Hotel Heidelberg - 2 Filme in einer Box

Hotel Heidelberg - 2 Filme in einer Box

Originaltitel: Hotel Heidelberg
Genre: Drama
Regie: Michael Rowitz • Sabine Boss
Hauptdarsteller: Ulrike C. Tscharre
Laufzeit: DVD (180 Min)
Label: Koch Media Home Entertainment
FSK 6

Hotel Heidelberg - 2 Filme in einer Box   25.06.2017 von Torsten

Abseits der großen Blockbuster mit Multimillionen-Dollar-Budgets gibt es auch heute noch immer wieder kleinere Produktionen. So produzieren in langer Tradition TV-Sender selbst ihre Nachwuchs-Serien und einige von ihnen sind gar nicht mal so schlecht. Hotel Heidelberg ist eine 2016 im Auftrag der ARD aufgenommene deutsche Serie. Die beiden ersten Folgen in Spielfilmlänge gibt es nun als DVD im Handel.

 

Inhalt:


Ein Blick auf den Titel verrät bereits, dass sich die Handlung der vorliegenden DVD um das Hotel Heidelberg dreht. Das Hotel wird von der Familie Kramer geleitet. Tochter Annette, nebenbei noch selbst alleinerziehende Mutter eines Sohnes, übernimmt hierbei die Leitung des Hotels. Wenn nicht ihre Mutter sich immer wieder in ihre Belange einmischen und damit viel Unruhe stiften würde. Und so ist der Titel der ersten Folge auch „Kramer gegen Kramer“, denn es geht vorrangig um die Bewältigung familieninterner Probleme. Als Vater Günter dann noch einen Schlaganfall erleidet, nimmt Annettes Mutter ohne ihr Wissen eine Hypothek auf das Hotel auf. Annette versucht ihrerseits gerade selber ihr Leben in ruhige Bahnen zu lenken, ein schlechter Zeitpunkt für einen Machtkampf in der Hotelführung. Hier steht Annette immer wieder der Therapeut Ingolf – gespielt von Christoph Maria Herbst – beruhigend zur Seite. Ganz im Gegensatz zu seinen üblichen Rollen kann der Stromberg-Darsteller tatsächlich auch mal ruhige Töne anschlagen.

 

In der zweiten Folge „Kommen und gehen“ sind die internen Streitigkeiten beiseitegelegt. Annette hat endlich ihre gewünschte Freiheit bei der alleinigen Führung des Hotels erhalten. Zudem macht Ingolf ihr einen Antrag. Es scheint, als ob endlich Ruhe und Beständigkeit im Leben von Annette einkehren würde. Doch ein gemeinsames Essen mit den zukünftigen Schwiegereltern zerstört das erhoffte Bild einer geruhsamen Familienidylle. Ingolfs Mutter ist dem Alkohol sehr zugetan und nimmt angetrunken auch kein Blatt vor dem Mund, wenn es um die pessimistische Darstellung ihrer ganz eigenen Prognose zur jungen Liebe geht. Zu allem Übel verliebt sich ihr mittlerweile 17jähriger Sohn Jeremy Hals über Kopf in eine ukrainische Musikerin. Natürlich sorgt auch Annettes Mutter wieder für jede Menge Trubel, indem sie gleich zwei ehemalige Liebschaften ins Hotel einlädt.

 

Die Geschichte offenbart natürlich einen gesteigerten „Soap-Charakter“. Die schauspielerische Leistung der Schauspieler verhindert jedoch zum Glück ein Abrutschen in das Simpelgerüst einer Unterhaltungssendung. Gerade die Leistung von Ulrike C. Tscharre, sie spielt die Hotelleitung Annette, sticht ein ums andere Mal hervor. Sie dient als Zugpferd für eine authentische Filmdarstellung. Maren Kroymann, welche die Rolle der Mutter Ingolfs übernimmt, vermag mit ihren bissigen und zynischen Kommentaren einen gelungenen Kontrast zu bieten. Auch wenn Christoph Maria Herbst hier nicht in seiner gewohnten Rolle aufspielen darf, so bietet er in der Rolle des Therapeuten eine gelungene Abwechslung zu seiner sonst eher aufbrausenden Charakterausübung. Das Bild der DVD ist ausreichend für das Genre. Will heißen, dass es mit Sicherheit mehr Schärfe vertragen könnte, aber weichgezeichnete Bilder in dieser Art der Unterhaltung gerne mal gesehen werden. Von daher kommt hier der Qualität des Bildes eher zweitrangige Bedeutung zu. Als Extra gibt es nur eine Trailershow, aber es befinden sich ja bereits drei Stunden Unterhaltung auf der DVD, da möchte man nicht meckern. 



Cover & Bilder © Edel:Motion


Das Fazit von: Torsten

Torsten

Hotel Heidelberg bietet mit den ersten beiden Folgen der ARD-Serie satte drei Stunden Futter für Freunde des deutschen Unterhaltungsfernsehens. Die etwas klischeehafte Story wird durch die authentische Leistung der Schauspieler deutlich über das Niveau einer üblichen Soap-Serie gesetzt. Während der erste Film „Kramer gegen Kramer“ noch sehr damit beschäftigt scheint, das Konstrukt der Schauspieler zu errichten, geht es bei „Kommen und gehen“ dann endlich zur Sache. Die stark mit einander verwobenen Schicksale und Geschichten werden amüsant und kurzweilig präsentiert. Da ist jedenfalls noch genügend Zündstoff für den einen oder anderen Nachfolgefilm vorhanden. 


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