Watchmen - Staffel 1
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BEWERTUNG |
30.07.2020 von LorD Avenger
Der Watchmen-Comic setzte sich mit den gesellschaftlichen und politischen Problemen seiner Zeit auseinander. Die gleichnamige Miniserie von HBO nimmt sich nun den Problemen unserer Zeit an...
Inhalt
Die 1986 bei DC Comics erschienene Graphic Novel Watchmen von Alan Moore (Text) und Dave Gibbons (Zeichnungen) zählt laut dem Time-Magazine als einziger Comic zu den besten 100 englischsprachigen Romanen, auch wenn die Geschichte vielen erst nach dem 2009er Film ein Begriff war. Der amerikanische Pay-TV-Sender HBO, der auch für Serien-Legenden wie Die Sopranos oder Game of Thornes verantwortlich ist, brachte nun auch eine Miniserie heraus, die 34 Jahre nach den Handlungen des Films, bzw. des Comics anknüpft und eine völlig neue Geschichte erzählt.
Watchmen spielt in einer alternativen Realität, in der die Geschichte teilweise anders verlaufen ist als in unserer. Beispielsweise konnte Amerika den Vietnam-Krieg gewinnen mit der Hilfe des Supermenschen Doctor Manhattan. Während er allerdings der einzige Mensch mit Superkräften ist, setzt sich schon im frühen 20. Jahrhundert der Trend durch die Justiz in die eigenen Hände zu nehmen und als maskierte Rächer Jagd auf Kriminelle zu machen, die über dem Gesetz zu stehen scheinen. Auch, wenn die Jahre es diesen vermeintlichen Helden nicht leichter gemacht haben und sie in einigen Bundesstaaten sogar vom FBI gejagt werden, gibt es sie noch bis ins Jahr 2019 hinein. Tatsächlich unterstützt ein Senator in Oklahoma dieses Vorgehen sogar, wo eine Maskierung der örtlichen Polizeibeamten lebenswichtig ist.
Zu ihnen gehört auch Protagonistin Angela Abar, die als maskierte Sister Night die Grenzen der Legalität überspringt - besonders als ein guter Freund ihrer Familie ermordet wird und der bekennende Mörder es ihrer Meinung nach nicht getan haben kann. Doch auch andere merkwürdige Ereignisse finden in Tulsa statt, wie die Milliardärin Lady Trieu, die in der abgelegenen Stadt ein mysteriöses, riesiges und futuristisches Bauwerk errichtet, deren Nutzen nicht ersichtlich ist.
Parallel dazu sitzt der älter gewordene Adrian Veidt, Mitglied der Watchmen aus dem Film, in einem luxuriösen Anwesen fest, umgeben von nichts weiter als zwei Hausdienern - von denen es aber mehrere zu geben scheint...
Die 80er-Jahre waren in Amerika stark geprägt vom Kalten Krieg mit der Sowjetunion und von der Angst eines Atomkriegs. Die damit verbundenen Emotionen spielten stark in den Erfolg des Comics hinein. Unsere heutige Gesellschaft ist allerdings auf ganz andere Probleme gepolt und die aktuelle Corona-Krise passt dabei nur reinzufällig so wunderbar zu den ganzen Mund-Nasen-Masken. Auch der kürzliche Fall George Floyd machte wieder deutlich, dass Rassismus und Polizeibrutalität kein Thema der Vergangenheit ist - weshalb sich Produzent Damon Lindelof mit seiner Serie vornahm, für unsere aktuelle Zeit das zu werden, was der Comic in den 80ern für die darin Lebenden war.
Die neun rund einstündigen Episoden sind auf drei Discs verteilt und jede davon ist zusätzlich mit Bonusmaterial gespickt, das sich insgesamt auf mehr als neunzig Minuten beläuft. Nicht nur gibt es zusammen mit den Darstellern kurze Einblicke in die wichtigsten Charaktere, auch liefern die Specials spannende Einblicke in das Making Of von Kampfchoreographien, Special Effects sowie den clever durchdachten Aufbau einiger Sets. Bei den meisten der zahlreichen Specials handelt es sich um nicht mehr als wirklich kurze Clips, die wunderbar geeignet wären für Werbung auf Social Media-Kanälen, beispielsweise das obligatorische Comic Con-Panel mit diversen Interviews der Beteiligten fällt aber dafür umso länger aus.
Bild und Dolby Digital-Ton sind erstklassig und neben der deutschen sowie englischen Originaltonspur enthalten die Blu-rays auch noch eine französische sowie spanische. Cover & Bilder © WATCHMEN and all related characters and elements are TM & © DC. © 2019 Warner Bros. Entertainment Inc. Das Fazit von: LorD Avenger
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