Sex Doll - Jung & Käuflich
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BEWERTUNG |
30.01.2018 von MarS
Die Welt der Edelprostitution ist immer wieder gut für einen Film, das weiß man nicht erst seit dem Komödienklassiker Pretty Woman. Meist jedoch wird aus dem Stoff ein handfester Erotikthriller. Der französische Sex Doll - Jung & Käuflich versucht sich nun daran, das Thema als Drama zu präsentieren, mit welchem Erfolg erfahrt Ihr in der folgenden Kritik...
Inhalt
Die junge Französin Virginie führt in London ein Leben als Edelprostituierte. Zwischen Partys, Sex und dem vermeintlich lukrativen Geschäft hat sie gelernt, ihre Gefühle außen vor zu lassen und sich stets distanziert zu ihren Kunden zu geben. Weder Virginies Freunde noch ihre Familie wissen von ihrem Leben als Prostituierte, denn sie tut alles um dieses Geheimnis zu wahren. Eines Nachts trifft Virginie den geheimnisvollen Rupert, mit dem sie sich auf eine leidenschaftliche Affäre einlässt. Doch eigentlich verfolgt Rupert im Milieu ein ganz anderes Ziel...
Zunächst einmal beginnt Sex Doll - Jung & Käuflich wirklich vielversprechend. Bereits die Eingangssequenz macht klar, dass die Sexualität im Milieu der Edelprostitution alles andere als erotisch ist und die Hauptfigur völlig emotionslos ihrem Geschäft nachgeht. Auch der Gegenpol von echter Anziehung im Privatleben ist ansprechend und glaubwürdig in Szene gesetzt. Dabei geben die Hauptdarsteller Hafsia Herzi als Virginie und Ash Stymest als Rupert ein durchaus harmonisches Paar ab, dem man die Konfliktsituation jederzeit abkauft. Allerdings wird im Verlauf schnell klar, dass es dem Film an einer unterhaltsam ausgebauten Handlung fehlt, wodurch Sex Doll - Jung & Käuflich zwischen mehr oder weniger emotionalen Dialogpassagen, romantischen Zweisamkeiten und unerotischen Sexszenen hin und her springt, ohne den Zuschauer dabei in irgendeiner Form inhaltlich bei Laune zu halten. Gefühlloser Sex hier, etwas Dialog da, dann wieder etwas nackte Haut, und wieder ab zur nächsten belanglosen Unterhaltung. Da ist es dann auch nicht unbedingt hilfreich, wenn der einzige interessante Part, nämlich die Handlungen von Rupert und deren eigentliche Motivation, nicht gänzlich aufgedeckt werden. Für eine Romanze nicht romantisch genug, für einen Erotikfilm nicht erotisch genug, und für ein Drama nicht emotional und packend genug.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray liefert durchwachsene Werte. Die triste, reduzierte Farbgebung passt sehr gut zum Geschehen, jedoch verfügt alles nur über eine solide Schärfe ohne ausgewogenen Detailgrad. Das Kontrastverhältnis ist ein wenig schwach und immer wieder schleichen sich weichere Momente mit ein. Teils starkes Filmkorn trübt zusätzlich den Filmgenuss. Die Tonspur ist gänzlich auf die vorderen Boxenbereiche ausgerichtet und verzichtet auf eine weitläufige oder dynamische Einbindung der Surroundanlage. Für den dialogorientierten Film ausreichend, aber eben auch nicht mehr. Cover & Bilder © KSM GmbH Das Fazit von: MarS
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