoo versetzen. Alternativ darf er beim Umbau auch tauschen, nämlich alle Plättchen einer Tierart mit einem anderen Gehege oder mit dem Stall. Eine taktische Komponente bildet der Kauf. Dabei gibt der Spieler eine Münze an die Bank und eine an einen beliebigen Mitspieler und darf sich ein Plättchen aus seinem Stall in den eigenen Zoo legen. Aber auch die Abgabe kann sinnvoll sein, bei der die beiden Münzen an die Bank gehen und der Spieler ein beliebiges Plättchen aus seinem Stall (Punktabzug je Tierart) aus dem Spiel nehmen darf. Alternativ können die Spieler bei vollen Gehegen auch ausbauen. Dabei werden die drei Münzen an die Bank abgegeben und die Ausbautafel aufgedeckt. Sie kann nun wie ein normales Gehege mit Standplatz verwendet werden. Manche der Tiere sind paarungsfähig, was durch ein Geschlechtersymbol erkennbar ist. Sobald zwei verschieden gekennzeichnete Tierplättchen zusammen in einem Gehege landen, erhalten sie einmalig (!) Nachwuchs in Form eines Nachwuchsplättchen. Dieses wird bei einem vollen Gehege in den Stall gelegt. Sobald ein Gehege voll ist (außer bei der Umbau-Aktion „Tauschen“), erhält der Spieler die auf dem Gehege abgebildete Anzahl an Münzen. Das Spiel endet, nach der Runde, in der der Stapel mit der runden Holzscheibe angebrochen wird. Am Schluss erhält jeder Spieler die auf den Tafeln abgebildeten Punkte. Dabei gibt es für volle Gehege die höhere Punktzahl und für Gehege, bei denen ein Tier fehlt, die niedrigere Punktzahl. Fehlen mehrere Tiere wird das Gehege nur gewertet, wenn der angrenzende Verkaufsstand belegt ist, nämlich einen Punkt pro Tier. Oben drauf gibt es für jeden aufgebauten Typ Verkaufsstand zwei Pluspunkte. Minuspunkte gibt es für die Plättchen im Stall, für jede Verkaufsstand- und Tierart jeweils zwei Minuspunkte. Sind alle Punkte addiert und subtrahiert, so gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten oder bei einem Gleichstand, derjenige mit mehr Münzen. Sonst gibt es ein Unentschieden.

 

Bildergalerie von Zooloretto (9 Bilder)

Sonderregeln für zwei Spieler

 

Beim Spiel zu zweit erhält jeder Spieler statt einer gleich zwei verdeckte Ausbautafeln und es werden drei Tierarten aus dem Spiel genommen. Außerdem werden statt zwei drei Transportwagen in die Mitte gelegt und bei einem ein verdeckte, aussortierte Tierplättchen und bei einem anderen zwei, so dass ein beziehungsweise zwei Plätze belegt sind. Diese bleiben auch für den Rest des Spiels auf der jeweiligen Position liegen. Genauso wie im normalen Spiel muss auf jedem Wagen, den ein Spieler nimmt, mindestens ein aufgedecktes Plättchen liegen, jedoch endet eine Runde sobald jeder Spieler einen Wagen hat, beim verbliebenen werden die offenen Plättchen aus dem Spiel genommen.

 

Lieferumfang

 

  • 5 Zoos
  • 5 Ausbauten
  • 5 Transportwagen
  • 30 München
  • 128 Plättchen
  • 1 Holzscheibe
  • 5 Übersichtskarten
  • Spielregel deutsch


Cover & Bilder © Cover: Abacus Spiele / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Zooloretto hat mich positiv überrascht. Ich wusste zwar, dass es Spiel des Jahres 2007 ist, aber nach dem Lesen der Anleitung und dem Gespräch mit einem Arbeitskollegen, der es schon kannte, erwartete ich eher ein langweiliges Legespiel. Als wir es aber zu dritt mit unserem Vierjährigen gespielt haben, offenbarte sich mehr taktische Tiefe als erwartet. Somit kann ich jetzt verstehen, warum das Spiel die Auszeichnung erhalten hat. Es hat relativ einfache Regeln und verlangt von den Spielern doch eine gewisse Strategie, was das Ausbauen des Zoos und sammeln der Tier- und Verkaufsstandarten. Es kann also von Kindern gespielt und verstanden werden und macht Ihnen wegen der vielen Tierarten Spaß. Andererseits fordert es aber auch Erwachsene heraus. Ich war zwar meinen zwei Gegenspielern weit unterlegen hatte aber dennoch sehr viel Spaß, genauso wie unser Sohn. Daher vergebe ich hier 9/10 Punkte.

 

Josi:

Ich muss Alex beipflichten. Das Spiel ist unerwartet spannend bei jedem Spielzug den man selbst macht oder den die Gegenspieler ausführen. Allein das taktische Legen der Plättchen auf die Wagen ist schon so eine Sache, aber dann können einem auch noch eventuell Tiere aus dem Stall geklaut werden. Das kann gut sein oder auch nicht, wenn man darauf spekulierte ein größeres Gehege voll zu kriegen in der nächsten Runde. Das Spiel kommt sicherlich öfter auf unseren Tisch und damit bin ich sogar bei 10/10 Punkten, da ich keinerlei Haken erkennen kann hier und durchaus auch verstehe, wieso es die Auszeichnung „Spiel des Jahres 2007“ erhalten hat.


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