Man Down
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BEWERTUNG |
21.02.2020 von MarS
Warum das bereits im Jahr 2015 produzierte Kriegsdrama Man Down von Regisseur Dito Montiel (Fighting, The Son Of No One) erst zwei Jahre später eine Veröffentlichung für die deutschen Heimkinos erhalten hat, bleibt wohl ein Rätsel. Weitere zwei Jahre und eine Sichtung später, sagen Euch die Sofahelden, warum Ihr auf jeden Fall einen Blick riskieren solltet...
Inhalt
Als die beiden Marines Gabriel (Shia LaBeouf) und sein bester Freund Davin (Jai Courtney) aus Afghanistan zurückkehren, finden sie auch in ihrer Heimatstadt ein Kriegsgebiet vor. Die beiden Männer machen sich in den Ruinen der einstigen Stadt auf die Suche nach Gabriels Frau Natalie (Kate Mara) und deren gemeinsamen Sohn Jonathan, doch die scheinen wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Erst als sie auf Charlie (Clifton Collins Jr.) treffen, schöpft Gabriel neue Hoffnung, denn er scheint mehr über seine Familie zu wissen als er zugeben möchte. Bevor er jedoch seine Familie finden kann, muss Gabriel zunächst ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit entschlüsseln, das bereits der Offizier Captain Payton (Gary Oldman) während seines Einsatzes an Tageslicht bringen wollte...
Dass Man Down lange keine Veröffentlichung in Deutschland vergönnt war, könnte natürlich viele Gründe haben. Vom filmischen Standpunkt wäre da beispielsweise Shia LaBeouf, dessen Eskapaden inzwischen den ein oder anderen einstigen Fan vergrault haben dürften. Auch der Erzählstil des Films könnte eine Rolle gespielt haben, denn Dito Montiel macht es dem Zuschauer alles andere als einfach. Letztendlich sind es aber gerade diese beiden Punkte, die Man Down so sehenswert und intensiv machen. Montiel mixt hier mehrere unterschiedliche Zeit- und damit Handlungsstränge, springt zunächst vermeintlich wahllos zwischen diesen hin und her, und verlangt auf diese Weise eine Menge Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit, die durch die anfangs sehr ruhige Erzählung auf eine harte Probe gestellt wird, und aus der es auch im weiteren Verlauf nur selten einen Ausbruch gibt. Wenn, dann allerdings umso heftiger, wodurch eben diese Szenen eine hervorragende Intensität aufbauen können. Wenn schließlich die finale Auflösung näher rückt, dann kann man endgültig seinen Blick nicht mehr abwenden und ist gleichzeitig emotional gepackt wie auch gänzlich gefesselt. Durch die anfänglich hohe Aufmerksamkeit wird der, beziehungsweise werden die, finalen Twists zwar schon sehr früh vorhergesehen, doch genau an dieser Stelle kommen sowohl der Stil des Films als auch Hauptdarsteller Shia LaBeouf zum Tragen und sorgen dafür, dass diese trotz allem ihr Ziel nicht verfehlen. Gerade Shia LaBeouf erweist sich in Man Down als vielseitiger, wandlungsfähiger Charakterschauspieler, der das Geschehen über weite Strecken gänzlich Alleingang zu tragen weiß und jeder Facette seiner Figur die nötige Tiefe verleiht. Einzig Gary Oldman in einer eher kleinen Rolle kann ihm hier an Ausdrucksstärke das Wasser reichen, während Jai Courtney und Clifton Collins Jr. zwar die Handlung vorantreiben, ansonsten jedoch eher blass bleiben. Kate Mara funktioniert unterdessen sehr gut als emotionaler Gegenpol und weiß durchaus zu überzeugen, ihr fehlt jedoch die Screentime, um mehr Tiefe entwickeln zu können.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray ist absolut stimmig, dürfte HD-Freunde aber durch zahlreiche Stilmittel ein wenig vor den Kopf stoßen. Während die Grundschärfe sowie der Detailgrad sehr gut sind, fallen beide Werte bewusst immer wieder ab. Die Farbgebung ist der jeweiligen Location angepasst und dadurch nicht immer natürlich. Auch der insgesamt sehr gut ausbalancierte Kontrast lässt diverse Sequenzen immer wieder recht weich erscheinen. Zudem ist Filmkorn ein stetiger Begleiter, der gerade in dunklen Bildbereichen auch stärker ausfällt. Sehr erfreulich ist die Tonspur ausgefallen, die sehr dynamisch, räumlich und vor allem kraftvoll abgemischt wurde. Während die Sprachausgabe stets klar und gut ortbar ist, werden gezielte Effekte sauber im Raum verteilt. Die Bassbox wird ebenfalls wo benötigt mit viel Druck angesprochen. Cover & Bilder © KSM GmbH Das Fazit von: MarS
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