Black Fox
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BEWERTUNG |
05.10.2021 von LorD Avenger
Wenn Ninja Martial-Arts auf futuristische Sci-Fi treffen...
Inhalt
Die junge Rikka wächst zwischen zwei Stühlen auf. Ihr Vater ist ein angesehener Wissenschaftler, zu dem sie aufsieht, während ihr Großvater ein sehr traditioneller Japaner ist, der seine Enkelin in den geheimen Ninja-Techniken unterweist. Jahre später obsiegt allerdings der Blick in die Zukunft und begeistert kehrt Rikka in ihr Kindheitshaus zurück, um der Familie die guten Nachrichten mitzuteilen, dass sie an der Universität aufgenommen wurde. Doch anstelle einer herzlichen Begrüßung findet sie ein schreckliches Blutbad vor, das sie vollkommen erschüttert. Die Forschung ihres Vaters hat offenkundig die falschen Leute auf sich aufmerksam gemacht.
Mit drei intelligenten Drohnen in Tierform und ihrer Ninja-Ausbildung im Gepäck schwört sie Rache und macht Jagd auf die Männer, die ihre Familie zerstört haben.
Ich bewundere die japanische Popkultur gerade für ihre ungewöhnliche, innovative Denkweise, die frischen, abgedrehten Ideen, die man in Animes, Mangas und Videospielen erleben kann. Black Fox fällt leider nicht in diese Kategorie - viel eher fühlt es sich so an als wollte man sich die MARVEL-Formel vornehmen und ihr einen kleinen Anime-Touch geben. Der Touch beschränkt sich darauf, dass Highschool-Mädchen im Fokus stehen und körperlich ohne sinnvolle Erklärung über das physisch Mögliche herauswachsen. Ende. Den Rest würde man eher in einem westlichen Comic erwarten: Vor Klischees triefende Origins-Story (Ein böses Unternehmen tötet aus Boshaftigkeit und Gier die Protagonistenfamilie und muss aufgehalten werden - und es gibt nur eine Person, die dazu in der Lage ist!). Ebenso vor Klischees strotzende Protagonistin (Ninja-Ausbildung, großer Intellekt und wissenschaftlicher Background, um fancy Werk- und Spielzeuge zu erfinden, die einen halben Batman aus ihr machen). Antagonisten, wie sie in antiken Büchern stehen (Pure, facettenlose Boshaftigkeit inklusive Schurkengrinsen, unbegrenzten Ressourcen und Gehirnwäsche). Unterm Strich war tatsächlich überhaupt nichts an Black Fox originell, ungewöhnlich oder innovativ - nichts war wirklich japanisch. Stattdessen hat man einen langweiligen, westlichen Superhelden in Japan erschaffen, den niemand gebraucht hat.
Das ist sogar den Autoren aufgefallen, denn nachdem die Rachemotivation viel zu früh mit dem Vorschlaghammer etabliert wurde, kippt der Fokus der Handlung immer weiter zu einem anderen Mädchen, das auf der Gegenseite steht und zweifelsohne der interessanteste Charakter im ganzen Film ist. So interessant, das sie tatsächlich zum Zentrum des Films wird und man die komplette restliche Handlung, die bis dahin aufgebaut wurde, buchstäblich vergisst. Der Abspann rollt, ohne dass Rikka ihr Ziel erreicht oder dem auch nur annähernd nahe kommt. Der Zuschauer wird zurückgelassen mit der Frage, ob er eine furchtbar uninteressante Pilotfolge gesehen hat oder den für sich alleinstehenden Film, der einem versprochen wurde.
Auch optisch fühlt Black Fox sich eher wie der Auftakt einer TV-Serie an, da er nicht die Augenweide mitbringt, die man von Anime-Filmproduktionen eigentlich gewohnt ist. Abgesehen davon, dass der rundliche, cartoonige Zeichenstil schlecht mit der beabsichtigten Stimmung harmoniert (ein aus der Dunkelheit agierender Ninja, der Rache für seine ermordete Familie nehmen möchte, sollte deutlich düsterer sein - so viel hätte man dann auch noch von Batman kopieren können), sind weder die Zeichnungen noch die Animationen - obgleich keinesfalls schlecht - auf keinem Niveau, das sich nach FIlm anfühlt. Gerade auch die Kampfsequenzen verschwimmen teilweise arg und erschweren das Folgen für den Zuschauer. Cover & Bilder © PROJECT BLACKFOX Das Fazit von: LorD Avenger
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