Kashgar - Händler der Seidenstraße
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BEWERTUNG |
19.06.2014 von PanikmikeLangsam kommt die Sonne raus, und der Sommer kehrt ein. Grund genug, nicht mehr in der Bude zu sitzen und am PC oder an der Konsole zu zocken, sondern sich in den Garten oder ins Schwimmbad zu begeben. Zocker können die Chance nutzen, sich mit ein paar Gleichgesinnten zusammenzutun und Gesellschaftsspiele zu spielen. Daher haben wir für Euch das Brettspiel Kashgar von Kosmos getestet.
Das Spielbrett, das Material und die Vorbereitung
Kashgar ist kein klassisches Brettspiel, sondern eher eine Mischung aus Brett- und Kartenspiel. Das Material ist griffig und hochwertig, so wie es der Fan aber auch von Kosmos kennt. Die Karten sind beidseitig bedruckt und zeigen auf der Vorderseite schöne Zeichnungen von verschiedenen Berufen und Landschaften – auf der Rückseite sind je nach Kategorie Bilder von einer Burg oder Personen zu sehen. Dazu kommen schön gestaltete Punktetafeln und sieben verschiedenfarbige Holzfiguren (ein Gold, ein Muli und fünf verschiedene Gewürze), die farblich abgestimmt wurden. Alles in allem ist das Material hochwertig, und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.
Die Vorbereitung für die Spieler ist innerhalb von wenigen Minuten erledigt. Da es kein Spielbrett gibt, muss jeder Spieler quasi sein eigenes bauen. Jeder Spieler nimmt 3 von 12 Startkarten und drei Patriarchen und legt jeweils beide Spielkarten in drei Reihen vor sich hin. Im Laufe des Spiels können die Stapel (Karawanen) erweitert werden. Daneben wird die Punktetafel gelegt, und alle sieben Holzfiguren werden passend zur Farbe auf die „3“ gestellt. Zum Schluss darf ein Spieler noch die Auftragskarten mischen und vier davon in die Mitte des Tisches legen. Zugleich wird der Nachziehstapel der Standardkarten gemischt und zusammen mit den restlichen Auftragskarten verdeckt in die Mitte des Tisches gelegt. Die 12 Sonderkarten kommen ebenso verdeckt in die Mitte, und zum Schluss wird noch der Startspieler ermittelt. Nun kann es losgehen …
Die Anleitung
Wie bei fast allen Spielen von Kosmos ist auch hier die Anleitung sehr gut geschrieben. Zusätzlich unterstützen zahlreiche Bilder den Spieler, Kashgar leichter zu verstehen. Von den insgesamt acht Seiten müssen aber nur drei gelesen und verstanden werden. Neben der Aufbauanleitung gibt es noch drei Seiten, welche die einzelnen Karten beschreiben. Kommen die Spieler einmal mit der Kurzbeschreibung auf der Karte nicht klar, so kann jederzeit in der Anleitung nachgelesen werden. Insgesamt sollte man sich ungefähr 15 Minuten Zeit nehmen, um das Spiel zu verstehen und alle Regeln verinnerlicht zu haben.
Das Spielziel
Jeder der bis zu vier Gewürzhändler baut nach und nach seine Karawanen (Kartenstapel) auf, um die besten Rohstoffe zu sammeln und Aufträge auf der Seidenstraße zu erfüllen. Jeder erfüllte Auftrag gibt Siegpunkte, und wer als Erster 25davon gesammelt hat, gewinnt das Spiel. Zugleich gibt es einige Standard- und Sonderkarten, die ebenso Punkte geben oder sich aber negativ auf das Punktekonto auswirken! Die Spieler sollten zu jeder Zeit auch die Punkte der Mitspieler im Auge behalten, denn oftmals hat der Gewinner nur einen minimalen Vorsprung zu den anderen Spielern.
Der Spielablauf
Das Spiel ist vom Ablauf her sehr einfach. Trotzdem ist das Alter auf 12 Jahre oder mehr gesetzt, weil die unterschiedlichen Karten sehr komplex sind und das Spiel sehr strategisch ist. Unsere 10-jährige Testperson konnte zwar problemlos mitspielen und hat alles verstanden, richtig taktisch und logisch spielen konnte sie aber nicht.
Reihum gibt es immer denselben Spielablauf. Die Spieler suchen sich eine ihrer drei Karawanen aus und führen die vorderste Karte aus. Eine Marktfrau zum Beispiel erhöht alle fünf Gewürze um +1, ein fahrender Händler hingegen lässt sich für Gold bezahlen, um dem Spieler mehr Mulis oder Gewürze zu bescheren. Bei vielen Karten muss sich der Spieler entscheiden, was er macht. Bei der Karawanen-Aktion muss er die auf der Karte stehende Aktion ausführen und die Karte danach wieder einreihen. Bei der Abschieds-Aktion muss ebenso die Aktion ausgeführt werden, aber die Karte wird danach aus dem Spiel genommen. Jeder Spieler hat zu seinen verschiedenen Standardkarten pro Karawane auch einen Patriarchen. Mit diesem hat der Spieler zwei Möglichkeiten: Entweder er zieht zwei Karten und behält sich davon eine, oder aber er dreht die Karte um, und diese wird dann zur Matriarchin. Ist sie dann wieder an der Reihe, so darf sich der Spieler eine Karte aus dem Ablagestapel aussuchen.
###SOFAHELDEN_GALERIE###Nachdem die Karte quasi gespielt wurde, wird sie im selben Kartenstapel als hinterste Karte eingereiht – außer, der Spieler musste sie aus dem Spiel befördern. Nun ist schon der nächste Spieler an der Reihe, um seinen Zug zu machen. Wer momentan keine sinnvollen Karten vor sich liegen hat oder aus taktischen Gründen aussetzen möchte, der kann dies anstatt seines Zuges auch tun. Hierbei muss er aber eine vorne liegende Karte nehmen und gemäß den Regeln hinten einreihen. Der Text der Karte wird hierbei ignoriert ... doch aufgepasst, nicht mit allen Karten könnt Ihr passen!
Zu den Standardkarten gibt es Sonderkarten mit besonderen Charakteren, die bessere Fähigkeiten besitzen. Diese können aber nur durch bestimmte Standardkarten und deren Aktionen gewonnen werden. Wer seine Mitspieler ein wenig dissen möchte, kann am Anfang zusätzlich 12 Zusatzkarten ins Spiel mischen. Sechs verschiedene Charaktere (sind jeweils zweimal vorhanden) unterstützen Euch und verhelfen Euch hoffentlich schneller zum Sieg. Anfängern würde ich aber raten, erst mal das Spiel ohne Zusatzkarten zu spielen.
Lieferumfang
Cover & Bilder © Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG Das Fazit von: Panikmike
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