Exorcist - Der gefallene Engel
|
BEWERTUNG |
28.08.2018 von MarSWas wollen wir denn heute machen? Ach komm, lass uns einen Horrorfilm drehen. Wie wäre es mit einem Exorzismus-Streifen? Gab es doch schon eine Weile nicht mehr, oder? Und so nahm das Unheil seinen Lauf...
Inhalt
Die Martins sind eine typisch amerikanische Familie. Mutter Susan ist Ärztin, Tochter Victoria jobbt neben der Schule in einer Muckibude hinter der Theke, und was Vater John und Sohn Glen eigentlich so treiben muss keiner wissen, aber die tun auch was. Die Idylle ist jedoch eines Tages vorbei, als Victoria, Glen und Hausfreund Mark auf die grandiose Idee kommen, mit einem Ouija-Brett zu spielen. Kaum angefangen, bekommt es Victoria nämlich mit der Angst zu tun, und prompt wird sie tatsächlich kurze Zeit später von einem Dämon besessen. Während Mark sich schleunigst aus dem Staub macht, versucht Bruder Glen wenigstens, seiner Schwester zu helfen, doch anscheinend gab es bereits in der Vergangenheit die ein oder andere Begegnung mit dem Bösen in der Familie Martin.
Seien wir doch mal ehrlich? Hat irgendwann in der Vergangenheit schon einmal ein auf die schnelle und preisgünstig produziertes Exorzismus-Filmchen wirklich funktioniert? Also mir fällt da auf Anhieb keines ein, und auch Exorcist - Der gefallene Engel ist da wahrlich keine Ausnahme. Bevor es allerdings überhaupt zu dämonischer Besessenheit oder garstigen Aktionen kommt, geht hier erst einmal eine geschlagene halbe Stunde ins Land (wohlgemerkt läuft der gesamte Film nur 79 Minuten - inklusive Abspann versteht sich), bis überhaupt mal irgendetwas geschieht. Bis dahin fühlt man sich wie in einer seichten Reality-Show, die den belanglosen Alltag einer 08/15-Familie verfolgt, ohne auch nur annähernd etwas zur Handlung oder gar zur Unterhaltung des Zuschauers beizutragen. Allerdings ändert sich dieser Erzählstil auch nach Ankunft der dämonischen Präsenz nicht so richtig, die sich völlig verstörend als CGI-Strichmännchen durch den Park anschleicht bevor sie in ihr Opfer fährt. Ein paar gelangweilt vorgetragene Monologe, ein bisschen Blut spucken, ein kleiner Albtraum, und das war es dann auch schon bis ins Finale. Das wartet dann mit einem grandios schlechten Exorzismus auf, der von einem schreienden Pater und der noch mehr schreienden Besessenen dominiert wird und bis auf einen handwerklich miserabel gemachten Splattermoment auch keine Schauwerte liefert. Nicht vergessen sollte man in diesem Werk natürlich auch die darstellerischen Leistungen samt lahmen Dialogen. Wer jetzt meint, es läge mal wieder nur an der miesen deutschen Synchronisation, der hat nur bedingt recht, denn auch im Original werden die Dialoge nicht intelligenter. Ganz abgesehen davon, dass die Darsteller in keiner Sekunde auch nur einen Bruchteil von Sympathie aufbauen können und deren Schicksale einem damit völlig egal sind. Und wenn dann auch noch das Blut im Gesicht der vom Dämon befreiten jungen Frau plötzlich dank stümperhaftem CGI-Ansatz zu flackern beginnt, dann ist Exorcist - Der gefallene Engel endgültig selbst bei Hardcore-Fans von Exorzismus-Streifen untendurch.
Details der DVD
Immerhin weiß das Bild der DVD weitestgehend zu gefallen, denn dafür wie schlecht der Film ist bietet sich hier wenigstens eine ordentliche Schärfe. Blauer Farbfilter für dunkle "Gruselszenen" ist dabei natürlich obligatorisch, der Schwarzwert liefert unerwartet satte dunkle Bereiche. Auch die Tonspur liefert eine ausreichende Abmischung bei stets klar verständlichen Dialogen, während sich der Score sogar etwas weitläufiger zeigt. Bringt nur nichts, denn wirklich passend ist der wiederum nur selten. Cover & Bilder © Cargo Records GmbH / Teaser: www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]