Micro Macro - Crime City

Micro Macro - Crime City

Genre: Deduktion • Familienspiel • Suchspiel
Autor: Johannes Sich
Illustrator: Philip Behrend, Vero Endemann, Marcel Maichin
Spieleverlag: Pegasus
Empfohlenes Alter: 10
Spieldauer: 15-45 Minuten pro Runde

Micro Macro - Crime City   02.09.2024 von Born2bewild

Manchmal hat man Spiele etwas länger auf seiner Bucket-List. Hierzu gehörte bei uns auch das Spiel des Jahres 2021, MicroMacro - Crime City. Mit einer Mischung aus Wo ist Walter und Deduktion und einem sehr großen Spielplan machte uns das Spiel schon vor einiger Zeit neugierig. Ob uns die farblose Stadt der Sünde zugesagt hat oder wir planlos im Mikrokosmos untergegangen sind, erfahrt Ihr in unserem Review…

 

Spielmaterial und Aufbau

 

Das Innere der Schachtel ist sehr übersichtlich. Neben zwei Kartenstapeln mit den Fällen befinden sich sechzehn Papierumschläge, die Anleitungen und der Spielplan im Kartoninlay. Darüber hinaus noch eine Lupe als „Sehhilfe“ mit MicroMacro-Sticker. Bevor es an das erste Spiel gehen kann, müsst Ihr die Fallkarten sortiert nach den Symbolen also Fällen in die Umschläge packen. Jeder Fall hat ein eigenes Symbol mit der Anzahl der Karten aufgedruckt. Dabei solltet Ihr aufpassen, dass Ihr Euch die Rückseiten nicht anseht, denn dort sind die Lösungen zu sehen. Außerdem solltet Ihr noch den Aufkleber am Rand der Lupe anbringen. Vermutlich, da man sie sonst leicht auf dem Tisch verlieren kann. Insgesamt ist das Spielmaterial sehr nett gestaltet und die Fälle sind mit Symbolen versehen, die den Inhalt in Bezug auf die Kindertauglichkeit wiederspiegeln. Solltet Ihr also zartbesaitete Kinder haben, die mitspielen, so solltet Ihr diese Symbole beachten. Insgesamt ist das Spiel aber nicht brutal, es geht eben um Kriminalfälle in der fiktiven Stadt.

 

Für den eigentlichen Spielaufbau benötigt Ihr einen relativ großen Tisch. Unser Spieletisch mit etwa 120cm Spielfläche hat grob gereicht. Man kann während des Spiels zwar den Plan auch hin und her falten, aber das ist bei manchen Fällen dann etwas umständlich. Außerdem könnte das Papier reißen, wenn man nicht aufpasst. Als erstes legt Ihr den Spielplan in die Mitte, so dass alle einen guten Blick darauf haben. Anschließend sucht Ihr Euch einen der sechzehn Fälle aus (zu Beginn am besten den Einführungsfall) und erklärt eine Person zu Eurer Ermittlungsleiter*in. Dann kann es auch schon losgehen…

 

Ziel des Spiels

 

Dem Spiel liegen sechzehn Fälle bei, die alle in sich abgeschlossen sind und in beliebiger Reihenfolge gelöst werden können. Jeder Fall startet mit einer Ausgangssituation und enthält verschiedene Fragen, die nacheinander beantwortet werden müssen. Ihr könnt die Karten einzeln abarbeiten oder versuchen den Fall in einem Rutsch zu lösen, indem Ihr die Tat auf dem Plan nachvollzieht und am Ende versucht alle Fragen am Stück zu beantworten.

 

Die Anleitung

 

Die Anleitung ist sehr kurzgehalten, denn das Spielprinzip ist denkbar einfach und wird gerade durch den Einführungsfall sehr gut veranschaulicht. Man kann die Regeln also sehr schnell studieren und an die Anderen weitergeben. Wir haben sie direkt am Spielabend selbst gelesen.

 

Auf nach Crime City!

 

Eure Ermittlungsleiter*in liest nun die erste Karte vor. Diese gibt Euch die Ausgangssituation vor. Zum Beispiel, dass Herr Meier in seinem Vorgarten nähe des Poseidon-Parks tot aufgefunden wurde. Lustig ist dabei, dass sich die Macher hier gerade bei den Namen der Verdächtigen und Opfer allerlei Wortspielen bedient haben. Nun liegt es an Euch erst einmal den Tatort zu finden. Das ist im Regelfall noch relativ einfach. Dann müsst Ihr jedoch den Weg des Opfers erst einmal nachvollziehen, denn die Karte zeigt nicht nur verschiedene Orte, sondern auch verschiedene Zeiten. Ihr könnt zum Beispiel sehen, wie Herr Meier etwas weiter im Norden noch quicklebendig Fußball gespielt hat und davor aus seiner Wohnung kam. Nun solltet Ihr rausfinden, wem er begegnet ist, wer der Mörder ist, welche Motive dieser hat und was die Tatwaffe war. Ihr könnt versuchen, diese Fragen direkt zu klären und dann die Fallkarten weiterlesen oder die Fallkarten Schritt für Schritt abarbeiten. Denn sie werden Euch Stück für Stück durch den Fall führen und so wisst Ihr immer, ob Ihr auf dem richtigen Weg seid. Wenn Ihr schon ein paar Fälle gespielt habt, wird Euch aber vermutlich die schwierigere erste Variante mehr Spaß machen. Wichtig ist: Eure Ermittlungsleiter*in darf mitspielen und -raten, jedoch nur solange, wie die Vorderseite der Karte unbekannt ist. Sobald die Rückseite gelesen wurde, ist die Lösung bekannt und dann darf nicht mehr mitgeraten werden, sondern nur noch mit Tipps geholfen werden. Bezüglich der Spieldauer haben wir insgesamt etwa fünf Stunden gebraucht, allerdings für alle sechzehn Fälle. Gerade die einfachen Fälle gehen relativ schnell, die letzten drei haben sich ein wenig gezogen, waren jedoch nicht unfair. Man kann sich also einen Tag mit dem Spiel beschäftigen oder es auf mehrere Abende aufteilen.

 

Bildergalerie von Micro Macro - Crime City (6 Bilder)

Lieferumfang

 

  • 120 Karten
  • 1 riesiger Spielplan (75x110 cm)
  • 1 Lupe für knifflige Details
  • 1 Anleitung


Cover & Bilder © Cover: Pegasus Spiele GmbH / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Nun ja, was soll ich groß sagen: Das Warten hat sich gelohnt. Ein wenig bereue ich, dass wir so lange gewartet haben, das Spiel zu spielen, aber vielleicht haben wir durch die Wartezeit in Sachen Krimis auch noch Nützliches dazugelernt. Gut, man muss bei MicroMacro nicht großartig kombinieren, sondern braucht nur gute Augen, gutes Licht und etwas Mobilität, sodass man die Karte von allen Seiten angucken kann. Bei schlechterer Sehkraft kann man die Lupe mit dazunehmen, um kleinere Details zu sehen. Aber insgesamt kann man alles ganz gut erkennen, man muss teils nur sehr genau hinsehen. Für mich waren es gute fünf Stunden reiner Spielspaß mit vielen lustigen Diskussionen und der Neugier nach einem der weiteren drei (beziehungsweise vier) Teile. Für mich eine ausgezeichnete 9/10.


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