Stratego Original

Stratego Original

Genre: Strategiespiel
Spieleverlag: Jumbo
Empfohlenes Alter: 8+
Spieldauer: 45 Minuten

Stratego Original   08.02.2025 von Born2bewild

Es gibt Spieleklassiker, die muss man einfach zumindest einmal im Leben gespielt haben. Hierzu gehört auch Stratego von Jumbo, das letztes Jahr 65. Jubiläum feierte. Wir haben Stratego Original unter die Lupe genommen und sagen Euch, ob einmal spielen reicht oder ob es auch häufiger auf den Tisch kommen kann…

 

Spielmaterial und Aufbau

 

Das Spielmaterial zu Stratego Original ist sehr umfangreich. Neben dem Spielplan und einem Sichtschutz gibt es achtzig Spielfiguren und zwei in Banderolen gehüllte „Battle Cards“, die dieser Edition die besondere Würze geben sollen. Ein wenig negativ fiel uns hier auf, dass man das Kunststoffinlay, das als Sortierkasten für die Figuren so manchem Monk feuchte Träume bescheren sollte, noch einmal in Folie eingeschweißt war. Das hätte man sicherlich etwas umweltfreundlicher lösen können. Davon abgesehen ist aber sowohl die Verpackung als auch das Spielmaterial sehr gut gelungen. Die Spielfiguren sind kleine Türmchen, die von der einen Seite neutral und von der anderen Seite spezifisch bedruckt sind. Die Karten sind eher schlicht gehalten, was so leichte Retrogefühle aufkommen lässt.

 

Für den Aufbau müsst Ihr Euch darauf einigen, wer welche Farbe spielt. Ihr nehmt Euch alle Figuren Eurer Farbe und setzt Euch gegenüber. Zwischen Euch kommt der Spielplan, in dessen Mitte Ihr den Sichtschutz stellt. Nun verteilt Ihr Eure vierzig Figuren auf den ersten vier Reihen Eurer Spielplanseite. Dabei müsst Ihr sie so stellen, dass Ihr die beschrifteten Seiten Eurer Figuren sehen könnt. Sobald Ihr beide Eure Figuren aufgestellt habt, nehmt Ihr den Sichtschutz beiseite und die Rotröcke dürfen die Schlacht beginnen.

 

Ziel des Spiels

 

Es gibt jeweils eine Fahne unter den vierzig Figuren. Euer Ziel ist es, die gegnerische Fahne zuerst zu erobern. Dies gelingt als normale Angriffsaktion. Sobald Ihr die Fahne der anderen Armee erobert habt, endet das Spiel sofort und Ihr gewinnt.

 

Die Anleitung

 

Die Anleitung ist kompakt, flößt mit Ihrem Umfang aber erst einmal Respekt ein. Doch schnell ist klar: Sie ist mehrsprachig und der deutsche Anteil umfasst nur vier Seiten. Somit ist sie schnell gelesen und verstanden. Dennoch weist sie starke sprachliche Defizite auf und wirkt stellenweise wie maschinell übersetzt und nicht noch einmal gegengelesen. Teilweise fehlen Wörter und es wurden falsche Wortformen verwendet. Nichtsdestotrotz erfüllt sie aber ihren Zweck und ist verständlich.

 

Auf in die Schlacht!

 

Stratego ist ein Duellspiel, bei dem Eure Armeen gegeneinander antreten. Dabei gilt die simple Regel, dass Figuren mit höheren Zahlen Figuren mit kleineren Zahlen schlagen. Das klingt erst einmal einfach, doch kennt Ihr die Figuren Eures Gegenübers nicht und müsst Euch langsam vorantasten, probieren und Euch Positionen bereits erkannter Einheiten merken.

