Prince of Persia: The Lost Crown

Prince of Persia: The Lost Crown

Publisher: Ubisoft
Entwicklerstudio: Ubisoft
Genre: Action-Adventure
Sub-Genre: Metroidvania
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 18.01.2024
USK 12

Prince of Persia: The Lost Crown   27.02.2024 von LorD Avenger

Ubisoft belebt ihre seit 2010 brach liegende Marke Prince of Persia wieder und erinnert dabei optisch eher an die Anfänge der Serie als die letzten 3D-Teile...


Story

 

Nach Jahrzehnten der Dürre und Nahrungsknappheit steht das persische Reich vor dem Aus. Verfeindete Machtträger wittern ihre Chance und greifen an, doch können die Kriege noch jedes Mal von Persiens Ehrengarde, den Immortals, aufgehalten werden. Die Gruppe aus mächtigen Kriegern wehrt alle Angreifer ab, doch sie waren nicht auf einen Angriff von innen vorbereitet. Prinz Ghassan wird von einem Verbündeten entführt und zum sagenumwobenen Berg Qaf gebracht. Die Immortals folgen ihm, allen voran unser Protagonist Sargon, der mit den größten Schuldgefühlen zu kämpfen hat.

 

Schnell wird aber klar, dass Berg Qaf keinen gewöhnlichen Tempel beherbergt, denn einiges dort ist sonderbar und besonders die Zeit scheint verrückt zu spielen. Sargon muss sie sich nicht nur zunutze machen, um voranzukommen, es scheinen auch weitere Sargons aus anderen Zeitlinien auf dem Berg unterwegs zu sein - von den Monstern, alten Kriegern und Göttern ganz zu schweigen.

 

Gameplay

 

The Lost Crown ist ein Vollblut-Metroidvania, im Spielprinzip also inspiriert von den Urhebern des Begriffs Super Metroid und Castlevania, wobei man natürlich auch deutlich Parallelen zu moderneren Ablegern des Genres bemerkt (Ori and the Blind Forest, Hollow Knight, etc.). Der Spieler wird mit einem riesigen, in verschiedene Biome unterteilten Labyrinth begrüßt, das sich ständig weiter verzweigt und zum Erkunden einlädt. Doch frei begänglich ist es von Beginn an nicht, da man genre-typisch zunächst neue Fähigkeiten erlernen muss, um Hindernisse zu überwinden, die weitere Wege eröffnen.

 

Sargon kann beispielsweise den altbewährten Doppelsprung erlernen, um höhere Vorsprünge zu erreichen, den Dash durch die Luft, um weitere Abgründe zu überwinden und er lernt ebenso seine Umgebung mit Zeit- und Dimensionsmagie zu beeinflussen. Fähigkeiten-unabhängig lassen sich auch Abkürzungen öffnen und man kann Schnellreisepunkte wiederherstellen.

 

Abgesehen von den fürs Spielen notwendigen Fähigkeiten kann man Sargon auch noch aufleveln. Hierzu werden in erster Linie Medaillen genutzt, die gefunden werden und anschließend angelegt werden müssen. Diese haben unterschiedliche Auswirkungen, wie reduzierten Schaden, erhöhte Angriffskraft, gesteigerte Lebensenergie oder einmaliges Wiederbeleben. Darüber hinaus hinterlassen in erster Linie Bosse, wie bei Zelda, Erweiterungen der Lebensenergie und in optionalen Verstecken kann man Rohstoffe für die Götterschmiede finden, in der man seine Waffen verbessern kann. 

 

Abgesehen vom Erkunden hält das Spiel zwei große Herausforderungen für einen parat: Geschicklichkeitsrätsel und Kämpfe.

 

Die Rätsel bestehen aus zunehmend anspruchsvollen Sprungpassagen, die gespickt sind mit tötlichen Fallen und immer mehr durch eine flinke Kombination der gewonnenen Fähigkeiten überwunden werden müssen. Spätestens nach einigen Stunden Spielzeit muss man gut vorausplanen, darf keine seiner Fähigkeiten vergessen und muss sie alle intuitiv abrufen können, da man teilweise keine ganze Sekunde Zeit hat, um z.B. von einem Doppelsprung in einen Dash zu wechseln und dann noch schnell einen Pfeil abzufeuern.

 

Die Kämpfe sind otfmals ebenfalls auf Geschicklichkeit ausgelegt, da die meisten Gegner einen Kniff mitbringen, der ausgetrickst werden muss. Sargon greift primär mit seinen beiden Schwertern an, die er entweder in einer schnellen Kombo zum Einsatz bringt oder für einen starken Angriff auflädt. Hinzu kommt ein Bogen, mit dem er Pfeile auf fliegende Gegner abfeuern kann sowie eine Art wiederkehrenden Bumerang. Außerdem kann er mit einem Rutscher ausweichen und blocken - bei bestimmten Angriffen hat ein perfekt abgepasstes Blocken sogar einen sofortigen Finisher zur Folge. Und auch hier muss man alles intuitiv kombinieren können, da einige Gegner besonders schnell angreifen, selber ausweichen oder sich mit einem Schild schützen.

