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Dog Deluxe
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BEWERTUNG |
26.03.2017 von Born2bewildEs gibt Klassiker im Brettspielbereich, durch die musste jeder schon einmal durch. Spiele, die vielleicht als Kind einen riesen Spaß gemacht haben, als Erwachsener dann aber ihren Reiz verloren haben. Dazu gehört zum Beispiel Mensch ärger dich nicht. Dog Deluxe könnte man als eine Art Nachfolger dieses Klassikers sehen, der hoffentlich für weniger Ärger und mehr Spielspaß sorgt…
Weiß man ungefähr, was einen mit dem Spielfeld von Dog Deluxe erwarten kann, so scheint die Verpackung schon relativ klein. Unserer Ansicht nach ist sie eine Art Understatement, zeigt sie auf der Front doch nur den Aufbau für vier Spieler. Im Inneren der Verpackung befindet sich das auf der Vorderseite der Verpackung bereits beispielhaft dargestellte Spielmaterial in dafür vorgesehenen Fächern. Das Spielbrett besteht aus vier bis sechs (je nach Spielerzahl) Holzelementen, die wie ein Puzzle zusammengesteckt werden können. Im Auslieferungszustand befinden sich zwischen diesen Holzelementen noch Papierschichten, die Transportschäden vermeiden sollen. Der riesige Kartenstapel der einhundertzehn Spielkarten ist in einer Folie eingeschweißt. Die dreißig Holzfiguren finden Platz in einem wiederverschließbaren Kunststoffbeutel. Somit gibt es nur wenig zum Auspacken und es bleibt mehr Zeit zum Spielen.
Der Spielaufbau ist relativ einfach. Jeder Spieler wählt sich eine der verfügbaren Farben aus. Diese sind bei vier Spielern blau, grün, rot und gelb und bei sechs Spielern zusätzlich lila und orange. Praktisch am modularen Spielaufbau ist, dass man die Teile so zusammenstecken kann, dass die jeweilige Farbe am Eck des jeweiligen Spielers ist. Möchten also zum Beispiel Grün und Gelb gegenübersitzen, ist das genauso möglich wie nebeneinander. Wichtig bei der Wahl des Platzes ist, dass bei einer geraden Anzahl von Spielern die Gegenübersitzenden zusammen spielen. Ist das Spielfeld in der Tischmitte platziert und jeder Spieler hat vier seiner fünf Figuren (bei zwei, drei oder fünf Spielern wird auch die fünfte Figur verwendet) auf den Startfeldern positioniert, mischt der Spieler, dem das Spiel gehört, die Karten. Er verteilt an jeden Spieler sechs davon und gibt den Stapel der übrigen Karten weiter an den nächsten Spieler. Dieser darf das Spiel beginnen.
Die Anleitung
Die Anleitung von Dog Deluxe umfasst sechszehn Seiten in vier Sprachen und ist etwas kleiner als DIN A4. Sie enthält einige beispielhafte Abbildungen und ist sehr leicht verständlich. Dadurch sind die Regeln schnell gelernt und man kann nach gefühlten fünf Minuten loslegen.
Das Spielziel
Identisch zu Mensch ärger dich nicht ist auch das Spielziel bei Dog Deluxe. Je nachdem, ob die Spielerzahl gerade oder ungerade ist, gilt es entweder mit seinem Teamkameraden gemeinsam oder allein vier Figuren auf die Zielfelder zu bewegen. Anders als der Klassiker bewegt man sich bei Dog Deluxe allerdings nicht mit einem Würfel, sondern mit Karten fort. Sobald ein Team, bei einer ungeraden Anzahl Spieler ein Spieler, seine Figuren im Ziel hat, gewinnt das Team beziehungsweise der Spieler das Spiel.
Bevor der erste Zug durchgeführt wird, gilt es, Karten zu tauschen. Hierbei gibt es auch einen Unterschied, ob in Teams gespielt wird oder nicht. Wird in Teams gespielt, so tauschen die Teamkameraden Karten aus. Wird nicht in Teams gespielt, so gibt man einfach eine seiner Karten an den linken Nachbarn weiter. In Teams hat man hier den Vorteil, dass man seinem Gegenüber die Karten geben kann, die er vermutlich braucht. In der ersten Runde also gegebenenfalls eine Karte mit einem Startsymbol, sofern man zwei davon hat. Nun darf der Startspieler seine erste Karte in der Spielfeldmitte auslegen und es wird reihum weitergespielt. Wichtig ist dabei, dass man eine Karte mit dem Startsymbol auslegen muss, um eine Figur ins Spiel zu bringen. Dann darf man diese Figur auf sein eigenes Startfeld stellen. Der Vorteil dabei ist, dass diese Figur auf dem Startfeld zum einen vor allen Effekten geschützt ist und nicht geschmissen werden darf, zum anderen auch von keiner Figur überholt werden darf. Dadurch kann man die anderen Spieler blockieren. Genauso wie im Klassiker läuft man seine Runde, versucht schnellstmöglich auf seine Zielfelder zu kommen und eventuell noch den einen oder anderen Spieler zu ärgern, indem man seine Figuren rausschmeißt. Auch hier dürfen sich die Figuren, die bereits auf den Zielfeldern stehen, nicht überspringen und müssen nacheinander in Position gebracht werden.
