Violent Night

Violent Night

Originaltitel: Violent Night
Genre: Comedy • Action • Splatter • Thriller
Regie: Tommy Wirkola
Hauptdarsteller: David Harbour • John Leguizamo
Laufzeit: DVD (107 Min) • BD (111 Min)
Label: Universal Pictures Home Entertainment
FSK 16

Violent Night   13.02.2023 von MarS

Mit Violent Night präsentiert der norwegische Filmemacher Tommy Wirkola (Dead Snow, The Trip - Ein mörderisches Wochenende) sein neuestes Werk, und damit passend zu seinem bisherigen Schaffen einen nur wenig besinnlichen Weihnachtsfilm. Universal veröffentlicht den Comedy-Action-Splatter-Mix auf DVD und Blu-ray...

 

Inhalt

 

Santa Claus (David Harbour) ist müde, und denkt darüber nach, seinen Job endgültig an den Nagel zu hängen. Kaum einer glaubt mehr an ihn, und die Kinder haben sich längst zu konsumsüchtigen Geschenke-Junkies entwickelt, weshalb Santa seine Arbeit nur noch im Suff erträgt und keine Freude mehr daran empfindet. Seine Meinung über Weihnachten wird nicht gerade besser, als er im Haus der stinkreichen Familie Lightstone eintrifft, wo die giftspritzende Patriarchin Gertrude (Beverly D´Angelo) wie üblich ihre Familie um sich geschart hat, um sich deren Schmeicheleien anzuhören. Während jedoch Gertrudes Tochter Alva (Edi Patterson) und ihr Mann Morgan (Cam Gigandet) mal wieder alles daransetzen, dem Familienoberhaupt möglichst viele Pennys aus der Tasche zu ziehen, und Gertrudes Sohn Jason (Alex Hassell) damit beschäftigt ist, seine getrenntlebende Ehefrau Linda (Alexis Louder) und ihre gemeinsame Tochter Trudy (Leah Brady) wieder für sich zu gewinnen, wird das Haus plötzlich von dem Gangster Scrooge (John Leguizamo) und seiner Truppe ausgebildeter Söldner gestürmt. Scrooge hat es auf den Tresor im Keller des Anwesens abgesehen, in dem sich satte 300 Millionen Dollar befinden sollen, und geht dafür gnadenlos über Leichen. Da jedoch Trudy eine der wenigen Verbliebenen ist, die auf seiner Liste der braven Kinder stehen, entscheidet sich Santa kurzerhand dazu, sich höchstpersönlich um die vielen unartigen Menschen im Haus der Lightstones zu kümmern...

 

