Schubert in Love
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BEWERTUNG |
19.05.2017 von MarS
Olaf Schubert, ostdeutsches Urgestein, mehrfach ausgezeichneter Comedian und Profi in Sachen unsicherem Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit, stolpert in seinem ersten Spielfilm-Abenteuer Schubert in Love über eines der größten Mysterien der Menschheit...zumindest aber seines eigenen Daseins: Einer Beziehung zum anderen Geschlecht mit Hinblick auf den Vollzug eines Geschlechtsakts zu Fortpflanzungszwecken...
Olaf Schubert lebt, zumindest im Rahmen seiner bescheidenen Möglichkeiten, ein trautes Leben als überzeugter Single und arbeitet in einer Behörde, die stets ein offenes Ohr für die Probleme der Menschen hat. Seine volle Aufmerksamkeit gilt jedoch eigentlich einem von ihm selbst erdachten Musical, dem es aber noch an finanzieller Unterstützung und echtem Talent fehlt. Eines Tages jedoch bringt Olafs Vater, Professor Schubert, den bisher astreinen Lebenslauf des Visionärs gehörig durcheinander, denn er wünscht sich nichts weiter als endlich einen Enkelsohn zu bekommen und damit seine Ahnenreihe gesichert zu wissen. Und so bleibt Olaf wohl oder übel nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach einer geeigneten Austrägerin für den familiären Fortbestand zu machen, wobei er in Pamela echtes Schubert-Potential entdeckt. Doch zu einem neuen Schubert braucht es nun einmal mehr als nur eine Beziehung...
Dass es einen Unterschied gibt zwischen einem Bühnenprogramm oder kleineren Sketchen sowie Auftritten in TV-Shows und einem abendfüllenden Spielfilm, davon muss sich auch Olaf Schubert mit seinem Schubert in Love überzeugen lassen. So gerne ich persönlich den unsicheren und sich selbst in Wortspielereien verlierenden Comedian sonst auch sehe, hier ist das Ganze einfach zu viel des Guten und ist spätestens nach der Hälfte der Laufzeit eher langweilig, ja sogar nervtötend, als wirklich noch lustig. Kommen die Pointen und Sinnsprüche anfangs noch zackig und in hoher Frequenz, so verläuft sich der Humor im weiteren Verlauf immer mehr in der holprigen, wenig ansprechenden Inszenierung, die sich erzähltechnisch schon sehr schnell immer wieder im Kreis dreht. Irgendwie wird man als Zuschauer das Gefühl nicht los, dass es einfach an den nötigen Ideen und Einfällen gefehlt hat, um tatsächlich einen kompletten Film damit voll zu bekommen, und so kommt es einem so vor, als würde man ein und denselben Gag in Endlosschleife über den Bildschirm flimmern sehen. Wirklich witzig ist das Ganze auf Dauer nicht, da bieten auch kein schicker Pullunder oder ein gut aufgelegter Mario Adorf Rettung.
Das Bild der Blu-ray präsentiert sich in solider HD-Qualität ohne größere Mängel. Die Farbgebung ist kräftig und natürlich und auch in den übrigen Bereichen zeigt sich das Bild ausgewogen und ausbalanciert. Der Ton bleibt mit wenigen Ausnahmen völlig frontlastig bei klar verständlichen Dialogen, nur selten bietet die Tonspur einen Ansatz von Dynamik und Weiträumigkeit. Technisch ist die Scheibe damit für das Genre völlig ausreichend, ohne dabei in irgendeiner Form aufzufallen. Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. / Steffen Junghans Das Fazit von: MarS
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