Männertag
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BEWERTUNG |
21.02.2017 von TorstenEine Komödie ist schon ein zwiegespaltener Akt der Unterhaltung und am Ende hängt der Erfolg von mitunter nur wenigen Faktoren ab. Mal ist es ein Charakter, der durch seine tragende Rolle auch fehlende Handlungsfinesse entschuldigt. Mal ist es die gewitzte Kombination von Gegensätzen, tabubrechende Provokation und manchmal ganz einfach purer Slapstick, der herzhafte Lacher auf die Zwerchfelle der Zuschauer platziert. Und manchmal geht die Rechnung einfach nicht auf, wenn die witzigen Momente des Films ungünstig platziert sind oder schlichtweg ausbleiben.
In ihrer Schulzeit waren Chris, Klaus-Maria, Stevie, Peter und Dieter die besten Freunde und hielten zusammen wie Pech und Schwefel. Doch die Unbeschwertheit längst vergessener Kindheitstage lässt sich so einfach nicht konservieren. Mittlerweile sind zehn Jahre vergangen, in denen die Freunde ihre eigenen Wege bestritten. Der Tod von Dieter lässt die damalige Gruppe wieder zusammenkommen, denn die Beerdigung steht an. Als dann der letzte Wille des Verstorbenen verlesen wird, vereint sich die entzweite Truppe wieder, denn sie sollen gemeinsam auf einem selbst gebastelten Bier-Bike zu einem See radeln. Dort sollen sie an dem Ort, an dem sie in ihrer Kindheit den letzten schönen Sommer gemeinsam verbracht haben, die Asche des Verbliebenen verstreuen. So beginnt ein anfänglich unbeschwerter, alkoholgeschwängerter Roadtrip, der die unterschiedlichen Charaktere und mittlerweile auch kontroversen Sichtweisen ganz allmählich offenlegt.
Wer sich die Rahmenhandlung durchliest, der wird sehr schnell den Hollywood-Streifen „Kindsköpfe“ vor Augen haben. Und in der Tat wiederholt sich das Muster der vereinten Freunde, die zum Gedenken eines gemeinsamen Freundes den liebsten Ort ihrer Kindheit aufsuchen. Allerdings funktionierte im Falle des Übersee-Produktes die einfache Formel von lustigen Charakteren mal Slapstick gleich Lacher. In der deutschen Produktion hapert es allerdings schon an den lustigen Charakteren. Ein Axel Stein (Klaus-Maria) versprüht ganz einfach nicht den kumpelhaften Charme eines Adam Sandlers und auch ein Milan Peschel (Stevie) kann es mit dem Unterhaltungswert eines tollpatschigen Witzbolds Kevin James nicht aufnehmen.
Während es im großen Vorbild schon ganz einfach reicht, die von Grund auf lustigen Charaktere einfach machen zu lassen und sich kringelnd vor Lachen das große Spektakel anzusehen, reicht ein einfacher roter Faden bei den vorliegenden Schauspielern offensichtlich nicht aus. Das mag allerdings auch daran liegen, dass die Charaktere stark klischeehafte Schablonen darbieten, die von den Schauspielern nicht passend belegt werden konnten. So spielt ein jeder unter seinen Möglichkeiten und einzig Tom Beck sticht mit seiner machohaften Draufgängerrolle heraus. Dies ist allerdings nicht unbedingt von Vorteil, da er mit überzogenem Method Acting über die Zielsetzung seiner Rolle hinausschießt. Technisch gesehen ist der Film allerdings recht gut gelungen. Die Blu-ray zeichnet sich durch ein scharfes Bild mit geringer Filmkörnung aus und auch beim Ton gibt es nichts zu meckern. Cover & Bilder © Universum Film GmbH Das Fazit von: Torsten
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