White Gold - Staffel 1
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BEWERTUNG |
23.08.2018 von LorD Avenger
Vertriebler Vincent Swan findet im Großbritannien der 80er seine Berufung darin doppelverglaste Fenster zu verkaufen - doch er kriegt den Hals nicht voll genug...
Handlung
Nachdem ihm trotz schwieriger Wirtschaftslage kein Job gut genug ist, stößt er durch Zufall auf das weiße Gold - nicht etwas Weißgold, Porzellan oder sonst etwas, sondern Plastik. Die doppelverglasten UPVC-Fenster sind eine günstige Alternative zu den in den 80ern noch verbreiteten Holzrahmen und Protagonist Vincent übernimmt schnell die Verkaufsleitung eines kleinen Anbieters. Der Erfolg von ihm und seinem Team steigt ihm zu Kopf und er verprasst das mit viel Charme und Lügen erwirtschaftete Geld für Nutten, Drogen und Geschenke, welche die ahnungslose Frau und Kinder Zuhause bei Laune halten sollen. Doch auch mit all seinem Erfolg ist er noch nicht zufrieden und will immer mehr, was zu schwerwiegenden Problemen mit seinem Chef, der Steuerfahndung, der Konkurrenz und Gangstern führt...
Die in der ersten Staffel enthaltenen sechs halbstündigen Folgen stehen mehr oder minder für sich. Es gibt durchaus eine Rahmenhandlung um Vincents Erfolgssucht, seine finanziellen Verstrickungen und seine Liebesbeziehungen, die eigentlichen Folgen sind mit ihrer Geschichte aber weitestgehend in sich geschlossen. Wenn ein Gangster beispielsweise gestohlenes Videoequipment im Fensterladen unterbringt und die dort Angestellten die Gelegenheit nutzen um Videopiraterie zu betreiben und noch dazu Pornoaufnahmen im Büro des Chefs zu drehen, bevor am Ende der Folge alles wieder vom selben Gangster abgeholt wird, hat das schon ziemlichen Sitcom-Charakter. Als solche, oder vielmehr als Britcom, wird White Gold nämlich deklariert - dummerweise ist die Serie dafür nicht witzig genug. Es gibt einige gute Sprüche und ein paar Figuren sind Comedy-typisch überzeichnet, allerdings auch wieder nicht so übertrieben wie der Geiz eines Alan Harper oder die Dummheit seines Sohns (Two and a half Men). Tatsächlich fühlt sich alles, nicht zuletzt auch aufgrund der Machart und des Verlaufs der Handlung sowie der Charakterentwicklung, eher wie ein Wolf of Wall Street an.
Charaktere & Darsteller
Das bekannteste Gesicht der Serie gehört wohl zweifelsohne Ed Westwick, den ich dank meiner besseren Hälfte als unsympathischen, reichen Schnösel aus Gossip Girl kenne. In White Gold wurde ihm eine deutlich anspruchsvollere schauspielerische Leistung abverlangt, in der er nicht nur rund um die Uhr mit nervigem Schlafzimmerblick herumlaufen muss - auch wenn er nichts desto trotz auch hier mit perfekter Frisur, sitzendem Anzug und als Frauenheld auftritt. Gelungen finde ich das nahtlos in die Szenen eingebaute Sprechen zum Zuschauer, wie es nicht zuletzt auch Kevin Spacey in House of Cards gerne praktiziert. An seiner Seite stehen Joe Thomas und James Buckley, beide bekannt aus der britischen Teenie-Komödie The Inbetweeners, bzw. zu Deutsch Sex on the Beach (ich liebe es immer, wenn man für den deutschen Markt englische Titel mit anderen englischen Titeln ersetzt...). Auch die dümmliche Sekretärin, gespielt von Lauren O'Rourke, findet sich in der Komödie von 2011 wieder. Der spärliche Rest wird außerhalb des Vereinigten Königreichs eher weniger bekannt sein, macht seinen Job aber dennoch super - besonders der zum Jähzorn neigende Boss, gespielt von Nigel Lindsay, der stellenweise stark an J.J. Jameson aus Spider-Man erinnert.
Details der DVD
Alle Folgen finden auf einer DVD platz, ebenso wie das Behind the Scenes-Bonusmaterial. Bild und Dolby Digital 2.0-Ton weisen keine auffälligen Mängel auf, einzig die Farben wirken häufig ein wenig runtergeschraubt und grau in braun - das kann aber auch ein stilistisches Mittel sein, da es zweifelsohne gut zu Großbritannien, gerade in den 80ern, passt.
Episodenguide:
Cover & Bilder © polyband Medien GmbH. All rights reserved. Das Fazit von: LorD Avenger
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