 

Seid Ihr am Zug, so habt Ihr zwei Aktionsmöglichkeiten: Ihr könnt eine Eurer Einheiten um ein Feld orthogonal bewegen oder eine an Eure Einheiten orthogonal angrenzende, gegnerische Einheit angreifen. Entscheidet Ihr euch für die letzte Variante, müsst Ihr Euch gegenseitig die Zahlen der Einheiten nennen und zeigen, um so den Sieger zu ermitteln. Ist die angreifende Einheit siegreich, bewegt sie sich auf das Feld der besiegten Figur, die wiederum vom Spielfeld genommen wird. Unterliegt die angreifende Einheit, wird sie einfach vom Feld genommen. Gibt es ein Unentschieden, werden sogar beide Figuren vom Feld genommen. Durch den Kampf wisst Ihr natürlich, welche Zahlen die beteiligten Einheiten hatten und könnt so Schlussfolgerungen für weitere Kämpfe und Züge ziehen.

 

Generell haben die Einheiten die Nummer eins bis zehn und sind auf beiden Seiten in gleicher Anzahl vorhanden. Wie bereits erwähnt schlagen die Einheiten mit größeren Zahlen die mit kleineren. Die einzige Ausnahme ist hier der Spion. Er hat die Zahl eins, unterliegt also in jedem Kampf, wenn er angegriffen wird. Er gewinnt aber den Kampf, wenn er den Feldmarschall mit der Zehn selbst angreift. Er ist somit die einzige Einheit, die den Feldmarschall erfolgreich angreifen kann. Davon abgesehen gibt es noch weitere Einheiten mit besonderen Fähigkeiten:

 

  • Die Fahne - Sie ist eine einzigartige, unbewegliche Einheit und das Ziel der gegnerischen Armeen. Du solltest Sie möglichst gut verbergen und schützen, denn wenn sie von einer gegnerischen Einheit angegriffen und somit aufgedeckt wird, hast Du das Spiel verloren.
  • Die Bombe - Sie ist ebenfalls unbeweglich, kommt aber sechs Mal im Spiel vor. Mit ihr kannst Du nicht angreifen, doch wenn sie angegriffen wird, stirbt die Einheit, die sie angegriffen hat. Sie kann also ebenfalls den Feldmarschall aus dem Spiel nehmen, aber eben nur passiv.
  • Der Mineur - Diese Einheiten sind das einzige Mittel gegen Bomben. Wenn Ihr mit ihnen eine Bombe angreift, wird sie aufgedeckt und entschärft. 
  • Der Aufklärer - Während Ihr mit allen Einheiten nur laufen oder angreifen könnt, ist es mit diesen Figuren möglich, beides zu tun. Darüber hinaus sind sie in der Lage bei Ihrer Bewegung gleich mehrere Felder in eine Richtung zurückzulegen. Doch Vorsicht: Bei solchen Sprints gebt ihr natürlich auch die Identität Eurer Einheit preis.

 

Nachdem Ihr Euren Zug durchgeführt habt, ist Euer Gegenüber an der Reihe. Ihr wechselt Euch so lange ab, bis jemand die gegnerische Fahne aufgedeckt hat. Diese aufdeckende Armee gewinnt das Spiel.

 

Variante mit Karten

 

Im Gegensatz zur Standardvariante werden hier beim Aufbau nur drei der vier Reihen mit Figuren besetzt. Die Figuren, die verwendet werden dürfen, sind mit einem Stern versehen. Außerdem erhält man den Kartenstapel in der Farbe der Spielfiguren und mischt ihn ordentlich durch. Dann nehmt Ihr jeweils drei Karten von Eurem Stapel und guckt sie Euch an. Ihr dürft nun entscheiden, ob Ihr diese drei Karten behalten wollt oder sie in beliebiger Reihenfolge wieder unter den Stapel legt und drei neue Karten zieht. Diese Karten können an der entsprechenden Stelle ausgespielt werden.

Alternativ zu Euren Aktionen „Bewegen“ und „Angreifen“ habt Ihr nun die Möglichkeit, eine Eurer Handkarten unter Euren Stapel zu legen und dafür eine neue zu ziehen. Außerdem habt Ihr jeweils zu den Phasen „Bewegen“, „Angreifen“ und „Verteidigen“ Bonuskarten, die Eure Aktionen beeinflussen und verbessern. Jede Eurer 15 Karten kann aber nur einmal ausgespielt werden und wird, der Übersicht wegen, offen ausgelegt. Die Kampfkarten sind die folgenden:

 

Für die Bewegung:

 

Angriff: Hier dürft Ihr eine bestimmte Anzahl an Schritten zu Eurer Bewegungsaktion hinzuzählen. Außerdem startet Ihr einen Kampf mit Einheiten, auf deren Feld Ihr landet.

