Laya - Das Mädchen im Dschungel

Laya - Das Mädchen im Dschungel

Originaltitel: Jaguar
Genre: Abenteuer
Regie: George Blair
Hauptdarsteller: Sabu
Laufzeit: DVD (65 Min)
Label: Movie Power
FSK 12

Laya - Das Mädchen im Dschungel   21.04.2020 von Dan DeMento

Mickey Rooney war eine Hollywood-Legende und gilt unter anderem als Entdecker von Marilyn Monroe. Zwischen 1926 und 2014 spielte er in über 300 Filmen, darunter Meilensteine wie Frühstück bei Tiffany und Der kleine Lord. Neben seiner Karriere als Schauspieler war Rooney auch als Produzent tätig. Eines seiner unbekannteren Werke ist Laya - Das Mädchen im Dschungel, dessen Cover mit reichlich Tarzan-Ästhetik punktet. Aber kann der Film noch mehr bieten? Wir sagen es euch!

Inhalt:
 
Steve Bailey (Barton MacLane) plant eine Expedition in den Dschungel, vorgeblich zur Jaguar-Jagd, in Wahrheit aber, um die reichlichen Ölvorkommen der Gegend zu plündern. Nachdem es dort aber nicht nur Öl gibt, sondern auch die äußerst gefährlichen Motilonen-Indianer, holt er sich Unterstützung von dem Dschungelforscher Dr. Powell (Jonathan Hale) und Juano (Sabu), der selbst ein Kind der Motilonen ist, als Kind aber von Dr. Powell aus dem Dschungel geholt wurde und seit 15 Jahren in dessen Obhut lebt. Juanos Freundin Laya (Chiquita Johnson) reist der Truppe nach, um Juano zurückzuholen. Doch dann machen die Motilonen die Boote der Expedition los und die Teilnehmer der Expedition sitzen in der trügerischen Sicherheit ihres Camps fest. Als sich mysteriöse Vorfälle häufen, gerät plötzlich Juano in Verdacht.
 
Zur Verteidigung von Laya - Das Mädchen im Dschungel sei gesagt, dass die Sehgewohnheiten im Jahre 1956 noch ein bisschen anders waren als heute. Die Handlung ist eigentlich nur eine Ausrede für eine relativ willkürliche Aneinanderreihung von mehr oder weniger spannenden Szenen. So gibt es schon vor der Abfahrt der Expedition Krokodile und Piranhas und nach einigen Minuten auf dem Boot den ersten Toten. Ein paar aus dem Zusammenhang gerissene Tieraufnahmen hier, ein bisschen Rassismus und Frauenfeindlichkeit da, und fertig ist das Dschungelabenteuer.
 
Die schauspielerische Leistung der Beteiligten grenzt an Slapstick und für die Kostüme und Requisiten würde sich heutzutage jeder Studentenfilm schämen. Ein schönes Beispiel ist ein erlegter Jaguar, der einfach nur ein etwas größeres Stofftier ist und, als er später auch noch entstellt wird (Zitat: "Kopf weg und Krallen herausgerissen sind!") wird das inszenatorische Problem dadurch gelöst, dass die Betrachter nur einen Blick unter ein Tuch werfen dürfen, die Kamera aber nicht.
 
Aber letztlich sind es genau diese Momente, die Laya - Das Mädchen im Dschungel so charmant und kurzweilig machen. Zu letzterem trägt auch die geringe Laufzeit von nur 65 Minuten bei. Längen gibt es dementsprechend keine, vielmehr hätte man sich manchmal welche gewünscht. So werden knapp überlebte Situationen schulterzuckend akzeptiert und zum nächsten Punkt der Tagesordnung übergegangen. Spannung kommt so leider in keiner Sekunde des Films auch nur annähernd auf.
 
Hatte der Originaltitel Jaguar zumindest noch einen Bezug zur Handlung, so herrscht in Bezug auf die deutsche Variante eher Verwirrung, denn die titelgebende Laya kommt weder aus dem Dschungel, noch will sie dorthin, oder hat überhaupt etwas Wesentliches zur Handlung beizutragen. "Laya - Das Mädchen, das zufällig auch mit im Dschungel war" klingt aber zugegebenermaßen nicht so schmissig.
 
Details der DVD:
 
Die Bildqualität ist absolut unterirdisch und erinnert mehr an Raubkopien aus der Frühzeit des Internets, als an eine ernsthafte Veröffentlichung. Das ohnehin schon nicht gerade großartige Filmmaterial ist verpixelt und unscharf und in manchen Szenen muss man die Handlung mehr erraten, als dass man sie sehen kann. Der Ton ist im Verhältnis recht klar und sauber zu verstehen, kommt aber ausschließlich aus dem Frontlautsprecher. Den englischen Originalton oder Bonusmaterial gibt es nicht, so dass man sich anhand der Bildqualität fragt, warum der Film eigentlich auf DVD und nicht auf Diskette erschienen ist.


Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Dan DeMento

Dan DeMento

Laya - Das Mädchen im Dschungel als Trash zu bezeichnen, wäre falsch, dafür nimmt der Film sich selbst viel zu ernst. Ich musste ein paar Mal trotzdem herzlichst lachen und allein deswegen, und wegen des Nostalgie-Faktors des immerhin 64 Jahre alten Films ist der Streifen auf jeden Fall eine Bereicherung in der B-Movie-Abteilung des heimischen Filmregals. Oder, um eine ärztliche Fachmeinung zum Thema Vergiftungen zu zitieren: "Ein Weißer wäre schon zehnmal tot. Aber so ein Eingeborener, der hat eine Natur wie ein Nilpferd." Mehr gibt es nicht zu sagen.


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