 

Bosskämpfe sind da noch einmal eine andere Hausnummer, da die meist anspruchsvoller sind als die anspruchsvollsten Geschicklichkeitsrätsel. Die Angriffsmuster zu lernen, rechtzeitig auf die Attacken zu reagieren und ihnen auszuweichen und die kurzen Angriffsfenster zu nutzen, um Schaden zuzufügen, sind definitiv das stressigste Element im Spiel. Selbst der niedrigste Schwierigkeitsgrad macht es einem alles andere als einfach.

 

Bildergalerie von Prince of Persia: The Lost Crown (5 Bilder)

Grafik

 

Dem Spielstil geschuldet beobachten und steuern wir das Geschehen aus einer gewissen Entfernung, wodurch feine Details überflüssig werden. Den schicken, liebevoll gestalteten 2,5D-Umgebungen merkt man das nicht an, wenn man allerdings die Charaktere in Zwischensequenzen näher betrachten darf, klappt einem nicht gerade staunend der Unterkiefer herunter.

 

Auch, heben die verschiedenen Biome sich nicht genug voneinander ab. Einige Kontraste funktionieren natürlich gut, viel zu selten merkt man aber allein an Atmosphäre und Hintergründen, dass man nun in einem anderen Gebiet angekommen ist und dass hier alles ein wenig anders funktioniert. Ich verstehe natürlich die Anlehnung an die persische Mythologie und dass man nicht zu sehr von seinem Grundmaterial abweichen wollte, aber Hollow Knight spielt quasi auch komplett in einem unterirdischen Insektenbau und man merkt dennoch jedes Mal sofort, wenn sich das Gebiet ändert.



Cover & Bilder © 2023 Ubisoft Entertainment. All Rights Reserved. Ubisoft and the Ubisoft logo are registered or unregistered trademarks of Ubisoft Entertainment in the US and/or other countries. Based on Prince of Persia™ created by Jordan Mechner. Prince of Persia is a trademark of Waterwheel Licensing LLC in the US and/or other countries used under license.


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Prince of Persia: The Lost Crown ist ein verdammt starkes Metroidvania, das überzeugt mit einem gewaltigen Umfang an verwinkelten Labyrinthen, die auch jede Menge optionale Geheimnisse bereithalten sowie mit coolen, auch fürs Genre innovativen Fähigkeiten. Was man aber auch beachten muss: Das Spiel ist definitiv nichts für ungeübte Gelegenheitsspieler. Einige der Geschichlichkeitspassagen im späteren Spielverlauf verlangen einem derartig schnelle Hirn- und Fingerfertigkeiten ab, dass nicht nur die Hände feucht werden, sondern auch auf der Stirn der Schweiß ausbricht. Ein Balance-Akt aus Frustration und ehrgeiziger Motivation. Bei den Bosskämpfen hingegen sehe ich das weniger positiv, denn die übertreiben selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad dermaßen, dass nicht nur Stress, sondern auch gehörig Frust aufkommt - also keinesfalls etwas für schwache Nerven. Auch das sehr manuelle Checkpoint-System ist teilweise extremst nervig und häufig mit vielen anstrengenden Laufwegen verbunden - denn selbst mit aktivierten Zielmarkern, weiß man nicht immer, wie man sie erreicht oder wo man gerade hin muss. Das Game verlangt einem spielerisch auf jeden Fall gehörig etwas ab und wie in einem Souls-Game spornt einen das trotz angehäufter Fehlversuche auch immer wieder zu neuen Bestleistungen an. Stellenweise etwas weniger Frust hätte ich aber dennoch gutgeheißen.


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positiv negativ
  • Immenser Umfang mit vielen optionalen Verstecken und Rätseln
  • Innovative Fähigkeiten, die äußerst anspruchsvoll kombiniert werden müssen
  • Schnelles, flüssiges und intuitives Gameplay
  • Knifflige, aber motivierende Rätsel und Geschicklichkeitspassagen
  • Upgrades individuell zusammenstellbar
  • Speziell Bosskämpfe sind selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad teilweise echt hart
  • Checkpoint-System kann einen gehörig zurückwerfen
  • Gebiete haben zu selten einen auffälligen eigenen Charakter
  • Grafik & Stil sind schick, hauen einen aber nicht vom Hocker





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