Ein großer Unterschied ist aber, dass man, wenn man nur zu hohe Karten auf der Hand hat, man dann leider wieder über das Startfeld in eine neue Runde starten muss. Ein weiterer Unterschied ist, dass man beim Schmeißen keinen Unterschied macht, ob es die gegnerischen, die eines Teamkameraden oder gar die eigenen Figuren sind, die dran glauben müssen. Für die Teams gibt es noch einen Vorteil, denn ist man bereits mit all seinen Figuren im Ziel, darf man mit seinen Karten die Figuren des Teamkameraden mitbewegen. Hat man sich allerdings, unabhängig von Team oder einzeln, festgefahren und kann mit seinen Handkarten keinen Zug ausführen, so muss man seine restlichen Karten auf den Ablagestapel in der Spielfeldmitte schmeißen und ist für diese Runde ausgeschieden. Ist eine Runde beendet, also alle Spieler haben ihre Karten ausgespielt, mischt der Spieler mit dem Stapel die Karten und teilt eine weniger als in der Vorrunde aus. Also in der zweiten Runde fünf, der dritten vier, und so weiter, bis jeder Spieler nur noch zwei Karten erhält, dann werden in der nächsten Runde wieder sechs Karten ausgeteilt. Apropos Karten. Neben den blauen Karten, die mit ihrer Zahl die Felder angeben, die man (exakt!) vorrücken darf, gibt es noch folgende Sonderkarten:
Wie bereits erwähnt, dienen die Karten mit Startsymbol dazu, eine Figur vom Startbereich auf das Startfeld zu bewegen und damit ins Spiel zu bringen. Davon ab darf man sich bei der Karte mit der eins und der elf auch entscheiden entweder ein oder elf Felder vorzurücken und bei der dreizehn analog dreizehn Felder. Bei der Plus-Minus-vier darf der Spieler entscheiden, ob er mit seiner Figur um genau vier Felder vorwärts oder rückwärts laufen möchte. Dabei bietet es sich vor allem für Figuren auf oder kurz hinter dem Startfeld an, diese Karte zu spielen, steht man doch dann direkt vor seinen Zielfeldern. Anders als bei allen anderen Karten, stellt die brennende Sieben einen Sonderfall dar. Denn sie darf beliebig zwischen allen eigenen Figuren aufgeteilt werden, so dass man zum Beispiel mit der ersten Figur vier und mit der zweiten Figur drei Felder laufen kann. Mit diesem Zug darf man auch seine letzte Figur auf das Zielfeld ziehen und im Team dann die Figur seines Mitspielers weiterbewegen, bis man auf wieder exakt sieben Felder kommt. Als wäre das aber noch nicht genug, fängt die bewegte Figur beim Vorlaufen sozusagen Feuer und entflammt alle Figuren, die sie passiert. Diese gelten als geschlagen und werden zurück in den jeweiligen Startbereich gestellt. Besonders fies oder aber auch vorteilhaft kann die Karte zum Figurentausch sein. Hier darf man die Position einer eigenen Figur mit der einer gegnerischen oder Team-Figur tauschen. Natürlich muss hier aber auch beachtet werden, dass keine der Figuren auf einem Startfeld, im Ziel- oder Startbereich steht. Am wertvollsten ist aber natürlich der Joker, der für eine beliebige rote oder auch blaue Karte ausgespielt werden kann. Je nachdem welche Karte der Spieler damit darstellen möchte, wird die entsprechende Aktion ausgeführt.
Bei zwei, drei oder fünf Spielern werden, neben den fünf Figuren und die Tauschkarte nach links reichen zu Rundenbeginn, die Karten nicht weggeworfen, wenn man nicht mehr setzen kann, sondern es wird eine neue Karte gezogen. Passt diese Karte auch nicht, wird erneut eine weggeworfen und der nächste Spieler ist an der Reihe. Man „fliegt“ also nicht raus.
Lieferumfang
Cover & Bilder © Cover: Schmidt Spiele / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: Born2bewild
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