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Mörderland - La Isla Minima
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BEWERTUNG |
26.10.2016 von MarSWenn ein spanischer Film erfolgreich auf diversen Festivals gelaufen ist und bei der Goya-Verleihung zehn der begehrten Filmtrophäen bei satten 17 Nominierungen gewinnen konnte, dann ist es ein klares Pflichtprogramm für uns Sofahelden, uns diesen Film einmal genauer anzusehen. Warum der Thriller Mörderland - La Isla Minima so erfolgreich ist erfahrt Ihr in der folgenden Kritik.
1980: Das Franco-Regime ist beendet und Spanien ist nun eine parlamentarische Monarchie, doch das Land versinkt im wirtschaftlichen Chaos. Selbst das abgelegene Sumpfland des Guadalquivir im tiefen Süden Andalusiens ist geprägt von der politischen Umbruchsstimmung im Land. In dieser unsteten Zeit werden die Kriminalbeamten Pedro und Juan aus der Hauptstadt Madrid in die Provinz geschickt, um dort das Verschwinden zweier Schwestern aufzuklären. Kaum vor Ort stellt sich zum einen heraus, dass sich Pedro und Juan absolut nicht miteinander verstehen und völlig gegensätzliche Ansichten von intensiver Polizeiarbeit haben, zum anderen das die Bevölkerung vor Ort nicht sehr hilfsbereit gegenüber den Beamten ist. Selbst die Eltern der Geschwister speisen die Beiden nur mit spärlichen Informationen ab. Als schließlich die verstümmelten Leichen der Mädchen gefunden werden wird schnell klar, dass es hier um viel mehr geht als nur einen kleinen Entführungsfall mit Todesfolge...
Mörderland - La Isla Minima ist ohne Frage einer der großartigsten Thriller der letzten Zeit. Der Film besticht nicht nur durch seine spannende Inszenierung, sondern ebenso auch durch seine Bildsprache in Verbindung mit großartiger Kameraarbeit sowie die stetige düstere, beklemmende Atmosphäre, die sich durch das gesamte Geschehen zieht. Bereits die Eingangssequenz mit spektakulären Luftaufnahmen Andalusiens liefert einen ersten Eindruck der visuellen Anziehungskraft des Films und gleichzeitig der unwirklichen Umgebung, in der sich alles abspielt. Ähnliche Bilder werden auch immer wieder während dem weiteren Verlauf eingestreut und sorgen zusätzlich zur ohnehin aufgeladenen Grundstimmung für eine kunstvolle Verstärkung der jeweils momentanen, meist verzweifelten Lage der Figuren. Diese wiederum werden perfekt von den beiden Hauptdarstellern in Szene gesetzt, die absolut authentisch und glaubwürdig jegliche charakterliche Wandlung vollziehen und durch ihr Schauspiel den Zuschauer sofort in ihren Bann ziehen. Die gesamte Inszenierung von Mörderland - La Isla Minima ist trotz des eher ruhigen und auf Dialogen aufgebauten Erzählstils extrem dicht und spannend, wodurch keinerlei Längen entstehen. Die Ansiedlung der Handlung in der politisch zerrütteten Zeit Spaniens ist dabei perfekt gewählt, denn diese verstärkt die Glaubwürdigkeit des Geschehens und liefert gleichzeitig sogar eine Erklärung für viele der Ereignisse bzw. Verhaltensmuster der Figuren. Vereinzelte Gewaltspitzen bzw. unangenehme Aufnahmen verstärken als i-Tüpfelchen die angespannte Atmosphäre und wirken sehr intensiv auf den Zuschauer, was die Freigabe ab 16 Jahren völlig rechtfertigt.
Das Bild der Blu-ray ist nahezu perfekt und bietet ein schönes Erlebnis auf dem Sofa. Die Details sind selbst bei Nahaufnahmen noch super, überzogen ist das Ganze mit einem leichten Filter, sodass der Film älter wirkt und somit alles besser zum Setting passt. Ebenso gut sind die Tonspuren, die Koch Media auf die Disc gemacht hat. Die Dialoge sind sehr gut zu verstehen und alle Kanäle werden in spannenden Szenen ausgenutzt. Lediglich die Bassbox kommt nur selten zum Einsatz. An Extras gesellen sich neben den entfallenen Szenen, einem Videotagebuch und dem Trailer noch Spezials wie ein Making Of, Behind the Scenes und noch so einiges mehr. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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