Täuschungsmanöver: Ihr dürft Euch nicht nur orthogonal, sondern auch diagonal bewegen.

Tauschen: Tauscht zwei Eurer Einheiten, die auf der gleichen Zeile oder Spalte stehen.

Sprung: Mit dieser Karte ist es Euch möglich, über eine andere Einheit zu springen. Dabei greift Ihr diese aber nicht an.

Schiff: Mit dem Schiff ist es Euch möglich, einen der beiden Seen in orthogonaler Richtung zu überqueren. Auch hier gilt, dass Ihr Einheiten, die auf dem Zielfeld stehen, angreift.

 

Für euren Angriff:

 

Angreifen: Ihr stärkt Eure Einheit um die gezeigte Plus-Zahl und gewinnt so eventuell den Kampf.

Scheinangriff: Hier deckt Ihr einfach eine Einheit auf, die Ihr angreifen könntet, ohne dabei Eure eigene preiszugeben.

Angriff des Spions: Der Spion hat einmalig die Möglichkeit gegen jede Einheit (außer die Bomben) im Zweikampf zu bestehen.

Bombenschutz: Mit diesem könnt Ihr Bomben aufdecken, ohne Schaden zu nehmen. Die Bombe wird dabei sogar entfernt.

 

Für die Verteidigung (wenn Ihr angegriffen werdet):

 

Verteidigen: Ihr erhaltet die jeweiligen Plus-Zahlen auf Eure Einheitenstärke aufaddiert. Euer Gegenüber greift Euch an, deckt die eigene Einheit auf und spielt gegebenenfalls eine Angriffskarte dazu. Anschließend dürft Ihr entscheiden, ob Ihr Eure Einheit mit einer Verteidigungskarte verstärken wollt.

 

Ansonsten gelten die normalen Stratego-Regeln.

 

Bildergalerie von Stratego Original (11 Bilder)

Lieferumfang

 

40 rote Spielfiguren

40 blaue Spielfiguren

30 Kampfkarten

1 Spielbrett

1 Trennwand

1 Spielanleitung



Cover & Bilder © Cover: Jumbo Group B.V. / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Nun ja. Stratego war irgendwie noch auf meiner Bucketlist, unter anderem wegen des Jubiläums. Ich bin kein Fan von Schach und auch nicht unbedingt von Duellspielen. Das sind nicht optimale Voraussetzungen für Stratego. Hinzu kommt, dass ich mir Sachen unheimlich schlecht merken kann und auch bei Memory-Spielen häufig den Kürzeren ziehe. Somit kann man zusammenfassend sagen, dass ich nicht der Typ für Stratego bin. Dennoch möchte ich es möglichst objektiv bewerten. Es ist eine Mischung aus Schach mit gewissen Zufallselementen am Anfang, das immer taktischer wird, je weiter man kommt. Man muss sein gegenüber genau im Auge behalten und seine Figuren gezielt einsetzen, sodass man beispielsweise noch Mineure übrig hat, um die Bomben seines Gegenübers zu entschärfen oder den Spion um den Feldmarschall auszuschalten. Mit den Karten muss ich sagen, macht das Spiel mir schon etwas mehr Spaß. Dadurch hat man ein wenig mehr Möglichkeiten und muss sich genau überlegen, ob man sein Gegenüber angreifen möchte. Denn nur weil man mit einer Sieben angreift und der Gegner eine Sechs hat, heißt es nicht, dass er verliert, denn er kann ja eine Verteidigungskarte spielen. Am Ende würde ich diesem Spiel insgesamt eine 7/10 geben. Es ist definitiv eine gute Ergänzung der Spielesammlung, wenn man Schach oder taktische Duellspiele mag.


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