Babylon - Vol. 02
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BEWERTUNG |
12.03.2022 von MarSMit dem Mix aus Psychothriller und Polit-Krimi konnte die erste Staffelhälfte der 12-teiligen Animeserie Babylon bisher auf vielseitige Art und Weise überzeugen. Kann die zweite Staffelhälfte dieses Niveau weiterhin halten...?
Was bisher geschah: Inhalt
Nach Kaika Itsukis überraschender Offenbarung während der öffentlichen Debatte im Fernsehen zum umstrittenen Selbstmordgesetz, entwickelt sich das Geschehen zu einem völligen Desaster. Wie es scheint, hatte die mysteriöse Frau namens Ai Magase auch bei Itsukis Entscheidungen ihre Finger im Spiel, und immer mehr Menschen fallen ihren Manipulationen zum Opfer. Die Fernsehanstalt wird schließlich zum Platz eines Selbstmord-Massakers, und während Zen Seizaki noch versucht, die Lage wieder in den Griff zu bekommen, wird seine geschätzte Mitarbeiterin Sekuro von Magase entführt. Doch längst hat das Selbstmordgesetz auf der ganzen Welt Befürworter gefunden, und immer mehr Städte schließen sich dem freien Bezirk Shiniki an. Magases Spur führt Zen schließlich in die USA, wo er auf den als "Der Denker" bekannten Präsidenten trifft. Kann der G7-Gipfel dem Selbstmordgesetz noch Einhalt gebieten, oder ist der immerwährende Kampf zwischen Gut und Böse bereits entschieden...?
Nachdem sich Babylon das Finale des zweiten Kapitels (Der Erwählte Tod) für den Einstieg zur zweiten Volume aufgespart hatte, startet diese direkt mit einem erschütternden Schlag in die Magengrube, begleitet von unerwartet drastischen, jedoch kunstvoll arrangierten Bildern. Gleichzeitig markiert dieser Moment aber auch einen sehr markanten Wendepunkt für die Handlung. Die weitet nämlich mit dem dritten und letzten Kapitel (Twisted World) das Geschehen auf den gesamten Erdball aus, konzentriert sich dabei aber zusehends auf die Ereignisse in den USA. Diese Vergrößerung des erzählerischen Spektrums erfolgt zwar recht abrupt, aber durchaus gelungenen, und wird zudem - ganz typisch für Babylon - mit einer schönen Überraschung eingeleitet, wirkt aber im Gesamtbild irgendwie zu viel des Guten. Babylon will an dieser Stelle einfach zu viel, und schafft es damit auf Grund der fehlenden Laufzeit nicht, wirklich alle neuen Aspekte ausgiebig zu beleuchten. Außerdem werden die bisher im Mittelpunkt stehenden Figuren weit ins Abseits gerückt, und geraten dadurch beinahe in Vergessenheit. Kaum nötig anzumerken, dass der kriminalistische Teil der Handlungsstruktur auf diese Weise auf der Strecke bleibt. Stattdessen fokussiert sich die Erzählung lange Zeit gänzlich auf die ethischen Grundsatzdiskussionen innerhalb der Handlung, ohne dabei jedoch zu einem klaren Ergebnis zu kommen, und greift erst zum großen Finale die Bedrohung in Form der mysteriösen Ai Magase sowie ihren persönlichen Konflikt mit Hauptfigur Zen Seizaki wieder auf. Dies führt beinahe selbstredend zu einem spektakulären Höhepunkt, der von einer kurzen Post Credit Szene noch weitergeführt wird, sorgt gleichzeitig aber auch dafür, dass es keine abschließende Antwort auf die Frage gibt, ob Selbstmord nun Gut, oder doch Böse ist. Hier lässt Babylon dem Zuschauer reichlich Gedankenspielraum, was grundsätzlich hervorragend zum erzählerischen Aufbau der einzelnen Kapitel passt, insgesamt aber ein rundes und befriedigendes Erlebnis verhindert.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray bietet auch in der zweiten Staffelhälfte ein sauberes, klares und sehr ausgewogenes Bild. Kontrast und Farbdarstellung sind ansprechend, und das Bild durchwegs frei von auffälligen Mängeln. Die Tonspur erweist sich als angenehm kraftvoll und insgesamt sehr schön ausbalanciert.
Episodenguide
Cover & Bilder © Mado Nozaki,KODANSHA/TWIN ENGINE Inc.©N,K/TE Das Fazit von: MarS
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