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Food, Inc. - Was essen wir wirklich
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BEWERTUNG |
23.12.2010 von derstefanIn einem durchschnittlichen amerikanischen Supermarkt gibt es 47.000 Lebensmittel. Das klingt doch nach extremer Vielfalt. Na klar, ist ja auch das Land der unbegrenzten Freiheit. Aber hinter dieser scheinbar riesigen Auswahl stecken vielmals einfach nur wenige gewaltige Firmen, die den Markt unter sich ausmachen. Was diese Unternehmen antreibt ist klar: Geld verdienen. Und was wollen die meisten Verbraucher? Günstige Lebensmittel. Also müssen sie noch billiger produziert werden, damit der Profit trotzdem stimmt. Die Auswirkungen dieses Teufelskreises seht ihr in dieser Oscar-nominierten Dokumentation von 2008 von Robert Kenner.
Ein anderer Wahnsinn, den der Film beleuchtet, ist die Maisproduktion. Man erfährt, dass auf 30% der amerikanischen Landesfläche Mais angebaut wird. Wieder muss man sich fragen, wo der ganze Mais hinkommt, soviel Maiskolben werden doch gar nicht vertilgt. Die Antwort kann der Film natürlich bieten. Man kann es kaum glauben, aber mittlerweile wird in den USA Mais für die Herstellung von Fruchtzucker (ja, FRUCHTzucker), Gluten, Maltodextrin, Saccharin sowie Stärke und Batterien (jaaaa, Batterien) benutzt. Wir sehen Bilder von Rindern, die Mais als Futter bekommen. Aber Moment, fressen Rinder und Kühe nicht eigentlich Gras? Die ekelhaften Auswirkungen sehen wir von Forschern in hoher Auflösung auf Blu-ray. Im Pansen entwickeln sich durch diese unnatürliche Ernährung E-Coli-Bakterien, die sich auch noch im fertigen Fleischprodukt befinden können. Es kommt eine Mutter zu Wort, die ihr Kind nach einem Fast-Food Restaurant-Besuch verloren hat. Man glaubt es kaum, wie abartig das Lebensmittelgeschäft sein kann.
Der Film steht von Stil her irgendwo zwischen Dokumentationen wie „Bowling for Columbine“ von Michael Moore und erinnert an manchen Stellen an „Thank you for Smoking“. Man erfährt über diverse Schweinereien wie unsinnige Subventionierungen aufgrund starkem Lobbyismus und perversen anderen Auswirkungen unserer schönen neuen Lebensmittelwelt. Das Wissen wird größtenteils durch Filmaufnahmen in HD-Auflösung vermittelt und wird durch witzige Computeranimationen verdeutlicht. Leider muss man ohne Bonusmaterial auskommen, aber wer mehr Infos benötigt, dem empfehle ich persönlich einen Besuch der Site www.foodwatch.de, hier gibt es viele Beispiele zu Lebensmittelskandale in Deutschland, vor unserer eigenen Haustür. Cover & Bilder © Tiberius Film Das Fazit von: derstefan
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