Weihnachten beginnt für Euch erst, wenn Hans Gruber vom Nakatomi Plaza gefallen ist, Kevin die "feuchten Banditen" Harry und Marv in die Flucht geschlagen, und die Familie Griswold die Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet hat? Dann könnte es ab sofort noch einen Film geben, der seinen festen Platz in Eurem Adventskalender findet, denn was Tommy Wirkola mit Violent Night abfeuert, das ist ein wahres Fest. Actionreich wie Stirb Langsam, brutal wie eine erwachsene Version von Kevin allein zu Haus, und durchgeknallt wie die Schöne Bescherung im Hause Griswold, ist Violent Night selbstverständlich alles andere als ein besinnlicher oder familientauglicher Film, aber gerade dadurch eben einer, der unglaublich unterhaltsam ist und jede Menge gute Laune verbreitet. Dabei macht sich Wirkola sogar einen Spaß daraus, unzählige mal mehr, mal weniger offensichtliche Hommagen nicht nur an die drei Eingangs bereits erwähnten Weihnachtsklassiker in seine Inszenierung einzubauen (nicht zuletzt spielt ja sogar Beverly D´Angelo, und damit niemand geringeres als Ellen Griswold höchstselbst, die Patriarchin der Familie), und damit gleichzeitig völlig klar zu stellen, dass man seinen Film zu keinem Zeitpunkt wirklich ernstnehmen darf. Beinahe jede Figur ist hier völlig überzeichnet, das Geschehen komplett Over-the-Top, und der Humor ist durchwegs zynisch, rabenschwarz und deftig. Und mittendrin agiert David Harbour als verbitterter, versoffener und fluchender Santa, mit dem nicht gut Kirschen essen ist, und den man gerade deshalb einfach lieben muss. Da wirkt es dann auch gar nicht allzu störend, dass Violent Night immer wieder durchaus emotionale Töne anschlägt, und einem gefühlvollen Blick auf das Weihnachtsfest das eigentlich hohe Erzähltempo ausbremst. Was wäre schon ein Weihnachtsfilm, wenn er nicht neben all dem Irrsinn auch den eigentlichen Geist der Weihnacht einfangen würde? Ein wenig Besinnliches muss eben sein, und die kurzen Verschnaufpausen innerhalb des absurden, durchgeknallten und wirklich schrägen Geschehens stehen dem Ganzen nicht einmal schlecht. Ist die obligatorische Weihnachtsstimmung allerdings erst einmal erzeugt, reißt Violent Night diese meist im nächsten Moment gleich wieder ein, und setzt sowohl bei der Action, wie auch bei den Splatterszenen, immer wieder noch einmal einen drauf. Egal ob modifizierte Fallen, die Kevin wie einen braven Schuljungen wirken lassen, zweckentfremdete Weihnachtsdekoration, oder einfach irgendetwas anderes, das gerade in greifbarer Nähe ist - mit welchen Mitteln man sich hier gegen die Eindringlinge erwehrt, das ist ebenso einfallsreich und abwechslungsreich wie es brutal ist. Ganz so, wie es sich für einen Fun-Splatter-Action-Comedy-Mix eben gehört, wobei die insgesamt lockere, unglaubwürdige und völlig überzeichnete Erzählung hier wohl der einzige Grund sein dürfte, warum Violent Night mit einer Freigabe ab 16 Jahren davongekommen ist...

 

Bildergalerie von Violent Night (4 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Etwas Rauschen auf hellen Flächen - wie beispielsweise in Hintergründen oder auf Schneeflächen - sowie gelegentlich etwas Unruhe in dunklen Bildbereichen, ansonsten bietet die Blu-ray ein sehr scharfes, detailreiches sowie klares Bild. Die Farbdarstellung ist überwiegend natürlich, der Kontrastumfang kräftig und ausgewogen. Die Tonspur liegt in einer DTS-HD 7.1 Abmischung vor und bietet sowohl eine ansprechende Dynamik, wie auch eine kraftvolle Wiedergabe. Effekte und die übrigen Geräusche verteilen sich dabei ebenso sauber und klar ortbar im Raum wie die Sprachausgabe, was insgesamt einen hervorragenden Eindruck hinterlässt. 



Cover & Bilder © Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: MarS

MarS

Wer mit Stirb Langsam, Kevin allein zu Haus und Schöne Bescherung aufgewachsen ist, sich an den drei Weihnachtsklassikern bereits sattgesehen hat, oder einfach einen vollen Adventsterminplan hat, der findet mit Violent Night einen neuen Weihnachtsfilm, der das Zeug zum jährlich wiederkehrenden Kultfilm hat - und der alle drei der eben Genannten mit einer großen Verbeugung gemeinsam in einen Topf wirft, ohne dabei seine Eigenständigkeit zu verlieren. David Harbour als grantiger Santa auf der Suche nach dem Sinn des Weihnachtsfestes, eine völlig überzogene und abgedrehte Geschichte, komplett schräge Figuren, bitterböser Humor und dazu ein regelrechtes Fest für Splatterfans, was kann man sich von einem gelungenen Weihnachtsfilm der etwas anderen Art noch mehr wünschen? Vielleicht eine Fortsetzung? Kein Problem, denn genau an der arbeitet Tommy Wirkola bereits...


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