One Piece - Stampede

One Piece - Stampede

Originaltitel: One Piece Stampede
Genre: Anime • Action
Regie: Takashi Otsuka
Laufzeit: BD (100 Min)
Label: Kazé Anime Studio
FSK 12

One Piece - Stampede   31.07.2020 von LorD Avenger

Zum inzwischen 20. Jubiläum von One Piece erscheint nun auch in deutscher Fassung der Film Stampede bei uns - und jede Menge Charaktere der Serie sind zu den Feierlichkeiten eingeladen...


Inhalt

 

20 Jahre ist es her, dass der Piraten-Veranstalter Buena Festa zuletzt seine berühmte Piraten-Expo stattfinden ließ. Nun taucht er aber wieder aus der Versenkung auf und lässt den berüchtigsten Piraten der Ära eine Einladung zukommen. Von der Idee des Festes angestachelt tauchen also auch Ruffy und seine Crew auf der Insel auf, wo sich bereits tausende Piraten der ganzen Welt tummeln. Und dieses Mal hat sich Buena Festa etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Sie alle sollen in einer regellosen Schatzsuche gegeneinander antreten, denn irgendwo auf dieser Insel hat der legendäre Piratenkönig Gol D. Roger angeblich einen wertvollen Schatz versteckt. Könnte der sogar etwas mit dem One Piece zu tun haben, seinem allergrößten Schatz, dessen Fund einen zum nächsten Piratenkönig machen würde?

 

Der inzwischen über fünfzehn Jahre zurückliegende vierte One Piece Film Das Dead End Rennen ist mir als einer meiner Favoriten der Reihe in Erinnerung geblieben, einfach, weil der Wettkampf-Gedanke im One Piece-Universum ganz hervorragend funktioniert, eine spaßige Atmosphäre bietet und gehörig Spannung aufbaut. Stampede beginnt mit einem ähnlichen Ansatz und mich durchfuhr sofort ein freudiges Kribbeln als all die Piraten losstürmen, um den Wettkampf zu gewinnen. Dass sich der Wettkampf nur als Vorwand entpuppt und die Teilnehmer es stattdessen mit einem mächtigen Gegner aus den Zeiten von Gol D. Roger zu tun bekommen, ist dabei nicht weiter schlimm - er ist interessant und mächtig genug, um den "Verlust" des eigentlichen Wettkampfs verschmerzen zu können.

 

Was ich aber weitaus schlechter verkraftet habe, ist die Fülle an bekannten Charakteren. Für das große Jubiläum hat man eine wahre Flut von alten Bekannten ausgegraben. Nicht nur nehmen nahezu alle Mitglieder der sogenannten "Schlimmsten Generation" am Wettkampf teil, es tauchen auch einige aktuelle und vorherige Samurai der Meere auf, die Marine mischt mit und auch die Revolutionsarmee lässt sich die Partie nicht entgehen. Was nach einem absolut epischen Aufeinandertreffen klingt, entpuppt sich aber schnell als vollkommener und eher undurchdachter Overkill. Man hat sich so viel Mühe damit gegeben, möglichst viele bekannte Gesichter in den Film zu quetschen, dass die Teilnahme von locker der Hälfte darin überhaupt keinen Sinn macht und so fehl am Platz erscheint, dass das eigentlich heiß ersehnte Wiedersehen mit ihnen überhaupt keinen Spaß gemacht hat.

 

Auch der ultimative Bösewicht in diesem Film wurde anders behandelt als ich es mir für ihn gewünscht hätte. Er ist bereits in seiner Grundform übermächtig, kann es mit sämtlichen Gegnern auf einmal aufnehmen und hat als Ex-Mitglied der Crew des Piratenkönigs sowie als ehemaliger Insasse vom Hochsicherheitstrakt des Piratengefängnisses Impel Down eine ziemlich interessante Hintergrundgeschichte. Dennoch lässt man es sich nicht nehmen ihm auch noch Teufelskräfte zu verpassen, womit die Autoren es sich zugegebenermaßen recht leichtgemacht haben. Ich hätte lieber eine spannende Entwicklung seiner körpergegebenen Kräfte mit angesehen - daraus hätte man genauso gut einen epischen Kampf machen können. Und auf jeden Fall einen deutlich weniger überzogenen.

 

Bildergalerie von One Piece - Stampede (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die deutsche Synchronfassung hält viele sehr bekannte Stimmen bereit und lässt das Heimkino im stimmigen DTS HD-Sound ordentlich beben. Die Qualität von Zeichnungen sowie Animationen ist ein ganzes Stück höher angesetzt als in der Anime-Serie, allerdings auch etwas abgewandelt, mit dicken schwarzen Außenlinien der Charaktere sowie auffällig durch weit auseinanderliegende Striche gekennzeichnete Schatten. Unterbrochen wird dieser Stil von 3D-Animationen im späteren Verlauf, die für sich stehend ziemlich beeindruckend aussehen, im Kontrast zu den handgezeichneten Figuren und Hintergründen aber wie üblich unangenehm hervorstechen. Nichts desto trotz ist es unterm Strich optisch ein ansprechendes Erlebnis. Das beiliegende Poster zeigt im länglichen Format die wichtigsten Kämpfer des Films.



Cover & Bilder © Eiichiro Oda/2019 “One Piece” production committee


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Das 20. Jahresjubiläum von One Piece hätte mit all diesen bekannten Charakteren der Serie episch werden können, endet aber leider in einem schlecht durchdachten und erzwungenen Overkill von Figuren, die dort überhaupt nichts zu suchen haben und deren Anwesenheit auch überhaupt keinen Sinn macht. Szenen, die das Fan-Herz höherschlagen lassen sollten, entpuppen sich so schnell als enttäuschende Blindgänger. Einige der Zusammenschlüsse unter den Kämpfern sind dennoch gern gesehen und auch Figuren, die in der Serie kaum mehr als ein paar Episoden spendiert bekommen haben, waren eine Wonne. Und auch, wenn ich mir die Entwicklung des Bosskampfes anders gewünscht hätte, machte er doch Spaß und präsentierte einen starken Feind mit gehöriger Gegenwehr. Trotz gut gemeintem Jubiläumsbonus kein überragender One Piece-Film wie etwa Gold, aber sicher auch keiner der schlechteren.


Die letzten Artikel des Redakteurs:




Kommentare[X]

[X] schließen