Christopher Robin

Christopher Robin

Originaltitel: Christopher Robin
Genre: Familie • Drama • Komödie
Regie: Marc Forster
Hauptdarsteller: Ewan McGregor
Laufzeit: DVD (100 Min) • BD (104 Min)
Label: Walt Disney Home Entertainment
FSK 0

Christopher Robin   06.01.2019 von Born2bewild

Alan Alexander Milnes Figuren aus dem aus den Zwanzigern stammenden Kinderbuch Pu der Bär dürften dank der zahlreichen Filme und Serien so gut wie jedem Erwachsenen ein Begriff sein. Bei Kindern sieht es aufgrund des Alters vielleicht schon etwas schwieriger aus, aber an die richtet sich der Realfilm Christopher Robin auch weniger. Ob uns der Film zugesagt hat und wir anschließend wie Tigger durch das Wohnzimmer gehüpft sind oder uns lieber wie I-Aah im nächsten Fluss ertränkt hätten, erfahrt Ihr in unserem Review…

 

Inhalt

 

Christopher Robin (Ewan McGregor) genießt seine Kindheit im Hundertmorgenwald. Gemeinsam mit Winnie Puuh, Tigger, Ferkel, I-Aah, Känga Roo, Eule und Rabbit erlebt er so manches Abenteuer. Die Freunde besiegen sogar den einen oder anderen gefürchteten Heffalump. Doch jetzt ist es Zeit Abschied zu nehmen. Christopher soll auf das Internat gehen und hat so keine Zeit mehr für seine Freunde. Die veranstalten natürlich eine große Abschiedsfeier, bei der der Junge Winnie Puuh verspricht, ihn niemals zu vergessen. Doch das Leben des jungen Christopher ist geprägt von Schicksalsschlägen und er wird schnell erwachsen. Kurz vor dem Krieg lernt er Evelyn (Hayley Atwell) kennen, die er zur Frau nimmt. Als dann der zweite Weltkrieg ausbricht und er als Soldat sein Land verteidigen muss, bekommen sie ihre Tochter Madeline (Bronte Carmichael). Bei seiner Rückkehr ist die Freude groß, allerdings auch nur von kurzer Dauer, denn Christopher arbeitet sich bei der Firma Winslow hoch. Das hat gravierende Auswirkungen auf das Familienleben, besonders als ihm der Sohn des Inhabers, Giles Winslow (Mark Gatiss), aufträgt mindestens zwanzig Prozent im Bereich der Kofferproduktion einzusparen oder Leute zu entlassen. Das trifft Christopher hart und genau am Wochenende als er mit seiner Familie aufs Land fahren wollte. Pflichtbewusst lässt er seine Familie alleine fahren und nimmt sich vor, das ganze Wochenende durchzuarbeiten, sehr zum Leid seiner Frau und Tochter. Unterdessen ist Puuh sehr verzweifelt, denn er kann im Hundertmorgenwald seine Freunde nicht mehr finden. Also überwindet er seine Angst und tritt durch die Tür, durch die Christopher immer kam und landet in der Realwelt…

 

Wird Puuh seinen alten Freund wiederfinden? Wird Christopher Puuh helfen oder hat er ihn bereits vergessen?

 

Mit Christopher Robin greift Disney ein Thema auf, dass nicht aktueller sein könnte. Gerade in der heutigen Zeit kommt es immer wieder zu Konflikten mit der sogenannten Work-Life-Balance, bei der auch immer wieder die Familie zurückstecken muss. Auch wenn wir im Vergleich zu der Zeit, in der der Film spielt, vieles erreicht haben, gibt es an einigen Stellen leider auch eine sehr negative Entwicklung. Im Leben des titelgebenden Christopher geht es anfangs zwar noch um den Spaß am Leben, dann aber sehr schnell um den Ernst und die Arbeit. Letzteres überträgt er leider auch auf die Tochter, die ununterbrochen lernt und ebenfalls auf ein Internat gehen soll. Erst mit dem tollpatschigen Bären entdeckt der mittlerweile Erwachsene den Spaß am Leben wieder und lernt, dass man als Erwachsener auch noch Kind sein darf und auch bleiben sollte. Mit dieser Thematik richtet der Film sich eher an Jugendliche und Erwachsene, die den Bären vielleicht noch aus ihrer Kindheit kennen, denn für kleinere Kinder ist die ganze Geschichte zu ernst und komplex.

 

Bildergalerie von Christopher Robin (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray beinhaltet neben dem gut eineinhalbstündigen Film noch ein paar interessante Extras über die Entstehung des Films. Technisch gesehen bekommt man hier gewohnt gute Disney-Qualität geboten. Neben einer ausgezeichneten Bildqualität mit einer sehr guten Schärfe und einem ausgewogenen Kontrast mit satten Farben bekommt der Zuschauer bei entsprechender Ausstattung in sattem Dolby Digital Plus 7.1 Sound auf die Ohren. Etwas besser ist noch die englische Tonspur mit DTS-HD Master 7.1.



Cover & Bilder © Cover: 2018 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved / Teaser & Szenenfotos: Laurie Sparham, 2018 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Ich bin über einen Trailer auf den Film aufmerksam geworden und hatte mir ehrlich gesagt einen Kinderfilm, der auch zumindest für unseren fünfjährigen Sohn geeignet ist, erwartet. Diese Erwartung wurde gewissermaßen enttäuscht, denn dafür ist der Film zu „erwachsen“. Mit der Thematik des Erwachsenwerdens und dem Thema Familie dürften erst Jugendliche etwas anfangen können. Nichtsdestotrotz bietet der Film mit dem teils bekifft wirkenden Bären und seinen sehr unterhaltenden Spielkameraden auch viel zu lachen. Besonders der depressive I-Aah hat es mir angetan. Sein Dauerpessimismus sorgt einfach immer wieder für ein Lächeln beim Zuschauer. Etwas schade finde ich es, dass Disney mittlerweile auf die Wendecover verzichtet, gerade bei einem FSK 0 Film ist das Siegel eigentlich sinnfrei. Apropos FSK: die Freigabe ab 0 finde ich persönlich, besonders auf Grund der kurzen (blutfreien!) Kriegsszene, sehr an der Grenze. Mit der sehr gut aufgegriffenen Thematik und dem guten Humor komme ich hier auf solide 9/10 Punkte.

 

Josi:

Als Kinderfilm ist er bei definitiv durchgefallen. Er ist viel zu dunkel, um auch für kleine Kinder geeignet zu sein. Auch für mich ist die FSK-Vergabe vollkommen unklar. Ab 6 wäre schon schwierig, aber ab 0 völlig unsinnig aus meiner Sicht. Aber dafür können die Macher aus dem Hause Disney ja nichts. Insofern bewerte ich ihn als Film ab 12 Jahre geeignet und dafür ist er sehr komplex und tiefgehend. Im Gegensatz zu der bekannten Zeichentrickserie ist es hier nicht alles kindgerecht. Es geht um das Erwachsenwerden und -sein. Da er mich inhaltlich dennoch nicht zu 100% überzeugen konnte, da er hin und wieder langatmig ist, vergebe ich hier „nur“ 8 von 10 Punkten.


Die letzten Artikel des eingeschworenen Redaktions-Teams in leidenschaftlicher Kooperation:




Kommentare[X]

[X] schließen