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Trüberbrook
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BEWERTUNG |
17.07.2019 von VanTomJeder sollte einmal Urlaub machen, vor allem wenn er einen Luxusurlaub bei einem Preisrätsel gewonnen hat. Dies denkt sich auch der Quantenphysiker Hans Tannhauser im Point & Click Adventure Trüberbrook. 60er-Jahre-Antropologe VanTom hat sich den Titel nun auch einmal angesehen und spricht von seinen Erfahrungen in dem beschaulichen Ort...
Nach dem kurzen Tutorial, welches der Spieler vor dem Spiel noch gar nicht einordnen kann, beginnt ein Intro in dem der amerikanische Held stilecht in einem VW-Bully zum Einsatzort reist. Dabei wird schnell deutlich, dass der malerische Ort Trüberbrook doch sehr einsam gelegen ist. Dieser Eindruck wird noch dadurch bestätigt, dass der Bus nur samstags fährt und das auch nur alle zwei Wochen. Sehr einladend wirkt auch das Angebot der lokalen Metzgerei. So finden sich neben so bekannten Fleischprodukten, wie Stippkrütze und Potthucke. auch Tote Oma. Da bekommt man beim Spielen doch direkt Hunger. Zum Glück findet sich eine Hotspot-Anzeige, welche dem Spieler hilft, solch relevante Punkte in den einzelnen Szenen
Was beim Spielen von Trüberbrook auch direkt auffällt, ist der ungewöhnliche und ungewohnte Grafikstil. Anstelle der Genre-typischen 2 D oder 2,5 D-Grafik, welche auf dem Rechner gezeichnet wird, wurden die Kulissen für dieses Spiel real mit der Hand als Modell aufgebaut und anschließend digitalisiert. Es gibt also zu jeder Szene im Spiel das entsprechende Modell. Auch die einzelnen Figuren machen eher den Eindruck, dass sie aus einem Zeichentrickfilm entsprungen sind. Dies sorgt für ein ganz eigenes räumliches Bild, was irgendwie auch einer schrägen Version der Augsburger Puppenkiste entsprungen sein könnte. Es wirkt alles sehr detailverliebt und gekonnt in Szene gesetzt. Es wird aber nicht nur der namensgebende Ort geboten. Tatsächlich betritt der Spieler ganz unterschiedliche Szenen. Aber vor allem die Illusion einer verschlafenen Gemeinde in den 60er Jahren gelingt. Dazu tragen auch die charmanten Spielfiguren, welche zum Großteil gut vertont sind. So treffen wir auf einen schrulligen alten Kauz, der ein Problem mit seinem Tisch hat oder auch auf die Besitzerin der Pension in die Tannhauser eincheckt. Alle haben einen eigenen Look und verströmen einen gewissen Charme. Dafür sorgen unter anderem die Stimmen von Jan Böhmermann und Nora Tschirner. Nora Tschirner wirkt zwar manchmal ein bisschen hektisch, aber dies mag ihrer Rolle geschuldet sein. Auch Jan Böhmermann hat eine enge Verbindung zum Spiel, da der Entwickler des Spiels die Macher von Böhmermann's Neo-Magazin Royale sind. Ebenfalls der Soundtrack weiß zu gefallen und erinnert ebenfalls sehr an Twin Peaks und verstärkt das Gefühl, dass in Trüberbrook irgendwas nicht stimmt.
Etwas enttäuschender sind die Rätsel im Spiel. Diese sind meist nicht sonderlich schwer, da die entsprechenden Objekte ja meist schon richtig angeboten werden. Leider gibt es aber oft keine Hilfe, was der Spieler genau als nächstes tun sollte. Aber wenn der Spieler alles mitnimmt und die richtigen Kombinationspunkte findet, klappt dies schon irgendwann. Die Rätseldichte ist in den ersten Kapiteln nicht so hoch, steigert sich aber zum Finale hin. Leider ist das Spiel aber schon innerhalb von 8-10 Stunden gelöst. Hier wäre ein wenig mehr für die Entwicklung der Geschichte deutlich angemessener gewesen. Die Geschichte ist aber trotzdem interessant und der Spieler will auch herausfinden, was in diesem Ort verborgen ist. Das Spiel ist nicht zu fordernd und bietet eine automatische Speicherfunktion. Alles in allem ist Trüberbrook ein Erlebnis, welches gerne von Adventurefreunden mitgenommen werden sollte. Hardcore Rätselfreunde könnte etwas enttäuscht sein, allen anderen ist aber ein Besuch im beschaulichen Trüberbrook empfohlen. Cover & Bilder © Headup GmbH, All rights reserved. Das Fazit von: VanTom
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