Detektiv Conan – Die scharlachrote Kugel

Detektiv Conan – Die scharlachrote Kugel

Originaltitel: Meitantei Conan: Hiiro no dangan
Genre: Krimi • Anime
Regie: Tomoka Nagaoka
Laufzeit: DVD (110 Min) • BD (110 Min)
Label: Kazé Anime Studio
FSK 12

Detektiv Conan – Die scharlachrote Kugel   30.11.2021 von LorD Avenger

Der inzwischen 24. Film in der Detektiv Conan-Reihe hält sich an aktuelle Geschehnisse und thematisiert eine Abwandlung der Olympischen Spiele in Tokio sowie den schnellsten Zug der Welt - die scharlachrote Kugel...


Inhalt

 

Conan wird von den Detective Boys mitgeschleift, um an der Jungfernfahrt des neusten japanischen Bullettrains teilzunehmen, der mithilfe von Magnetismus eine unglaubliche Geschwindigkeit von 1.000 km/h erreicht. Die Eröffnungsfeierlichkeiten werden allerdings getrübt von der systematischen Entführung der Hauptaktionäre - wobei der modus operandi sehr stark an ein Jahre zurückliegenden Fall in den Vereinigten Staaten erinnert. Als die Gefahr nicht nur für seine Freunde zunimmt, greift Conan ein und macht sich auf die Jagd nach dem Täter.

 

Ihm zur Seite steht der Undercover aktive FBI-Agent und Scharfschütze Shuichi Akai, der im Interesse der zurückliegenden, amerikanischen Fälle mitermittelt. Steine werden ihm allerdings in den Weg gelegt durch seine ahnungslose Familie, die ihrerseits in den Fall verwickelt wird.

 

Und hier fangen für mich persönlich die ersten Probleme an. Shuichi konnte ich im Rahmen der Anime-Serie bereits kennenlernen, da er seit vielen Jahren etabliert ist, seine Familie hingegen nicht. Seine plötzlich scheinbar sehr relevante Schwester in Rans Alter oder die ebenfalls durch das Gift geschrumpfte Mutter sind mir völlig neu. Das ist natürlich wenig verwunderlich, da der Film 2021 frisch in den japanischen Kinos startete (nachdem er aufgrund der Corona-Pandemie um rund ein Jahr verschoben wurde) und man die Eindeutschung der Serienfolgen ab Episode 434 biser nicht weiter verfolgt hat. Das benachteiligt uns Deutsche natürlich ungemein, da so eine Wissenslücke von bisher über 600 Folgen entsteht. Zwar rattert jeder der Filme im Vorspann die wichtigsten Rahmeninfos herunter, aber mit den neuen Namen, den knappen Infos und dem schnellen Rekapitulieren ist das leider wenig hilfreich.

 

Das zweite und noch weitaus größere Probleme, das ich mit Film 24 habe, ist, dass er einfach furchtbar langweilig ausfällt. Nicht nur gibt es dieses Mal wirklich Unmengen an bekannten und neuen Charakteren, die in den 110 Minuten leicht konfus verschwimmen - gerade auch, weil sie alle so furchtbar uninteressant sind. Nicht leichter macht es die für den Fall sehr relevante Vorgeschichte, die allerdings auch nur in einem Gespräch runtergerattert wird, anstatt sie mit Bildern untermauert leichter verdaulich zu machen. 

 

Drittens: Die maßlose Übertreibung, die bei Detektiv Conan nicht selten während der Kinofilme zum EInsatz kommt. Ein bisschen Anime darf natürlich dabei sein, wenn Conan mit seinem Skateboard über die Autobahn brettert, aber was in Richtung Finale wieder so alles passiert ist dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass es hervorragend zu dem uninspirierten Rest des Drehbuchs passt.

 

Details der Blu-ray

 

Als physisches Bonusmaterial liegt dem Film ein 20-seitiges Booklet bei und wie gewohnt, darf man von der Disc aus die japanische Originaltonspur oder die deutsche Synchronfassung auswählen. Deutsche Untertitel sind ebenfalls vorhanden. Das Digipack wird im Schuber veröffentlicht.

 

Optisch bewegen wir uns immerhin auf Kino-Niveau mit sehr schönen Zeichnungen und flüssigen Animationen. Die 3D-Modelle von Autos sind zwar als solche zu erkennen, allerdings aufgrund ihres gelungenen Celshading-Looks auch nicht gleich auf den ersten Blick. 



Cover & Bilder © 2020 GOSHO AOYAMA/DETECTIVE CONAN COMMITTEE All Rights Reserved. Under License to Crunchyroll SA Animation produced by TMS ENTERTAINMENT CO., LTD.


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Auf jeden Fall einer der schwächsten Detektiv Conan-Filme bisher. Gefühlt hat man sich einige aktuelle Themen herausgepickt und dann ein Drehbuch herumgeschrieben, was sich in der Qualität der Geschichte merklich niederschlägt. Neben der schlechten Darstellung, die dem Zuschauer das Erlernen der relevanten Vorgeschichte erschwert, strotzt die Story auch nur so vor einer viel zu großen Anzahl viel zu langweiliger, nichtssagender Charaktere. Und gerade deutsche Fans werden nicht einmal ohne Weiteres die spannenderen, aus der Serie bekannten Figuren genießen können, da die deutsche Anime-Fassung nie bis zu deren Vorstellung fortgeführt wurde. Auch die typischen Übertreibungen nehmen hier gegen Ende wieder ein unangenehmes Maß an, die in den Filmen immer auftreten, wenn den Drehbuchautoren die vernünftigen Ideen ausgehen, um einen spannenden Kriminalfall zu erzählen.


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