Himmelstal
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BEWERTUNG |
01.10.2020 von MarSDass eineiige Zwillinge nicht immer auch zwangsläufig ein Herz und eine Seele sein müssen, das war schon oft Bestandteil diverser Film- und Serienformate. Die Thrillerserie Himmelstal greift nun ebenfalls diese Thematik auf, doch so fies wie hier ging es zwischen Geschwistern wohl bisher nur selten zu...
Inhalt
Helena und Siri (Josefin Asplund) sind eineiige Zwillinge, die in ihrer Kindheit voneinander getrennt wurden und inzwischen seit Jahren keinen Kontakt mehr miteinander haben. Dennoch willigt Helena ein, als Siri sich unverhofft aus einem Sanatorium im italienischen Trentino meldet und sie um einen Besuch bittet. Doch kaum ist sie im "Himmelstal" angekommen, offenbart Siri ihre wahren Absichten, denn eigentlich will sie ihre äußere Ähnlichkeit nur dazu nutzen, um 24 Stunden lang das Sanatorium verlassen zu können. Schockiert von Siris Vorschlag lehnt Helena ab, nur um am nächsten Tag feststellen zu müssen, dass Siri sie hintergangen und in ihrem Namen das Sanatorium verlassen hat. Verzweifelt versucht Helena zu beweisen, dass sie nicht ihre Schwester ist, doch die behandelnden Ärzte unterstellen ihr nur das ausgeklügelte Lügenkonstrukt einer Psychopathin, für welches ihre Siri offensichtlich bereits bekannt ist. Aber damit noch nicht genug, denn im "Himmelstal" ist nichts so, wie es erscheint, und Siri hatte offensichtlich dunkle Geheimnisse, die nun sogar Helenas Leben gefährden...
Himmelstal ist eine ebenso spannender wie packender Psychothriller im Serienformat, der nicht nur gekonnt seine Grundprämisse ausnutzt, sondern im Verlauf auch zahlreiche Überraschungen bereithält. Von Beginn an ist man als Zuschauer direkt mit dem Schicksal der Hauptfigur verbunden und durchlebt auf diese Weise nicht nur die Ereignisse aus ihrer Sicht, sondern ist auch in der Lage, jeglichen emotionalen Moment beziehungsweise jede noch so bizarre Wendung in der Geschichte nachzuvollziehen. Außerdem sorgt diese Erzählweise dafür, dass man ebenso zwiegespalten und verwirrt durch die Handlung schreitet, um immer wieder von neuen Informationen und Hintergründen schockiert zu werden, wobei sich der gesamte Umfang der Geschehnisse tatsächlich erst im Finale offenbart. Absichtlich überschüttet Himmelstal den Zuschauer mit unbeantworteten Fragen und verdeutlicht immer wieder die Ausweglosigkeit der Situation, während weder die behandelnden Ärzte noch die übrigen Beteiligten eine mögliche Hilfe in Aussicht stellen. Diese Verzweiflung, aber auch der damit einhergehende, immer energischere Drang zur Aufklärung, werden perfekt von Josefin Asplund transportiert, die in ihrer Rolle wirklich stark agiert und selbst in den wenigen weniger glaubwürdigen Momenten dennoch authentisch wirkt. Gerade dadurch wird die bedrückende Lage direkt auf den Zuschauer übertragen, der sich unweigerlich immer wieder selbst fragt, was er in diesem Moment wohl tun würde und ob er vielleicht auch durch sein daraus resultierendes Verhalten mit einem Psychopathen gleichgestellt werden würde. Zu verdanken ist diese Verbindung, und auch die Glaubwürdigkeit der Situation, unter anderem der Tatsache, dass die Verwechslungsgeschichte hier absolut stimmig umgesetzt wurde und jegliche Zweifel der beteiligten Personen auf glaubwürdige Art und Weise widerlegt werden können. Nicht immer verläuft die Erzählung dabei logisch und einige Momente werden etwas zu stark ausgereizt, dennoch fügen sich auch diese harmonisch ins Geschehen ein und reißen einen nicht aus dem durchwegs fesselnden Geschehen. Einen großen Anteil dazu trägt auch die sehr dichte Erzählung bei, die trotz der Ausdehnung der Geschichte auf insgesamt acht Episoden eigentlich keinerlei Leerlauf zu verzeichnen hat und dabei die Anspannung ohne Verschnaufpause aufrechterhält. Obwohl im Finale schließlich die meisten Verstrickungen aufgeklärt werden, endet Himmelstal mit einem extrem fiesen Cliffhanger, der eine zweite Staffel zu einem regelrechten Muss macht.
Details der DVD
Die Bildqualität der DVD ist ordentlich und liefert grundsätzlich eine gute Schärfe. Der Detailgrad ist eher zurückhaltend, während Unschärfen in den oberen und unteren Randbereichen ebenso stetiger Begleiter sind, wie deutliches Korn und stellenweise ausgeprägtes Rauschen. Farbverläufe neigen zu starkem Banding, wodurch beispielsweise in nebligen Aufnahmen, Szenen mit Rauch oder auch sehr dunklen Momenten das Geschehen völlig versumpft. Einige Mängel sind hier wohl dem SD-Medium geschuldet, prinzipiell sollte die Blu-ray Variante hier auf jeden Fall besser abschneiden. Deutlich besser zeigt jedenfalls sich die Tonspur, die eine ansprechende Dynamik und schöne Räumlichkeit aufweist. Die gute Kanaltrennung sowie die klare Wiedergabe von Dialogen und Effekten sorgt für eine stimmige Verteilung im Raum, der atmosphärisch sehr gelungene Score fügt sich absolut harmonisch ins Geschehen ein.
Episodenguide
Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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